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Gelebte Vielfalt als Plädoyer

Schüler der Städtischen Hauptschule Mechernich nahmen am Holocaust-Gedenktag am Kölner Löwenbrunnen teil – Erinnerung an ermordete Kinder aus Mechernich und Kommern – Die eigenen, unterschiedlichen Biografien als Plädoyer für Toleranz und Vielfalt

Mechernich/Köln – Mit dem Vortragen ihrer eigenen, sehr unterschiedlichen Biografien mahnten Mechernicher Schüler anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Kölner Löwenbrunnen an, die Menschen in ihrer Vielfalt zu achten und mutige jedem rechten Gedankengut entgegenzutreten.

Wie auch in den Vorjahren, nahmen die Schüler der Arbeitsgemeinschaft „Forschen – Entdecken – Erinnern“ der 10. Klassen der Städtischen Hauptschule Mechernich am 27. Januar in der Domstadt nicht nur an der Gedenkfeier für jüdische Kinder aus Köln und dem Rheinland in Köln teil, sonder gestalteten diese auch mit.

Die jungen Eifeler, die von den Lehrerinnen Gisela Freier und Martina Baum begleitet wurden, erinnerten an die acht ermordeten Kinder aus Mechernich und Kommern. Sie legten Karten mit deren Namen auf den Rand des Löwenbrunnens und zündeten für jedes Kind eine Kerze an. Anschließend präsentierten sie den Teilnehmern der Gedenkfeier ein Bild der Gedenkstätte am Waldrand von Blagowstina, der Tötungsstätte bei Minsk in Weißrussland, wo die jüdischen Kinder ermordet wurden.

„Heute wachsen hier Bäume“, kommentierte Luca Starke das Bild, „die Natur deckt die Verbrechen zu und schweigt. Darum sprechen wir für die Opfer.“

Dass an ihrer Schule Vielfalt gewollt ist undgelebt wird, dokumentierten die Schüler schließlich mit ihren eigenen, sehr verschiedenen Biografien und schufen somit auch eine Brücke zur Gegenwart. Durch den Hinweis auf ihre ganz unterschiedlichen Herkunftsländer, Kulturen und Religionen zeigten die jungen Mechernicher, dass Intoleranz und Fremdenhass in ihrem Leben keinen Platz haben.

Abschließend legten die Schüler, verbunden mit der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für alle Menschen, einen blühenden Zweig auf die Stufen des Löwenbrunnens auf dem Erich-Klibansky-Platz. An diesem Ort standen früher eine Synagoge, ein Lehrerseminar mit einer jüdischen Volksschule sowie das Reformrealgymnasium „Jawne“.

Die Gedenkstunde wurde veranstaltet von der Synagogen-Gemeinde Köln, dem Evangelische Kirchenverband Köln und Region und dem Katholische Stadtdekanat zusammen mit dem Arbeitskreis „Lern- und Gedenkort Jawne“. Die Jawne in Köln war das einzige jüdische Gymnasium im Rheinland.

pp/Agentur ProfiPress