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Ein kleines Zentrum für Ideen

Hubertuskapelle Floisdorf vor zehn Jahren eingeweiht – Besinnlicher Ort für Ideen – Ausblick bis zum Kölner Dom – Jubiläumsmesse mit mehr als 100 Besuchern

Mechernich-Floisdorf – „Mit der Hubertuskapelle ist ein kleines Zentrum entstanden, in dem Ideen geboren werden.“ Johannes Inden, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Tötschberg (auch „Kapellenverein“ genannt), spricht aus eigener Erfahrung. Seit die Hubertuskapelle auf dem Floisdorfer Tötschberg vor zehn Jahren eingeweiht wurde, hat er den Ort der Ruhe mit dem herrlichen Ausblick schon manches Mal genutzt, um seine Gedanken schweifen zu lassen.

Johannes Inden (links) und Gottfried Brauner von der IG Tötschberg präsentieren „ihre“ Kapelle. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Johannes Inden (links) und Gottfried Brauner von der IG Tötschberg präsentieren „ihre“ Kapelle. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Pfingsten 2002 war die Geburtsstunde des Kapellenprojektes. Die Idee „Wir bauen eine Kapelle“ wurde – wie es sich gehört an der Kneipentheke auf einem Bierdeckel festgehalten. „Anfangs wurden wir belächelt, aber als die Idee in die Tat umgesetzt wurde, war die Begeisterung groß“, erinnert sich Gottfried Brauner, Vorsitzender der IG Tötschberg.

Viel Arbeit steckt in der Hubertuskapelle, die vor zehn Jahren in Eigenleistung gebaut wurde. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Viel Arbeit steckt in der Hubertuskapelle, die vor zehn Jahren in Eigenleistung gebaut wurde. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Gebaut wurde die Kapelle komplett in Eigenleistung. Das Startgeld finanzierte sich der anfangs nur sieben Mitglieder zählende Verein anstelle von Geschenken zu Geburtstagsfesten. „Die größte Spende war aber die Arbeitsbereitschaft der Leute“, betont Johannes Inden. So bekam man etwa von der Floisdorfer Firma Schilles für die Verklinkerung Steine aus dem Abbruch einer alten Villa. Eine Gruppe von Freiwilligen nahm sich des meterhohen Steinhaufens an – denn die besten Exemplare mussten sortiert, gereinigt und auf Paletten gesetzt werden.

Bei gutem Wetter kann man von der Plattform rund um die Kapelle bis zum Kölner Dom sehen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Bei gutem Wetter kann man von der Plattform rund um die Kapelle bis zum Kölner Dom sehen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Entstanden ist eine einladend helle Kapelle mit weitem Blick über die Region. „Das ist ein herrlicher Ausblick über die Felder und die umliegenden Dörfer. Bei gutem Wetter kann man von hier aus sogar den Kölner Dom sehen“, schwärmt Gottfried Brauner. Geweiht ist die Kapelle dem Heiligen Hubertus, der jedes Jahr „die Kirmes ins Dorf bringt“, so der Vereinsvorsitzende. Eine Figur, die den Heiligen als Jäger zeigt, steht hinter dem Altar. Auch eine Marienfigur, ein Jesus mit Kind und zwei Engelsfiguren schmücken die weißen Wände zwischen den Wandleuchtern.

Mehr als 100 Besucher kamen zur Jubiläumsmesse auf dem Tötschberg. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress
Mehr als 100 Besucher kamen zur Jubiläumsmesse auf dem Tötschberg. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress

Das Licht fällt in weichen Rottönen durch die Glasfenster. Mehrere Monate hat es gedauert, die alten Fenster für die neue Kapelle herzurichten. Um die Bleieinfassung zu erneuern musste jede einzelne Scheibe aus der Fassung genommen, gereinigt und wieder im alten Muster zusammengelegt werden. Die fertigen Fenster dienten später als Vorlage für 90 baugleiche Fenster in einer großen Kirche im westafrikanischen Togo. Die Menschen dort sind mit den Floisdorfern über regelmäßige Hilfsaktionen verbunden.

Gottfried Brauner und Johannes Inden (v.l.) mit zwei der insgesamt sechs Gästebücher, die mit Dankesworten und Zeichnungen gefüllt wurden. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Gottfried Brauner und Johannes Inden (v.l.) mit zwei der insgesamt sechs Gästebücher, die mit Dankesworten und Zeichnungen gefüllt wurden. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Der Verein kümmert sich nun um den Erhalt der Kapelle. Pflanzen und Wiese der Außenanlage wollen gepflegt werden und täglich schaut jemand nach den Kerzen, die die Besucher vor dem Heiligen anzünden. Durchschnittlich 6.000 Kerzen sind es jedes Jahr, bis zu 80 an einem Wochenende, wenn die Menschen am Sonntagnachmittag zur Kapelle kommen, um davor ein Picknick zu machen.

Die Hubertuskapelle auf dem Tötschberg ist beliebtes Ziel von Wanderern, Dorfbewohnern und auch Fremden und bietet sich bei schönem Wetter für ein Picknick an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Die Hubertuskapelle auf dem Tötschberg ist beliebtes Ziel von Wanderern, Dorfbewohnern und auch Fremden und bietet sich bei schönem Wetter für ein Picknick an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zehn Jahre nach der Einweihung haben sich die Hoffnungen des Kapellenvereins erfüllt. Laut Satzung hatte man es sich zum Ziel gesetzt, „auf dem Tötschberg einen Ort der Ruhe, Erholung und Entspannung in ursprünglicher Natur und einen Ort der religiösen Erbauung zu schaffen“. Dass dies gelungen ist, belegen die Eintragungen in den Gästebüchern, in denen die Menschen ihre persönlichen Anliegen festhalten und Kinder sich mit Zeichnungen verewigen.

Eine Figur des Heiligen Hubertus als Jäger schmückt den Altarraum der ihm geweihten Kapelle. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Eine Figur des Heiligen Hubertus als Jäger schmückt den Altarraum der ihm geweihten Kapelle. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zum Jubiläum kamen mehr als 100 Besucher zur Messe auf dem Tötschberg. Vom Altar in der Tür der Kapelle aus predigte das Trio Pfarrer Hermann-Josef Bartels aus Bürvenich, Pfarrvikar Dr. Antoine Cilumba aus Brühl und Bruder Athanasius Polag aus Trier. Pfarrer Bartels feierte gleichzeitig das Jubiläum seines zehnten Treffens mit der St. Matthias-Bruderschaft aus Bürvenich und Oedekoven an der Hubertuskapelle. Dort hält die Gruppe jedes Jahr eine Messe im Anschluss an ihre Trier-Wallfahrt.

Kaum genug Platz bot die Plattform vor der Kapelle den Besuchern während der Jubiläumsmesse. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress
Kaum genug Platz bot die Plattform vor der Kapelle den Besuchern während der Jubiläumsmesse. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress

Im Anschluss an die Jubiläumsmesse hatte der Verein zu einem Imbiss im Pfarrheim eingeladen. Bis tief in die Nacht wurde dort gefeiert und auch ein neues Mitglied im Kapellenverein konnte begrüßt werden: Die St. Matthias-Bruderschaft ist jetzt auch auf dem Papier mit der Hubertuskapelle verbunden.

pp/Agentur ProfiPress