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Flüchtlinge in Vussem willkommen geheißen

Vier Familien mit Kleinkindern fanden neue Bleibe in der alten Schule – Engagierte Bürger luden zum gemeinsamen Frühstück ein

Mechernich-Vussem – Erst vor einer Woche sind vier Flüchtlingsfamilien aus dem Erstaufnahmelager in Erlangen der Stadt Mechernich zugeteilt und in der alten Schule in Vussem untergebracht worden. Dort teilen sie sich je zu dritt ein Zimmer. Einige engagierte Vussemer Bürger und Mitglieder des Kirchenvorstandes der Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem-Breitenbenden ergriffen nun die Initiative und luden die vier aus dem Kosovo stammenden Familien und die Dorfbevölkerung zum gemeinsamen Frühstück in den Proberaum des Musikvereins ein. „Wir sind selbst erstaunt, wie viele Menschen der Einladung nachgekommen sind, obwohl es ein Vormittag an einem Wochentag ist“, freute sich Organisatorin Anneliese Klinkhammer über den großen Andrang.

Nicht selten waren es die Kleinkinder der Flüchtlinge, die dafür sorgten, dass Einheimische und Neuankömmlinge die Scheu verloren und ins Gespräch kamen.  Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Nicht selten waren es die Kleinkinder der Flüchtlinge, die dafür sorgten, dass Einheimische und Neuankömmlinge die Scheu verloren und ins Gespräch kamen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Trotz einer gewissen Unsicherheit auf beiden Seiten ergaben sich erste Kontakte und nette Begegnungen untereinander, wobei es nicht selten der Verdienst der drei Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren war, dass das Eis brach, Einheimische und Neuankömmlinge schnell ins Gespräch kamen und bald an einem Tisch saßen. Bewegung kam in den Raum, als die Organisatoren die Familien aufforderten, sich von den bereitgestellten Kleider- und Spielzeugspenden das zu nehmen, was gebraucht wurde und ihnen die Frauen aus dem Dorf dabei behilflich waren.

Die Familien aus dem Kosovo freuten sich über die Kleider- und Spielzeugspenden der Dorfbevölkerung. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Die Familien aus dem Kosovo freuten sich über die Kleider- und Spielzeugspenden der Dorfbevölkerung. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Bei der Verständigung hilft uns nach besten Kräften Sejdiu Shaban“, freut sich Johannes Klinkhammer, Ortsvorsteher und Kirchenvorstandsmitglied in einer Person. Der Exil-Jugoslawe Shaban fand vor 45 Jahren in Vussem eine neue Heimat und spricht nicht nur die Sprache der Neuankömmlinge, sondern kennt deren Nöte und Probleme aus eigener Erfahrung. „Das Schlimmste ist für die Menschen, keine Arbeit und den ganzen Tag nichts zu tun zu haben.“ Er hilft seinen Landsleuten unter anderem bei den Behördengängen.

Beim Treffen im Proberaum des Musikvereins kam es zu ersten Kontakten und netten Begegnungen der Neuankömmlinge mit den Vussemer Bürgern. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Beim Treffen im Proberaum des Musikvereins kam es zu ersten Kontakten und netten Begegnungen der Neuankömmlinge mit den Vussemer Bürgern. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Vussemer Bürger“, freut sich Anneliese Klinkhammer über die enorme Resonanz auf den Aufruf an die Bevölkerung, die Flüchtlingsfamilien zu unterstützen und willkommen zu heißen. In großen Mengen spendeten die Einheimischen Kleidung, Spielsachen und Dinge des täglichen Lebens für die insgesamt zwölf Neubürger aus dem Kosovo. Die jungen Mütter mit den kleinen Kleinkindern will Anneliese Klinkhammer in den von der Kirche angebotenen wöchentlichen Mutter-Kind-Treff im Pfarrheim integrieren.

Es dauerte nicht lange, bis das Eis brach und die Flüchtlingsfamilien und Vussemer Bürger an einem Tisch saßen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Es dauerte nicht lange, bis das Eis brach und die Flüchtlingsfamilien und Vussemer Bürger an einem Tisch saßen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Auch heute noch leiden die Menschen an den Folgen des Krieges“, sagte Sejdiu Shaban. Das Land ist, nach sieben Jahren Unabhängigkeit, geprägt von der schwierigen Beziehung zu Serbien, von Korruption, hoher Arbeitslosigkeit und mangelnder Infrastruktur.

pp/Agentur ProfiPress