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AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

„Es gibt nur ein Gebot“

Mar Baselios Cleemis Kardinal Thottunkal (59), der Catholicos der syro-malankarisch katholischen Kirche, besuchte Mechernich und sprach von seiner Liebe zur Communio in Christo – 66. Jahrestag der Gelübde von Mutter Marie Therese: „Du kannst unmöglich Gott lieben, wenn Du Deinen Nächsten nicht liebst“

Mechernich – Bei der Communio in Christo in Mechernich geben sich hohe und höchste kirchliche Würdenträger die Klinke in die Hand. Trotzdem ist es den Verantwortlichen der 1984 in Mechernich gegründeten Gemeinschaft stets eine besondere Freude und Ehre, wenn mit Mar Baselios Kardinal Cleemis Thottunkal (59) der Catholicos, das Oberhaupt der syro-malankarisch katholischen Kirche, aus Indien zu Besuch kommt.

Jaison moderiert:
Father Jaison Thazhathil, der stellvertretende Generalsuperior der Communio in Christo, begrüßt „seinen“ Kardinal Mar Baselios Cleemis im Refektorium der Communio in Christo in Mechernich, links Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerks der Communio, rechts Tilj Puthenveettil, der Sekretär von Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Jetzt war es wieder so weit: Auf einer Reise zu den syro-malankarischen Katholiken in Europa und den Vereinigten Staaten machte Mar Baselios Cleemis eine Abstecher nach Mechernich und feierte dort das Quartalstreffen mit den Mitgliedern und Sympathisanten der Communio. Die Heilige Messe zelebrierte der Catholicos mit „seinen“ Priestern Jaison Thazhathil und Mathew George Charthakuzhiyil, die er zum Mutterhaus der Communio in Christo in die Eifel entsendet hat.

Father Jaison lebt und wirkt dort bereits seit fast zehn Jahren und ist unlängst vom Kapitel zum Stellvertreter von Generalsuperior Karl-Heinz Haus erhoben worden. Father Mathews Aufenthalt ist wie der seines Vorgängers Father Robert Ennavilla auf rund zwei Jahre beschränkt. Die vorübergehend bei der Communio wirkenden indischen Gastpriester sollen in Mechernich Deutsch lernen und dann womöglich in andere Funktionen wechseln. Father Robert Ennavilla ist inzwischen in der Diözese Passau tätig geworden.

Die Heilige Messe zelebrierte der Catholicos mit „seinen“ Priestern Jaison Thazhathil (r.) und Mathew George Charthakuzhiyil, die er zum Mutterhaus der Communio in Christo in die Eifel entsendet hat. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Einander berühren und füreinander beten“

In seiner Einführung in den Gottesdienst sagte Mar Baselios Kardinal Cleemis, er fühle sich bei der Communio in Mechernich zu Hause. Besonders dankte er Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Der Kardinal sagte: „Wir haben die große Freude, uns zu sehen, wegen der besonderen Beziehung, die wir seit mehr als einem Jahrzehnt aufgebaut haben, und auch wegen der gegenseitigen Gebete, die wir Gott füreinander anbieten.“

Immer, wenn er nach Europa komme, habe er wegen der pastoralen Verpflichtungen einen vollen Terminkalender. Dennoch sorge er dafür, wann immer das möglich sei, dass er bei solchen Stippvisiten in der alten Welt auch „meine lieben Menschen in der Communio in Christo“ besuche. Er liebe die Communio in Christo und „weil ich diese Bewegung liebe, habe ich zwei meiner ehemaligen Sekretäre, Father Mathew und Father Jaison, mit Ihnen geteilt. Ich muss auch sicherstellen, dass sie gut arbeiten.“

Dann würdigte Kardinal Cleemis den 66. Gedenktag der Gelübdeablegung von Mutter Marie Therese: „Sie war ein wunderbares Instrument in der Hand Gottes, um so vielen Menschen so viel Gutes zu bringen. Ihre Hingabe an ihre Berufung war total, und sie war ihr treu bis zu ihrem Tod. Gott wählt immer großartige Menschen wie sie aus, um das Leben seines Volkes zu verändern. Gott mischt sich immer durch seine Heiligen in unser Leben ein.“

Mutter Marie Therese sei bereit gewesen, „ein selbstloses Werkzeug zu werden, um Gott und ihren Mitmenschen zu dienen.“ Der Catholicos: „In Mutter Marie Therese begegnen wir einer Ordensfrau, die auch eine Mystikerin war. Sie hörte den Ruf Gottes und ergab sich, um ein Instrument seiner Liebe in dieser Welt zu werden.“

Später beim Empfang im Refektorium des Mechernicher Communio-Klosters sagte der Kardinal, es sei der Sinn des menschlichen Lebens, sich „von Gott berühren zu lassen und einander in Liebe zu berühren“. Die Gemeinschaft in Christus verbinde über Ozeane und Kontinente hinweg. Mar Baselios Cleemis bat die Christen in Mechernich, für ihn und die Kirche in Indien zu beten, wo sich die politische Lage für die Christen dramatisch verschlechtert hat.

Die Schwestern Annajoyce (l.) aus Tansania und Lidwina aus Deutschland am Rande des Treffens mit Mar Baselios Kardinal Cleemis Thottunkal (59), der Schwester Lidwina herzlich zum Geburtstag gratulierte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Liebe ist der Raum, in dem wir leben“

Statt einer Predigt wurde in der Heiligen Messe zuvor ein Text von Mutter Marie Therese abgespielt. Darin ist von der Liebe als Maß aller Dinge die Rede, eine Liebe, die Mutter Marie Therese in einer Begegnung mit dem Heiligen Geist selbst erfahren hat: „Liebe, über die ich rede und die mir zum Leben geworden ist, ist der Raum, in dem wir Menschen leben.“

Liebe sei mit der Konsequenz eines Jawortes verbunden: „Sie ist Gemeinschaft mit allen in Christus.“ Die Communio in Christo sei also der bedeutungsvollste Beweis einer Liebe, so wie Christus sie verkündet und vorgelebt hat: „Diese Liebe setzt keine Grenzen und hebt auch jene nicht ab, die uns unsympathisch sind. Ihr Maß ist maßlos, und selbst wenn im Menschen ihre Vollkommenheit fehlt, ist sie im Bezeugen immer mit dem Gebot Christi verbunden.“

Die Gründung der Communio in Christo sei die Antwort auf ein Wissen, das die ganze Kirche und alle Konfessionen umfasse, „damit die Liebe so verstanden wird, wie sie von Gott ausgeht und sich in uns einheitlich erfüllen will. Gott will in uns und in der Welt so gegenwärtig sein, dass es uns nicht mehr schwer fällt, alles geheiligt zu sehen. An dieser alles umfassenden Ehrfurcht fehlt es uns Christen.“

Das Refektorium war bei diesem Quartalstreffen anlässlich des 66. Jahrestages der Gelübdeablegung von Mutter Marie Therese gut gefüllt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bis jetzt habe man sich keine Communio in Christo vorstellen können, in der alle Religionen Platz finden. Das Christentum sei unbestreitbar der wahre Glaube, so Mutter Marie Therese: „Worin anders bezeugt sich das Christentum als in der Liebe? Welche andere Bindung weist es noch auf als die Bindung zwischen Gott und Mensch? Das große Vorbild Jesus Christus gibt nur ein Gebot zum Einhalten, das Gebot der Liebe: ‚Du kannst unmöglich Gott lieben, wenn du deinen Nächsten nicht liebst.‘“

pp/Agentur ProfiPress