Festzelt wurde zum Tollhaus
Das 8. Lorbacher Oktoberfest war wieder ein Erfolg – Schon nach wenigen Tagen ausverkauft – Jung und Alt feierten für die Hilfsgruppe Eifel – Lederhosen und fesche Dirndl-Kleider bestimmten das Bild im Zelt – Vize-Bürgermeister: „O’zapft ist“
Lorbach – Das Festzelt war proppenvoll, als Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong mit zwei wuchtigen Hammerschlägen den „Zappes“ im Bierfass versenkte und danach mit dem Kommando „O’zapft ist“ das achte Oktoberfest in Lorbach eröffnete. Es folgte ein sechsstündiger Stimmungsmarathon, bei dem die bayerische Tanz- und Showband „Die Schmalzler“ und der Sötenicher Entertainer Julian Heldt im Mittelpunkt standen.
„Was damals als einmalige Veranstaltung gedacht war, hat sich in der Eifel zu einem Mega-Event gemausert“, freuen sich Manfred Kreuser und Hermann Josef Koch vom Lorbacher Schmalzler-Fanclub, der das Oktoberfest zugunsten der Hilfsgruppe Eifel seit 2009 veranstaltet. Über 60.000 Euro hat der Fanclub der Hilfsgruppe in diesen Jahren bereits zukommen lassen.
Auffallend bei der Lorbacher Bayern-Gaudi ist die große Masse der Besucher, die in Lederhosen und Dirndl-Kleidern zum Feiern auf die „Thres-Wiese“ oberhalb von Lorbach kommen. Darüber sind auch die Schmalzler aus dem Bayerischen Wald begeistert. Hier könnten sich die Bayern von den Eifelern eine Scheibe abschneiden. Gleiches gelte auch für die Stimmung, die schon kurz nach Beginn des Abends im Festzelt herrsche, so Schmalzler-Frontmann Max Fenzl. Es sei beeindruckend, wie Jung und Alt zusammen feierten und das Festzelt jedes Mal in ein Tollhaus verwandelten.
In wochenlanger Arbeit hatten Manfred Kreuser und Hermann Josef Koch das achte Oktoberfest mit einem routinierten Helferstab vorbereitet. Das Festzelt war auch in diesem Jahr nach dem Vorbild des Münchener Oktoberfestes dekoriert. Schon wenige Tage nach dem Start des Kartenvorverkaufs war die Veranstaltung mit 500 Besuchern ausverkauft gewesen. Ein größeres Festzelt wollen Kreuser & Co dennoch nicht ordern. Dann werde es irgendwann zu unübersichtlich und damit auch nicht mehr so gemütlich.
Es gehe dem Fanclub nicht darum, möglichst viel Geld zu scheffeln, sondern den Besuchern zugunsten der Hilfsgruppe Eifel einen schönen Abend zu bescheren, erklärt Kreuser das Erfolgsrezept des Oktoberfestes. Das gelte auch für den günstigen Eintrittspreis sowie bei der Preisgestaltung für Getränke und Essen. Zu Hungern brauchte beim Fest keiner, denn das „Eifelschmaus“-Team aus Nettersheim um Hilfsgruppenmitglied Hubert Koch sorgte mit Brezeln, knusprigen Haxen, Weißwürsten und Sauerkraut für das leibliche Wohl der Gäste.
Das Fest begann auch in diesem Jahr mit einem Fackelzug zusammen mit der Musikkapelle, der Feuerwehr und den Junggesellen durch Lorbach. Unterhalb des Bürgerhauses eröffneten die Böllerschützen aus Nettersheim das Fest mit gewaltigen Böllerschlägen.
Nach dem Fassanstich durch Vize-Bürgermeister Peter Wassong floss das erste Fass des direkt aus Bayern importierten Oktoberfest-Bieres als „Freibier“. Danach war von Schmalzler-Frontmann Max Fenzl immer wieder der Schlachtruf „die Gläser“ hoch zwischen den Musikstücken zu hören. Doch keinesfalls hatten die Musiker aus dem Bayerischen Wald nur „Dicke-Backen-Musik“ drauf. Mit aktueller Tanz-, Stimmungs- und Mitsingmusik begeisterten sie das Publikum bis weit nach Mitternacht.
Das tat auch Julian Heldt, der den Part der kölschen Unterhaltungsszene übernahm. Die musikalische Mischung aus bayerischer Gemütlichkeit und rheinischem Frohsinn hat sich seit nunmehr vier Jahren in Lorbach bewährt. Man ergänze sich prima, resümiert Schmalzler-Frontmann Max Fenzl als bekennender FC-Bayern-München-Fan. Und so konnte Entertainer Julian Heldt auch die 1. FC-Köln-Hymne „Mir ston zu Dir FC Kölle…“ anstimmen, ohne Sorge zu haben, dass die Techniker der Bayern-Band ihm den Stecker ziehen würden.
Gäste beim Oktoberfest waren auch der Vorsitzende des Bonner Förderkreises für krebskranke Kinder, Lutz Hennemann, und der ehemalige Leiter der Kinderkrebsstation der Uni-Klinik, Professor Dr. Udo Bode. Ihnen übereichte Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel einen Spendenscheck der Hilfsgruppe über 30.000 Euro. Mit diesem Geld finanziert die Kaller Kinderkrebshilfe eine Ambulanzschwester sowie einen Fonds zur Unterstützung von Familien, die durch die Krebserkrankung ihrer Kinder in eine Notlage geraten sind.
„Nach dem Fest ist vor dem Fest“, lautet die Devise von Manfred Kreuser und Hermann Josef Koch, die bereits für das neunte Oktoberfest im nächsten Jahr planen. Das finde ganz bestimmt statt. Unklar sei lediglich, ob es am 7. oder am 14. Oktober 2017 starte…
pp/Agentur ProfiPress