GAT-Sekretärin Karla Langer 100 Tage im Amt
Die „gute Seele“ des städtischen Gymnasiums Am Turmhof fühlt sich an ihrem neuen Arbeitsplatz rund herum wohl
Mechernich – Mit ihrer stets guten Laune und ihrer Gelassenheit ist sie weit entfernt von Almodóvars „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“. Obwohl der Trubel an ihrem Arbeitsplatz manch anderen binnen kurzer Zeit die Nerven durchglühen lassen würde, strahlt Karla Langer auch nach gut drei Monaten über das ganze Gesicht, wenn man sie auf ihren neuen Arbeitsplatz anspricht. Kurz vor den Sommerferien hat sie die ersten 100 Tage als neue Schulsekretärin absolviert – Anlass für eine kleine Bilanz.
Vor sich auf mehreren Bildschirmen die elektronische Stundenplananzeige für alle acht Jahrgangsstufen, hinter sich der auf ein großes Blatt Papier aufgezeichnete Sitzplan für die 50-Jahr-Feier der Schule am 20. September und von der Seite permanenter Publikumsverkehr. „Wir wollten fragen, ob….“, lautet die häufigste Einleitung, wenn sich Schüler mit Anliegen an sie wenden. Zum Beispiel, wenn das Tagesgericht in der Schulmensa nicht den Geschmack trifft. „Ich wollte mal fragen, ob ich meine Essensbestellung zurückgegeben kann, ich mag das nicht“, erkundigt sich zaghaft eine Schülerin. „Können wir mal einen Stift haben“, fragen drei Jungs. Zwischendurch klingelt das Telefon, die Zeugnisausgabe muss vorbereitet werden, nebenbei greift sie zum Mikrophon, um eine Durchsage zu machen, der Kartenvorverkauf für die 50-Jahr-Feier am 20. September läuft auf Hochtouren und das übrige Tagesgeschäft erledigt sich auch nicht von alleine. Karla Langer begegnet allen mit gleichbleibender Freundlichkeit, nimmt sich sogar noch Zeit, sich nach Sitzplatzwünschen für die Schulfeier zu erkundigen. Sie ist die gute Seele und der ruhende Pol des städtischen Gymnasiums. Mit der Verabschiedung ihrer Vorgängerin Petra Schulz ist sie von der katholischen Grundschule Mechernich, wo sie zuvor als Schulsekretärin gearbeitet hat, ans GAT gewechselt, in die heiße Phase des Abiturs. „Ich sage jetzt immer, ich habe dreimal Abi gemacht: einmal selbst, dann mit meinen Kindern und nun noch mal hier“, sagt sie schmunzelnd.
Obwohl sich Arbeitsaufkommen und Anspruch durch den Wechsel ans Gymnasium erheblich erhöht hätten, sei sie rundum glücklich. „Es ist einfach nur toll, und alle sind unglaublich nett“, lautet ihr Fazit. Morgens um sieben beginnt ihr Tag („Dann ist hier schon der Bär los!“), vor 16 Uhr hat sie selten Feierabend. In dieser Zeit ebbt der Strom an Schülern, die mit allen großen und kleinen Anliegen zu ihr kommen, kaum ab. „Durch die vielen Freistunden zwischendurch ist es nie mal wirklich ruhig“, sagt sie – und scheint genau das zu genießen.
Schulleiter Josef van de Gey hat in den ersten 100 Tagen Karla Langers Qualitäten bereits schätzen gelernt. „Es hätte nicht besser kommen können“, lobt er die neue „gute Seele“ an seiner Schule. Karla Langer habe die richtige „Kombination“, so van de Gey, um den Verwaltungsaufwand in der Schaltzentrale des Gymnasiums mit Gründlichkeit, Ordnung und Freundlichkeit bewältigen zu können. Das von Herzen kommende Lob freut Karla Langer sichtlich.
Beim Abschalten nach Feierabend hilft ihr neuerdings „Mila“: Die vier Monate alte Mischlingshündin aus Golden Retriever, Labrador und weißem Schäferhund komplettiert seit kurzem die Familie von Karla Langer, zu der auch noch drei erwachsene Kinder im Alter von 26, 23 und 20 Jahren gehören.
pp/Agentur ProfiPress