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AllgemeinSalvatorianerkloster Steinfeld

Ein Musikfest, das den Namen verdient

 70. Eifeler Musikfest im Salvatorianerkloster Steinfeld – Abschlusskonzert in der Basilika mit Musik von Haydn und Mendelssohn Bartholdy – Basilika zum Jubiläum bis auf den letzten Platz besetzt

Eifel/Kall-Steinfeld – Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte der damalige Aachener Domkapellmeister Prof. Theodor Bernhard Rehmann die Idee, für die vom Krieg schwer heimgesuchte Eifeler Bevölkerung ein Musikfest zu veranstalten. Damals ahnte er wohl nicht, was sich im Laufe von 70 Jahren daraus entwickeln würde.

„Das Eifeler Musikfest hat sich mit seinem hervorragenden Ruf als Festival klassischer Musik etabliert“, stellte Landrat Günter Rosenke fest. Als Vorsitzender im „Kreis der Freunde und Förderer des Klosters Steinfeld“ hielt er eine kurze Ansprache zur Eröffnung des großen Festkonzertes am Sonntagnachmittag in der Basilika des Salvatorianerklosters Steinfeld. Zur Jubiläumsauflage des Musikfestes waren die Reihen der dreischiffigen romanischen Basilika bis auf den allerletzten Platz gefüllt. Denn nicht nur bei den Eifelern, für die das Musikfest ursprünglich gedacht war, ist der zweitägige Klassikreigen schon lange eine gern besuchte Veranstaltung.

Landrat Günter Rosenke fand bei seiner kurzen Ansprache zu Beginn des Festkonzertes lobende Worte: „Das Eifeler Musikfest hat einen hervorragenden Ruf.“ Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Landrat Günter Rosenke fand bei seiner kurzen Ansprache zu Beginn des Festkonzertes lobende Worte: „Das Eifeler Musikfest hat einen hervorragenden Ruf.“ Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Begonnen hatte die 70. Auflage der Traditionsveranstaltung bereits am Samstagabend in der ehemaligen Klosterbibliothek. „In einem Bächlein helle…“ lautete das Motto für naturromantische Kammermusik und Lieder unter anderem von Franz Schubert, Johannes Brahms oder Frédéric Chopin. Sonja Asselhofen am Cello und Michael Hänschke am Klavier begleiteten das Chor-Ensemble „Cantemus and Friends“.

Der Folgetag startete mit einem Festhochamt mit Msgr. Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider, Präsident des allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland, in der Basilika. Mozarts berühmte „Missa solemnis“, die „Krönungsmesse“, bildete den musikalischen Rahmen. Dazu gab es Musik unter anderem von Johann Sebastian Bach. Nicole Wolke (Sopran),Margret Milz (Alt), Nico Heinrich (Tenor), Boris Beletskiy (Bass) wurden von Chor und Orchester an der Basilika Steinfeld sowie dem Kirchenchor St. Apollinaris Scheven begleitet. Dazu ließ Organist Andreas Warler die berühmte Steinfelder Orgel erklingen. Die musikalische Leitung hatten Hans Peter Göttgens und Werner Harzheim.

Unter Leitung von Paul F. Irmen gaben Orchester und Chöre ein harmonisches Zusammenspiel, unter anderem mit Joseph Haydns feierlichem Hymnus „Te Deum“. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Unter Leitung von Paul F. Irmen gaben Orchester und Chöre ein harmonisches Zusammenspiel, unter anderem mit Joseph Haydns feierlichem Hymnus „Te Deum“. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Das große Festkonzert am Sonntag bildete schließlich den Abschluss des 70. Eifeler Musikfestes im Kloster Steinfeld. Mehrere Minuten dauerte allein der Einzug der Musiker und Sänger, bis die Chorgemeinschaft Allegro Vivace aus Bad Münstereifel, der Kirchenchor Marmagen und die Musiker der Philharmonie Südwestfalen – Staatsorchester NRW, ihre Positionen eingenommen hatten. Insgesamt füllten mehr als 150 Musiker und Sänger den Altarraum der Basilika.

Zuletzt betrat Dirigent Paul F. Irmen das Pult. Was die Musiker dann unter seiner Leitung in der prachtvollen Mitte der Vierung der romanischen Basilika vor dem barocken Hochaltar zu Gehör brachten, war gut ausgewählt: Joseph Haydns „Te Deum“ und Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie-Kantate B-Dur op. 52 „Lobgesang“.

Für Musiker und Chöre war die Literatur dank der straffen, konzentrierten Führung von Paul F. Irmen kein Problem. Wochenlange Proben hatten sich ausgezahlt. Der Hymnus des „Te Deum“, bereits im Mittelalter an den Hochfesten der Kirche sowie bei besonderen Anlässen zum Ende der Messe gesungen, bildet seit dem Barock den feierlichen Rahmen vor allem bei Prozessionen und Sakramentsandachten. Das Kirchenlied „Großer Gott wir loben Dich“ ist eine deutschsprachige Version des lateinischen Hymnus. Es erklang am Abschlusstag des 70. Eifeler Musikfestes als Liedkantate von Hans Peter Göttgens beim Festhochamt am Vormittag. Hier war es auch ein akustischer Vorgeschmack für das, was beim Abschlusskonzert folgen sollte.

Haydn komponierte aus der lateinischen Vorlage sein „Te Deum“ um 1800 als Auftragskomposition des habsburgischen Hofes. Es verbindet die kirchenmusikalische Tradition der Sakralmusik mit oratorienhaften Chören, ausladenden Schlussfugen und einfacher, liedhafter Melodik.

Zum zweiten Teil des Festkonzertes traten drei Solisten hinzu: Sabine Vinke (Sopran), Merel Kriegsman (Sopran) und Keith Boldt (Tenor). Auf dem Programm stand jetzt die Sinfonie-Kantate B-Dur op. 52 „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, seine zweite von insgesamt fünf Sinfonien. Vorbild des Mischgenres aus Orchester- und Chorwerk (Uraufführung 1840 in Leipzig) ist Beethovens neunte Sinfonie, hier der berühmte Schlusssatz „Ode an die Freude“.

Veranstaltet wurde das „Eifeler Musikfest“ gemeinsam vom Kreis Euskirchen und dem „Kreis der Freunde und Förderer des Klosters Steinfeld“. Günter Rosenke hatte zu Beginn des Festkonzertes nicht zu viel versprochen: Begeisterter Beifall der Zuhörer im bis auf den allerletzten Platz gefüllten Kirchenschiff war der Dank für Sänger und Musiker.

Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress