Erstspender immer gefragter
11. Zülpicher Prinzenblutspende blieb knapp unter der 300-er-Marke
Zülpich – „Das Rote Kreuz unterstützt uns immer bei unseren Veranstaltungen, deshalb unterstützen wir auch das Rote Kreuz.“ Die Worte von Horst Wachendorf, Präsident der Prinzengarde, bei der ersten Zülpicher Prinzenblutspende im Jahr 2008 haben bis heute Bestand. Zum elften Mal hatten die vier der ehemals fünf römerstädtischen Karnevalsgesellschaften eifrig die Werbetrommel gerührt für den kollektiven Aderlass zur Karnevalszeit.
Und die Zülpicher Bürger – ob nun „jeck“ oder nicht – waren dem Aufruf gefolgt und in Scharen ins geschmückte Forum gekommen. „Den anvisierten neuen Rekord können wir zwar nicht vermelden, aber es haben immerhin 297 Menschen Blut gespendet“, sagte der Zülpicher Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen zufrieden, wenn auch etwas betrübt, dass die 300-er-Marke nicht geknackt werden konnte. Er vermutete, dass vielen Spendenwilligen Erkältung und Grippe einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Auch neun Erstspender wurden registriert – leider deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Dabei seien doch gerade diese für den Fortbestand der gemeinnützigen Blutspende des Roten Kreuzes von enormer Bedeutung, betonte Thomas Heinen. „Viele treue Blutspender scheiden altersbedingt aus und müssen durch neue ersetzt werden. Gelingt das nicht, kann die lebenswichtige Versorgung mit Blutkonserven im medizinischen Notfall nicht sichergestellt werden.“ Schon jetzt komme es regelmäßig zu so gravierenden Engpässen, dass geplante Operationen verschoben werden müssten.
„Vielen wird das erst bewusst, wenn sie selbst einmal auf eine Blutspende angewiesen sind. Für mich sind alle, die heute hier sind, Lebensretter“, sagte Gaby Weinand, die mit ihrem Küchenteam wieder für ein ebenso üppiges wie leckeres Büfett mit kalten und warmen Speisen gesorgt hat. Für einige der 25 freiwilligen Helfer des DRK-Ortsvereins Zülpich ging gegen 21.30 Uhr ein langer und arbeitsreicher Tag zu Ende. „Generell sind wir hier aber im mehreren Schichten im Einsatz, damit sich die Belastung in Grenzen hält“, so Gaby Weinand.
Routiniers in Sachen Blutspende sind Ralf Esser, Präsident der Blauen Funken, und Horst Wachendorf, Chef der Prinzengarde. Mit der den Karnevalisten eigenen Heiterkeit absolvierten sie das Procedere von der Anmeldung bis zum Pieks. Ihnen taten es auch viele Mitglieder der Hovener Jungkarnevalisten und der KG Zölleche Öllege gleich. Nur ein paar Minuten dauerte es, bis das prinzliche Blut eingetütet war und Narrenoberhaupt Heinz Willi I. und sein Gefolge den Arm wieder für die typische Bewegung des Narrenrufes einsetzen konnten.
pp/Agentur ProfiPress