Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Förderschüler durften mit anpacken

Förderschüler durften mit anpacken
Behinderte Schüler der Euskirchener Hans-Verbeek-Schule besuchten die “Wolf Keramikmanufaktur” in der Zikkurat – Töpfern in anderen Dimensionen erlebt
Mechernich/Euskirchen – “Das ist toll hier, ich töpfere gerne”, sagte die 15-jährige Joanna beim Besuch der “Wolf Keramikmanufaktur” in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat. Sie ist Schülerin der Hans-Verbeek-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in Euskirchen. Zusammen mit ihren Schulkameraden zwischen zwölf und 15 Jahren durfte sie am vergangenen Mittwoch einen Vormittag in den Werkstätten der Keramikmanufaktur verbringen.
Auch heute noch wird dort bei der Herstellung weitgehend handwerklich gearbeitet, der Ton etwa für Feinsteinzeugbecken und Pferdetröge wird von Hand gegossen und anschließend bei 1180 Grad Celsius in modernen Brennöfen gebrannt. “Wir töpfern auch in der Schule, aber hier können die Kinder ganz andere Dimensionen erleben und die Hitze des riesigen Brennofens spüren”, sagte Michael Kostulski, Lehrer an der Förderschule.
Seine Kollegin Alice Blumenthal berichtete, dass mit ihren Schülern erstmalig eine Behindertengruppe zur Besichtigung in die Keramikmanufaktur kam und freute sich über die freundliche Aufnahme.
Werner Böling, Leiter der “Wolf Keramikmanufaktur”, lobte die Förderschüler: “Sie sind sehr aufmerksam und interessiert und freuen sich, dass sie mit anpacken dürfen.”
Denn die Schüler bekamen auch selbst Ton in die Hand, gossen Aschenbecher und formten eine große Tonschüssel auf der Töpferscheibe. “Wenn die Schüler hier sehen, wie ein Waschbecken in Handarbeit hergestellt wird, bekommt die Töpferarbeit sofort einen Lebensbezug”, so Alice Blumenthal. Für ihre Schützlinge sei es sehr wichtig, so etwas praktisch zu erleben.
Ihr Kollege Michael Kostulski ergänzt: “Unsere Schüler können die Arbeiten hier im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, dürfen alles anfassen. Aus einer Broschüre kann man das nicht vermitteln.” Auch wenn der Vormittag in der Manufaktur nicht der Berufsvorbereitung, sondern dem Erleben der Schüler diente, berichtete Blumenthal am Rande des Besuchs: “Für Menschen mit Behinderung wird es immer schwieriger, eine Arbeitsstelle zu finden – selbst in den betreuten Werkstätten. Auf dem freien Markt haben sie kaum eine Chance.” pp profipress

Manfred Lang

22.11.2008