„Es sieht ganz gut aus“
Frühere Warenzentrale am Mechernicher Bahnhof: Millionen-Projekt von Hubert und Peter Schilles soll vor Weihnachten bezugsfertig sein – Vier Etagen mit je 1500 Quadratmetern für die Gesundheit und die Betreuung behinderter Menschen in der Mitte des Kreises und mit ÖPNV-Anschluss barrierefrei erreichbar
Mechernich – Am Um- und Anbau der früheren Rheinischen Warenzentrale (RWZ) am Mechernicher Bahnhof zum Gesundheits- und Lebenshilfe-Zentrum läuft „alles nach Plan“, wie Hubert und Peter Schilles dem Mechernicher „Bürgerbrief“ auf Anfrage bestätigten. „Sagen wir mal, es sieht ganz gut aus“, so Hubert Schilles.
Corona- und Kriegseinwirkung auf dem Baustoff- und Handwerkermarkt haben die beiden Landwirte und Tiefbauunternehmer aus Floisdorf, ihren Generalunternehmer Eggersmann aus Marienfelde und die polnischen Subunternehmer offensichtlich kaum zurückgeworfen. Alles ist eingerüstet, außen wird verklinkert. Der Bau schreitet im Sieben-Tages-Betrieb fort.
Im Hauptgebäude sollen auf 150 Metern Länge und jeweils 1500 Quadratmeter Fläche pro Geschoss zwei Etagen für die Nordeifelwerkstätten (NEW), also insgesamt 3000 Quadratmeter und weitere je 1500 Quadratmeter für die Lebenshilfe HPZ („Heilpädagogisches Zentrum“) und Gesundheitsdienstleistungen zur Verfügung stehen.
Im ehemaligen 28 Meter hohen Siloturm entsteht eine exklusive Wohnung. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ziehen nicht nur Behindertenwerkstätten der NEW ein, sondern auch Kantine, Bistro und Konferenz- und Versammlungsräumen, die vielfältig genutzt werden können. Die Tiefgarage verfügt über 82 Stellplätze.
Vier Landwarenhandlungen
Der Mechernicher Bahnhof war früher ein Zentrum von Landwarenhandlungen mit entsprechenden Silotürmen in der getreidereichen Braugerstenregion um Mechernich. Nachdem die Firmen Strottkötter, Speuser, RWZ und Paul Esser (Marienau) buchstäblich untergegangen waren, hatte sich zunächst die Stadt der „hochinteressanten Lage“ angenommen. Und später zur Entwicklung des Terrains an den 31 Minuten älteren Peter und seinen jüngeren Bruder Hubert Schilles weiterveräußert.
Die beiden Zwillingsbrüder, die ihrer Mutter einst versprachen, trotz erfolgreicher Tiefbauunternehmung die Landwirtschaft zeitlebens nicht an den Nagel zu hängen, wollen die RWZ-Anlagen samt umliegendem Gelände zu einem angemessenen Entree in die sich beständig verjüngende und moderner werdende Kernstadt Mechernich entwickeln.
Für Hilfe und Entgegenkommen der Ratsvertreter, vor allem aber des Beigeordneten Thomas Hambach und des freundschaftlich verbundenen Bürgermeisters Dr. Hans-Peter Schick sind Peter und Hubert Schilles aufrichtig dankbar.
Der Backstein des Turms ist das optische Leitthema für die Architektur des Baus, wie man zurzeit bereits an roten Klinkern ringsum erkennen kann. Eine große Dachterrasse soll den Bewohnern der Lebenshilfe-Wohnungen zugänglich sein und einen sensationellen Ausblick in die Eifel bieten.
pp/Agentur ProfiPress