Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

“Eine Seele, die in zwei Menschen lebt”

“Eine Seele, die in zwei Menschen lebt”
Bei der Pankratiuswallfahrt in Floisdorf ging es um die Freundschaft zwischen Gott und den Menschen – Prozession im Regen, Wasser und Salz gesegnet
Mechernich-Floisdorf – Nach altem Brauch fand am Sonntag die Pankratiuswallfahrt in Floisdorf mit mehreren Gottesdiensten, Reliquienverehrung, Wasser- und Salzsegnung am Pankratiusbrunnen statt. Trotz Regens zogen am Vormittag über hundert Gläubige in einer Prozession durch die fahnengeschmückten Straßen des Dorfes, um die Wasserweihe am Brunnen mitzuerleben und den sakramentalen Segen zu empfangen.
Festprediger war in diesem Jahr der Ständige Diakon Manfred Lang (Mechernich). Ihm ging es um die Freundschaft Gottes zu den Menschen und umgekehrt. Heilige wie Pankratius, der bereits als 14jähriger Junge große Taten der Nächstenliebe getan, Aufrichtigkeit und Treue bewiesen und den Märtyrertod erlitten hatte, könnten auch heute noch Helfer und Fürsprecher der Menschen sein: “Auch Vermittler der unverbrüchlichen Freundschaft Christi zu jedem von uns.” Er habe das als Matthiaspilger am eigenen Leibe erfahren.
“Freundschaft, das ist wenn eine Seele in zwei Menschen wohnt”, zitierte der Prediger den Philosophen Aristotoles und entwickelte daraus ein Bild, was das für die Freundschaft mit Christus, also mit Gott selbst bedeutet. Eine Freundschaft, deren Unverbrüchlichkeit Christus mit seinem Kreuzestod besiegelt habe.
“Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde”: Unter dieses Wort aus dem Johannesevangelium vom 6. Sonntag der Osterzeit hatte die katholische Pfarrgemeinde St. Pankratius Floisdorf denn auch ihre diesjährige Pankratiuswallfahrt gestellt.
Bereits seit vielen Jahrhunderten pilgern die Menschen zum heiligen Pankratius nach Floisdorf. Vor allem die Übertragung der Reliquien des heiligen Pankratius im Jahre 985 nach Gent hat zu einer starken Verehrung des Heiligen im Rheinland geführt. Viele Pfarreien wählten den heiligen Pankratius damals zu ihrem Pfarrpatron. So auch in Floisdorf, wo es bereits im Jahre 1000 eine Pankratiuskapelle gegeben haben soll. 1890 ließ Dr. Ceslaus Maria Schneider die heutige Pankratius-Wallfahrtskirche von Floisdorf erbauen.
Die alte Kirche war damals baufällig geworden und konnte die vielen Pilger nicht mehr fassen, so dass eine neue und größere Kirche nach den Plänen von Dr. Schneider und dem Kölner Architekten Hilger gebaut wurde. Dr. Schneider war es auch, der die gesamte Inneneinrichtung und die Wandmalereien entwarf, die bis heute in der Floisdorfer Wallfahrtskirche erhalten geblieben sind.

Manfred Lang

23.05.2009