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“Gott ist uns im Schmerz nahe”

“Gott ist uns im Schmerz nahe”
Maria als Vorbild: Brechend volle Gottesdienste beim Schmerzensfreitag in Kallmuth
Mechernich-Kallmuth – “Maria und Johannes unter dem Kreuz: Damit standen die Mutter und der Lieblingsjünger da, wo die meisten anderen fehlten”, schreibt die KirchenZeitung für das Bistum Aachen in ihrer jüngsten Eifelausgabe: Pfarrer Wilhelm Darscheid, der Prediger beim Festgottesdienst des berühmten Kallmuther Schmerzensfreitags beschäftigte sich mit der Vorbildrolle der Gottesmutter Maria. “Sich Gottes Ruf zu Herzen nehmen”, so der Festprediger, das habe Konsequenzen im Alltag. Man müsse dann “auch sich Gottes Ruf im eigenen Leben entfalten lassen.”
Der Pfarrer aus Bergisch-Gladbach-Paffrath war nur einer von vielen Konzelebranten und zwei Diakonen, die den Festgottesdienst am Schmerzensfreitag um 10.45 Uhr gemeinsam mit den Gläubigen feierten, die die alte St.-Georgs-Pfarrkirche bis auf den letzten Stehplatz füllten. Und das Festhochamt war nur einer von insgesamt sechs über den ganzen Tag verteilten Gottesdiensten beim diesjährigen Schmerzensfreitag, an dem das kleine Eifeldorf Kallmuth immer zum Wallfahrtsort für die ganze Eifelregion und Teile der Euskirchen-Zülpicher Börde wird.
Kallmuth ist auch jeweils am 1. Mai jeden Jahres ein Wallfahrtsort. Dann wird allerdings traditionsgemäß der Pfarrpatron Sankt Georg mit einer Reiterprozession verehrt, an der stets mehrere Hundert Reiter und Pferde und Tausende Fußpilger mitwirken.
Dass ein reiches Glaubens- und Wallfahrtsleben nicht ohne Auswirkung auf die Gläubigkeit und Spiritualität der Ortsbevölkerung bleibt, dafür legten beim Schmerzensfreitag nicht nur die beiden aus Kallmuth stammenden Pfarrer Karl-Heinz und Michael Stoffels Zeugnis ab, sondern beispielsweise auch der aus Kallmuth kommende Ständige Diakon Michael Ruland oder der 22jährige Jurastudent Ingo Jansen, der es sich nicht nehmen ließ, gemeinsam mit jüngeren Messdienern bei den Gottesdiensten zu dienen.
Pfarrer Kurt Hoberg konnte sich und seine Gemeinde angesichts der Resonanz beim diesjährigen Schmerzensfreitag jedenfalls glücklich preisen: Die Wallfahrerzahlen gehen nicht zurück, sie steigen. Und das ungemütliche Regenwetter tat dem Zulauf zu den Gottesdiensten auch keinen Abbruch, wenngleich sich viele potenzielle Fußpilger kurzfristig für eine Anreise mit dem Auto entschieden haben werden.
Der Tag und damit alle Pilgerämter standen unter dem Wallfahrtsthema “Wie Maria, Gott hören – mitten im Leben seinen Ruf vernehmen”. Ziel der Wallfahrer war das Gnadenbild, eine Pieta aus dem 15. Jahrhundert, eine Skulptur, die die Gottesmutter Maria mit dem getöteten Christus auf dem Schoß zeigt. Dieses Bild griff auch der Hauptzelebrant des Festhochamtes auf, als er gerade die Menschen in Schmerz- und Trauersituationen dazu ermutigte, sich Maria als Vorbild zu nehmen: “In ihren Schmerzen zeigt sich auch immer die besondere Nähe Gottes.”
Diese Kraft der Nähe und des Beistandes Gottes habe die Mutter auch unter dem Kreuz des zu Tode gequälten Sohnes ausharren und durchhalten lassen. Wilhelm Darscheid: “Gott richtet uns auf, er bewahrt uns auch im Schmerz vor der Verzweiflung.” Maria zeige uns, dass wir Glaube und Hoffnung über die Schwelle des Todes heben müssten, um zu erkennen, “dass sich alles nicht in dieser Welt vollendet, sondern bei Gott.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.04.2008