Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Fünf Jahre erfolgreiche Katzenkastration

Kreisveterinäramt, Stadt und Tierschutzverein Mechernich arbeiten erfolgreich zusammen – 46 Mechernicher Streuner in diesem Jahr kastriert

Eine einzelne Katze kann bis zu zwölf Nachkommen im Jahr werfen. Abhilfe schafft die gemeinsame Kastrationsaktion im Kreis Euskirchen, an der auch Stadt und Tierschutzverein Mechernich erfolgreich beteiligt sind. Foto: Joujou/Pixelio/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Kreis Euskirchen – Herrenlose Hauskatzen, die herumstreunen, krank sind und sich unkontrolliert vermehren, sind ein Problem, das auch die Stadt Mechernich kennt. „Katzenplagen“ gibt es laut Johannes Schnichels, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Stadt Mechernich, vor allem auf dem Gelände der Bleiberg-Kaserne und im Bereich Marienau sowie in anderen Ortsrandlagen. „Die Tiere werden immer dort zum Problem, wo sie gefüttert werden“, so Schnichels. Für die Tierliebe der zweibeinigen Futterspender zeigt er indes Verständnis: „Die Leute meinen es gut.“

Da die Tiere so verwildert sind, dass sie in menschlicher Obhut – sei es Tierheim oder Privatwohnung – nicht mehr artgerecht gehalten werden könnten, hat das Kreisveterinäramt in Zusammenarbeit mit den Ordnungsämtern der Kommunen und den Tierschutzvereinen vor fünf Jahren eine Regelung getroffen, die als vorbildlich angesehen werden kann und bundesweit einzigartig ist, wie Walter Thomaßen, Pressesprecher des Kreises Euskirchen, informiert.

Um zu verhindern, dass die Tiere ständig weiter Nachwuchs produzieren, der oft jämmerlich zugrunde geht, werden die Kosten für die Kastration der Streuner auf mehrere Schultern verteilt. Dort, wo wildlebende Katzen zum Problem werden, fängt der Tierschutzverein in Absprache mit dem Ordnungsamt die Katzen ein, bringt sie vom Tierarzt zur Kastration und setzt sie anschließend wieder am Fangort aus. Das Veterinäramt wiederum handelt jährlich mit der Tierärztekammer Nordrhein Kastrationsgebühren aus, die deutlich günstiger sind als in der Gebührenordnung für Tierärzte und die es ermöglichen, mehr als doppelt so viele Katzen wie bisher kastrieren zu lassen.

Die Tierschutzvereine bezahlen die Rechnungen der Tierärzte und reichen sie beim Veterinäramt ein. Die Kosten werden dann anteilig auf die Kommunen, die Tierschutzvereine und den Kreis aufgeteilt. Derzeit hat der Kreistag den Tierschutzvereinen einen Betrag von 4.000 Euro für die Aktion zugesprochen. Nichtdestotrotz musste die Kastrationsaktion für das 2013 aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel bereits am 1. Oktober beendet werden. Bis dahin wurden im Mechernicher Stadtgebiet  46 Streuner eingefangen, kastriert und wieder freigelassen, berichtet Reiner Bauer, Vorsitzender des Mechernicher Tierschutzvereins. Über die fünf Jahre verteilt, waren es insgesamt 110 Katzen, wie Johannes Schnichels ergänzt. Kreisweit kamen sogar über 1.000 wildlebende Katzen unters Messer.

Reiner Bauers Appell an die Stadt Mechernich, für Katzenhalter die Kastrationspflicht in die Satzung aufzunehmen, steht Schnichels  skeptisch gegenüber: „Im Ansatz ist die Idee ja nicht schlecht. Aber abgesehen davon, dass eine Kastrationspflicht rechtlich umstritten ist: Wie soll man das in der Praxis kontrollieren?“

Nach der erfolgreichen Fünf-Jahres-Bilanz haben sich hingegen alle Beteiligten für eine Fortführung der Kastrationsaktion ausgesprochen. „Ordnungsämter und Tierschützer bemerken einen deutlichen Rückgang der Beschwerden aus der Bevölkerung“, so Walter Thomaßen. Er verweist auch auf die gemeinsame Internetseite als virtuelles Kreistierheim unter www.kreistierheim-euskirchen.de. Diese Seite fungiert als zentrale Such- und Vermittlungsstelle für im Kreis Euskirchen aufgefundene und vermisste Tiere.

pp/Agentur ProfiPress