Fahrt gegen das Vergessen
VR-Bank Nordeifel unterstützt historische Aktion – Vor 100 Jahren: „Liebesgabenfahrt“ an die Front – LVR-Freilichtmuseum fährt Route nach – Drei Oldtimer gestartet
Eifel/Kreis Euskirchen – Auf den Tag genau hundertJahre, nachdem sich Thomas Eßer, Franz Gissinger, Hubert Meyer und Joseph Ruhr von Euskirchen aus auf den Weg zur Front in der Champagne gemacht hatten, fuhren jetzt drei Oldtimer vom gleichen Ort zum gleichen Ziel.
Damals wollten die vier Honoratioren Soldaten aus Eifel und Börde, die im Ersten Weltkrieg kämpften, mit Gaben aus der Heimat unterstützen. Darunter befanden sich Jacken, Strümpfe, Tabak, Schokolade und andere Nahrungsmittel. Im Volksmund entstand der Begriff der „Liebesgabenfahrt“.
Eingedenk dieses Ereignisses machten sich nun die Fahrer von drei Oldtimern auf den Weg von damals. Eines der Fahrzeuge ist – ebenso wie die Autos 1914 – ein „Overland“, Modell „69“. Auf der „Fahrt gegen das Vergessen“, so das Thema der Reise, machen die Reisenden Station in verschiedenen Orten.
Die von der VR-Bank Nordeifel unterstützte Fahrt führt sie über Dahlem, Prüm, Luxemburg, Vouziers bis nach Sommepy-Tahure, wo die Fahrtteilnehmer von der Bürgermeisterin empfangen werden. Die Fahrt findet statt im Rahmen der Sonderausstellung „Kriegs(er)leben im Rheinland“, die derzeit im Mechernicher LVR-Freilichtmuseum in Kommern gezeigt wird.
„Es hat relativ lange gedauert, bis überhaupt klar war, dass wir fahren können“, berichtete Museumsleiter Dr. Josef Mangold. Denn es gibt nur noch vier Overland Modell 69. Zudem werden die Oldtimer von drei Fahrzeugen mit Anhängern begleitet, auf denen die historischen Autos wieder nach Deutschland gebracht werden sollen.
Ohne Sponsoren sei das Unternehmen nicht möglich geworden, betonte Mangold. Zu diesen Sponsoren zählt auch die VR-Bank Nordeifel. Vorstandsmitglied Wolfgang Merten wohnte der Abfahrt der drei Oldtimer auf dem Alten Markt in Euskirchen bei. Er sagte vor Medienvertretern, die „Fahrt gegen das Vergessen“ trage mit dazu bei, dass das Leidvolle nicht vergessen wird, das den Menschen in der Vergangenheit angetan wurde. Merten zitierte den Schleidener Historiker Otto Kersting mit den Worten „Zukunft braucht Erinnerung“.
Vor 100 Jahren war es der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, der den Tross verabschiedete, 100 Jahre später gaben Landrat Günter Rosenke und der Euskirchener Bürgermeister Dr. Uwe Friedl dem Tross ihre Wünsche mit auf den Weg.
pp/Agentur ProfiPress