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Genetischer Zwilling für Max gefunden

Freude ist groß angesichts der frohen Botschaft für den jungen Familienvater aus Münstereifel – Spender passt nach Angaben der Hilfsgruppe Eifel sogar zu 100 Prozent in den Merkmalen überein – Insgesamt sind 24.023 Eifeler in der Spenderdatei der DKMS

Mechernich/Kall/Bad Münstereifel – Nach der Durchsage war der Jubel in den Klassenräumen des Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof (GAT) groß: „Es konnte ein Stammzellenspender für Max gefunden werden“, hatte Schulleiter Micha Kreitz den Schülern gerade bekannt gegeben und damit eine frohe Botschaft verkündet.

Schule, Schulleiter Micha Kreitz, Stadtverwaltung, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Hilfsgruppe Eifel und deren Vorsitzender Willi Greuel aus Lückerath hatten gemeinsam und mit Hilfe der Medien im Dezember 2018 zu einer Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten 30jährigen Münstereifeler Familienvater Max aufgerufen.

Für Max, den jungen Familienvater aus dem Raum Bad Münstereifel, der an Blutkrebs erkrankt ist, konnte ein genetischer Zwilling gefunden werden. Foto: Privat/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Über anderthalb Tausend Menschen kamen in die Turnhalle des Gymnasiums, um mit einer Speichelprobe ihren genetischen Code der deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu Protokoll zu geben.

Ob der passende Stammzellen nun mit der Aktion in Mechernich gefunden werden konnte oder ein neuer Spender aus einer anderen Typisierung dem GAT-Absolventen Grund zur Hoffnung gibt, kann Greuel aktuell noch nicht sagen. Der Spender, der gefunden wurde, passe jedenfalls zu 100 Prozent mit den genetischen Merkmalen von Max überein.

Glückstreffer

Der genetische Zwilling ist damit auf jeden Fall ein Glückstreffer. Denn die Kombinationsmöglichkeit der sogenannten HLA-Merkmale, die jeden Menschen einzigartig machen und von denen es 10.000 Ausprägungen gibt, sind sehr groß.

Damit stehen die Chancen gut für Max, freut sich Willi Greuel. „Die nächsten Wochen werden nicht einfach für Max. Aber da steckt viel Power in dem Jungen. Wir sind guten Mutes, dass er das schafft und die furchtbare Krankheit besiegen kann“, so der Vorsitzende. Alle in der Eifel drückten jedenfalls weiter feste die Daumen für den jungen sympathischen Mann, damit er mit seiner kleinen Familie noch ein langes Leben leben kann.

Max, der mit der Krankheit nun auf die Hilfe anderer angewiesen ist, habe sich immer für seine Nächsten eingesetzt, berichtet Greuel.

In Mechernich ließen sich am Samstag vor Heiligabend 1566 Frauen und Männer für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Sogar vom Krankenbett aus, wird der 30-Jährige nicht müde, anderen zu helfen und ruft in sozialen Netzwerken zu Blutspenden auf, die für Krebskranke lebensnotwendig werden können: „Auch ich habe sehr viel Blut in den letzten zwei Monaten benötigt, man hat aktuell wieder extreme Probleme Nachschub zu bekommen. Ich habe noch am Tag der Einweisung Blut erhalten, wäre es nicht verfügbar gewesen wäre mein Leben bereits vorbei.“

Zu der Typisierungsaktion zwei Tage vor Weihnachten im „GAT“ waren viele Eifeler gekommen. Darunter junge Familien mit Kindern, zahlreiche Feuerwehrleute, kostümierte Händler vom Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Satzvey, Fußballer aus dem Stadtgebiet und viele Junggesellenvereine. Eine Welle der Solidarität war zu spüren.

Alle Hebel in Bewegung gesetzt

Die Hilfsgruppe Eifel und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) sowie Freunde und ehemalige Lehrer von Max hatten zuvor alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen geeigneten Spender für Max zu finden. In kurzer Zeit wurde die Typisierungsaktion organisiert, bei der 120 freiwillige Helfer im Einsatz waren. Mechernichs Bürgermeister Dr, Hans Peter Schick übernahm die Schirmherrschaft. Am Ende wurden 1566 potenzielle Stammzellenspender registriert.

Max ist der 17. Ziel-Patient, für den die Hilfsgruppe in den jetzt 13 Typisierungsaktionen in Mechernich, Flamersheim, Euskirchen, Bad Münstereifel, Urft und Hellenthal nach Stammzellenspendern gesucht hat. Bei diesen Aktionen von der ersten im Jahr 1992 bis zur jetzigen Aktion für Max haben sich 24.023 Menschen typisieren und in die Internationale Spender-Datei eintragen lassen.

Aus diesen „Pool“ der im Kreis Euskirchen typisierten Personen sind bis heute echte 338 Lebensretter hervorgegangen, die Stammzellen für leukämiekranke Patienten in 34 Ländern der ganzen Welt – von Amerika bis Indien – gespendet haben.

Max ist kein Einzelfall: Laut „DKMS“ erkrankt alle 15 Minuten ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs, darunter sind viele Kinder und Jugendliche. Für viele ist demnach die Übertragung von gesunden Stammzellen die einzige Heilungsmöglichkeit. Leider findet immer noch jeder vierte Patient keinen passenden Spender. Für viele ist die Übertragung von gesunden Stammzellen jedoch die einzige Heilungsmöglichkeit.

pp/Agentur ProfiPress