Es kann losgehen im Gewerbegebiet III
Die Gemeinde Kall hat mit den Vorbereitungen zur zwölf Hektar großen Fläche begonnen – Bereits ohne Vermarktung erste Interessenten – Enge Absprache in Sachen Natur- und Bodenschutz mit dem Kreis Euskirchen
Kall – Es ist unübersehbar: Wer derzeit über die Landesstraße 206 an Kall vorbei oder von Kall in Richtung Scheven fährt, sieht eine gigantische Hügellandschaft. Die Gemeinde hat durch den Abtrag des Oberbodens mit der Vorbereitung zur Erschließung des Gewerbegebiets Kall III begonnen.
„Damit wir mit den Erschließungsarbeiten im Frühjahr beginnen können, mussten wir Ende Februar eine sogenannte Baufeldfreimachung im Plangebiet vornehmen“, erzählte Kalls Wirtschaftsförderer Markus Auel. Das neue Gewerbegebiet, das südöstlich des Heidehofs liegt, umfasst eine Fläche von rund zwölf Hektar. Vermutlich im April wird mit der Erschließung begonnen. Wenn alles glatt läuft, wovon die Gemeinde ausgeht, können die ersten Investoren im Sommer mit den Bauarbeiten beginnen.
Zur Erschließung gehört neben Strom- und Gasanschlüssen auch eine schnelle Datenleitung. Wir sind bestrebt, den Gewerbetreibenden in allen drei Gewerbegebieten Leitungen mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung zu stellen“, sagte Auel, der weiß, wie wichtig eine schnelle Internetverbindung für Betriebe mittlerweile ist.
Im Vorfeld hat sich die Gemeinde in enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Euskirchen abgestimmt, da auch artenschutzrechtliche Aspekten von der bevorstehenden Erschließung betroffen sind. „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, den erforderlichen Ausgleich zum Schutz der betroffenen Feldlerchenpärchen auf benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen auszugleichen. Einer Realisierung des geplanten Vorhabens steht jetzt nichts mehr im Wege“, sagte Teamleiterin Monika Keutgen, die bei der Gemeinde Kall zuständig ist für Bauordnung, Stadtplanung und allgemeine Bauverwaltung.
Besondere Sorgfalt lassen die Verantwortlichen beim Thema der bleihaltigen Böden im nördlichen Bereich der Gemeinde Kall walten. Die jeweilige Belastung dieser Flächen, zu denen auch das Gewerbegebiet III gehört, ist seit Jahrzehnten bekannt. „Deshalb haben wir gemeinsam mit der Unteren Bodenschutzbehörde des Kreises Euskirchen eine Lösung direkt vor Ort gefunden“, sagte Bürgermeister Hermann-Josef Esser.
Erde verbleibt auf den Flächen
Die Erdmassen der Baufeldfreimachung verbleiben zunächst auf den Flächen. Sie dienen in den Bauvorhaben im Gewerbegebiet III zum Ausgleich von Unebenheiten oder zur Nivellierung von abschüssigen Flächen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, für den optischen und akustischen Schutz von Verwaltungstrakten und Sozialbereichen Erdwälle anzulegen und diese zu bepflanzen. Sollte nach Abschluss der Baumaßnahmen noch Erde übrig sein, wird diese selbstverständlich ordnungsgemäß deponiert.
Fünf potentielle Investoren haben der Gemeinde Kall bereits ein konkretes Signal gegeben, sich im neuen Gewerbegebiet ansiedeln zu wollen. Wenn alle Verträge zustande kommen, ist ein Drittel der neuen Fläche bereits verkauft. Darüber hinaus ist die Gemeinde Kall mit weiteren interessierten Unternehmern in Gesprächen – und das alles, ohne bisher konkret in die Vermarktung gegangen zu sein. „Das zeigt, wie groß der Bedarf und das Interesse an neuen Gewerbegrundstücken in Kall ist“, sagt Auel.
Ab sofort werden im gewerblichen Flächenportfolio der Gemeinde für das neue Gewerbegebiet Grundstücksgrößen zwischen 1.250 und 50.000 Quadratmetern angeboten. Der Preis für die voll erschlossenen Grundstücke beträgt 30 Euro pro Quadratmeter. Informationen liefert Markus Auel unter 02441/888-38. Darüber hinaus stehen noch weitere Gewerbeflächen mit einer Gesamtgröße von rund 20.000 Quadratmetern im Gewerbegebiet Kall II im Bereich der Heinkelstraße zur Verfügung, die individuell auf das Flächenbedürfnis des Investors zugeschnitten werden können.
Die verkehrliche Anbindung des Gebietes erfolgt über einen noch zu realisierenden vierten Arm am Brucker-Kreisverkehr auf der L 206 in Richtung Dottel sowie über einen Anschluss im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße von Kall nach Scheven in Höhe des Heidehofes. Die Straßenbezeichnung soll, so hat es der Rat entschieden, den Namen „Metallhütte“ tragen.
„Mit der Erschließung des neuen Gewerbegebietes Kall III hat die Gemeinde eine Grundlage geschaffen, um auch weiterhin ein kontinuierliches Wachstum am Wirtschaftsstandort Kall in den nächsten Jahren zu generieren“, sagte Auel. Dadurch könne die Gemeinde Kall auch zukünftig ausreichende Gewerbeflächen zur Unternehmensansiedlung vorhalten, die eine beständige Stärkung des Standortes weiterhin gewährleisten.
pp/Agentur ProfiPress