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GAT-Schülerinnen holen „Silber“

Auch die zweite „Jugend-forscht“-Teilnahme des Mechernicher Gymnasiums war erfolgreich

Mechernich – Erneut haben Mechernicher Gymnasiasten mit großem Erfolg am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen. Hatten Schüler des städtischen Gymnasiums Am Turmhof bei der ersten Teilnahme im vergangenen Jahr gleich drei Preise eingeheimst, so holten sie diesmal Silber nach Hause. Am Ende der Feier zu Ehren der „Jugend-forscht“-Sieger an der Universität Bonn stand fest: Der zweite Platz auf Regionalebene geht an Valeria Besse und Anne Bodenhausen.

Insgesamt 69 Teilnehmer aus 33 Projekten der sogenannten MINT-Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik stellten ihre Projekte in der Aula der Bonner Universität den Juroren und der Öffentlichkeit vor. Die Arbeit der beiden Mechernicher Schülerinnen der Q2, ihr Vortrag über ihr Forschungsprojekt und ihr Stand in der Uni überzeugten die Jury aus Professoren und externen Fachleuten trotz der harten Konkurrenz durch viele andere spannende Projekte.

Valeria Besse (l.) und Anne Bodenhausen mit dem von ihnen entwickelten Modell zur Erklärung ihrer Forschungsergebnisse. Foto: Volker Lannert/Uni Bonn
Valeria Besse (l.) und Anne Bodenhausen mit dem von ihnen entwickelten Modell zur Erklärung ihrer Forschungsergebnisse. Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Valeria und Anne beschäftigten sich – passend zum Wettbewerbsmotto 2017 „Zukunft – ich gestalte sie“ – mit den neurobiologischen Grundlagen und Voraussetzungen des Lernens. „Ein weites Forschungsgebiet, das heute spannender denn je ist, wenn man alleine die vielen neuen Medien und Techniken betrachtet, die zum Lernen angeboten werden, den Missbrauch von sogenannten ‚Lernpillen‘, die vielen Demenzerkrankungen und Möglichkeiten, die zur Diskussion stehen, letzteren Einhalt zu geben oder auch das Verstehen und Löschen von Traumata, zum Beispiel im Bereich der Flüchtlingsproblematik“, erklärt die betreuende Biologie-Lehrerin Caroline Daamen.

All diesen Bereichen sei gemeinsam, dass man ein grundlegendes neuronales Verständnis vom Prozess des Lernens, insbesondere auf zellulärer Ebene und Verhaltensebene haben muss. Innerhalb dieses Forschungsgebietes beschäftigten sich Anne und Valeria, beide 17 Jahre alt, mit einer der einfachsten und grundlegendsten Formen des Lernens: das klassische Konditionieren. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Pawlowsche Hund, bei dem die Gabe von Futter immer mit einem Glockenton verbunden wurde. Nach mehreren Wiederholungen löste allein der Glockenton beim Hund den Speichelfluss aus.

„Im Alltag spielt diese Lerntheorie eine große Rolle, auch wenn wir sie nicht immer erkennen oder wir uns ihrer nicht immer bewusst sind“, erläutert Daamen.

Stolz halten (v.l.) Biologie-Lehrerin Caroline Daamen, die erfolgreichen Schülerinnen Anne Bodenhausen und Valeria Besse und Schulleiter Micha Kreitz die Auszeichnung des „Jugend-forscht“-Wettbewerbs in den Händen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Stolz halten (v.l.) Biologie-Lehrerin Caroline Daamen, die erfolgreichen Schülerinnen Anne Bodenhausen und Valeria Besse und Schulleiter Micha Kreitz die Auszeichnung des „Jugend-forscht“-Wettbewerbs in den Händen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

87 Mitschüler stellten sich den beiden Jungforscherinnen als Testpersonen zur Verfügung. Um so gut wie möglich Fremdeinwirkungen und Beeinflussungen der Testpersonen auszuschließen, arbeiteten Valeria und Anne mit Reflexarten und spezialisierten sich auf den Lidschlagreflex. Ihr Schwerpunkt lag dabei bei der Fragestellung, inwieweit sich das Lernen über klassische Konditionierung unterscheidet, wenn unterschiedliche Sinne angesprochen werden – mit dem Ziel, dies in weiteren Schritten nutzbar zu machen und auch auf andere Lernformen zu übertragen.

„Dabei erhielten sie in ihren Testreihen selbst für die Uni interessante und unerwartete Ergebnisse“, freut sich Daamen über den Forschungserfolg ihrer Schülerinnen. Diese entwickelten ein Modell zur Erklärung ihrer Ergebnisse und versuchen auch jetzt noch, nach dem Wettbewerb, die durch ihre Arbeit neu entstandenen Fragen in Kooperation mit dem Zoologischen Institut der Universität Bonn zu klären.

„Langes Lernen und häufiges Wiederholen bringt tatsächlich etwas“, war eine Erkenntnis, so Anne und Valeria, die ja auch für Schüler durchaus von Interesse sein könnte. „Total spannend“ fanden die beiden Schülerinnen ihre Forschungsarbeit.

Schulleiter Micha Kreitz und Caroline Daamen sind natürlich zu Recht „sehr stolz“ auf die beiden begabten Mädchen, die zu den sehr guten Biologie-Schülerinnen des Mechernicher Gymnasiums zählen. Dass es bei der zweiten Wettbewerbs-Teilnahme erneut Mädchen waren, die Preise einheimsten, „spreche für die MINT-Förderung am GAT“, sagte Micha Kreitz. Die Teilnahme am „Jugend-forscht“-Wettbewerb will er an seiner Schule weiter etablieren. „In Zusammenhang mit ‚Förderung‘ geht es in der Regel um schwächere Schüler. So können aber auch überdurchschnittlich gute Schüler gefördert werden“, betont der Schulleiter.

pp/Agentur ProfiPress