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Ein Römer trägt keine Hosen

Historisches Römerlager bei Eicks – Einblicke ins Römerleben – Touristik-Agentur Mechernich informierte über historischen Rastplatz

Als Zenturio informierte Alexander Schneider zusammen mit Sabine Wahlen die Besucher an der Eickser Raststätte über die Baupläne. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Eicks – Mit welchen Waffen kämpfte ein Römer? Wie sah der Alltag eines Soldaten aus? Und wieso trugen die Römer keine Hosen? Diese und noch viele weitere Fragen konnten sich die Besucher in Eicks beantworten lassen, denn dort machte am Wochenende anlässlich des Tages des offenen Denkmals ein Römerlager an der Mansio  Station.

„Eine Hose galt bei den Römern als barbarisch“, erklärte der römische Soldat Jucundus Julianus, der mit richtigem Namen Frank Kellner heißt. Daher trug man die Tunica, oder, bei Kälte, einen Penula genannten Mantel. Dieser war weit geschnitten, so dass auch die Rüstung des Soldaten darunter passte, etwa, wenn er Wache halten musste. „Aber Vorsicht: Wer beim Wache halten einschlief, den erwartete die Todesstrafe“, erklärte Frank Kellner den großen und kleinen Besuchern das römische Soldatenleben.

Auf dem an der Kreisstraße K20 gelegenen historischen Rastplatz, genannt Mansio, hatten die beiden Römer ihr Leinenzelt aufgeschlagen und warteten auf die neugierigen Besucher, um sie auf einen Streifzug durch die Antike mitzunehmen. Unweit der Mansio verläuft die historische Römerstraße, die nun im Rahmen des EU-Förderprojektes „Erlebnisraum Römerstraßen“ erlebbar gemacht werden soll. „Wir informieren hier über das Projekt“, sagte Sabine Wahlen, Geschäftsführerin der Touristik-Agentur Mechernich.

Wie die Mansio-Fläche in Eicks in ihrer zukünftigen Funktion als Informationspunkt aussehen wird, veranschaulichten verschiedene Infotafeln. Zudem ist geplant, einen Infostand an der Mansio zu errichten. Diese soll dann als Rastplatz für Wanderer und Radfahrer dienen, die von Eicks aus die Römerstraße erkunden wollen, wie Sabine Wahlen erklärte. Davon konnten sich einige Besucher schon überzeugen. „Wir haben eine geführte Fahrradtour entlang der historischen Trasse durchgeführt“, so Wahlen. Von Hürth fuhr die vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club geführte Gruppe rund 50 Kilometer über Erftstadt und Zülpich mit dem Rad nach Eicks. Immer dabei: Alexander Schneider als Zenturio Caius Cassius Geminus. Da Rüstung, Helm und Schwert jedoch auf dem Fahrrad etwas hinderlich sind, fuhr der Zenturio die einzelnen Stationen mit dem Auto ab – sehr zum Staunen der Besucher, die den originalgetreu kostümierten römischen Legionär hinter dem Steuer erblickten.

Derweil weihte Jucundus Julianus zusammen mit Lucius Latinus alias Gerd Kohl die Besucher in die römischen Kampftaktiken ein. „Wie legen sehr viel Wert auf Authentizität“, erklärte Jucundus Julianus. So seien auch ihre Rüstungen in liebevoller Detailarbeit gefertigt worden. Besonders im Kettenhemd stecke viel Arbeit, da jeder Ring einzeln verschmiedet werden muss. „Die Rüstungen halten ewig“, so der Römer. Die Aufmachung der Darsteller spiegelt den römischen Alltag im ersten Jahrhundert nach Christus wider. Ein paar kleinere Probleme hatten die Römer allerdings mit dem Eifeler Wetter. Denn durch das raue Klima würden die Metallrüstungen Rost ansetzen, die Römer kannten eben noch keinen rostfreien Stahl. „Dagegen hilft am besten, die Rüstungen zu tragen“, sagte Zenturio Alexander Schneider.

Beköstigt wurden Römer und Besucher von der Weltjugendtagsgruppe Mechernich, die mit ihrem Kuchenverkauf Geld für den nächsten Weltjugendtagbesuch sammelte.

pp/Agentur ProfiPress