Ein klares Bekenntnis zur Region
Die Vorstände Mark Heiter und Kai Zinken präsentierten den Medien die Pläne für die neue Hauptstelle der VR-Bank Nordeifel eG in Kall – 17-Millionen-Euro-Investition in die strategische Weiterentwicklung der Bank – Blick auf das Geschäftsjahr 2022: Gutes Ergebnis trotz schwieriger Rahmenbedingungen
Kall/Blankenheim/Kreis Euskirchen – Die VR-Bank Nordeifel errichtet im Gewerbegebiet Kall zwischen der derzeitigen provisorischen Filiale bei Möbel Brucker und Scheven ihre neue, hochwassersichere Hauptstelle für hundert Mitarbeiter.
Die durch die Flut zerstörte Geschäftsstelle im Ortskern von Kall wird nicht wieder neu errichtet, sondern einer anderen Nutzung zugeführt. Die Bargeldversorgung im Ortskern soll durch einen separaten Geldautomaten zwischen Rathaus und Bahnhofsplatz ermöglicht werden.
„Betriebswirtschaftlich rechnen wird sich dieser Geldautomat nicht, aber wir setzen hierdurch unser Versprechen um, die innerörtliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Auch das sind genossenschaftliche Werte. Dieser Automat wird nach heutigem Stand im Kreis der Einzige sein, der 24/7 zur Verfügung steht. Zudem haben wir mit der Kommune vereinbart, dass es eine Busverbindung zwischen dem Ortskern und der neuen Hauptstelle geben wird“, stellen die beiden Vorstände heraus.
„Die neue Hauptstelle in Kall ist Teil unserer strategischen Entwicklung“, sagt Mark Heiter. In der neuen Hauptstelle sollen alle Zentralabteilungen wie Firmenbank, Vermögensmanagement, Immobilienabteilung, Controlling, Kundendialogcenter etc. zusammengeführt werden. Auch der Vorstand wird dort ansässig sein.
Die historisch durch Fusionen im Abstand mehrerer Jahrzehnte bedingte Aufsplittung zentraler Abteilungen auf mehrere Standorte soll damit überwunden werden. Wichtige Aufgaben werden zentralisiert, um Leistungsangebot und Prozesse weiterzuentwickeln. Eine Verlegung des juristischen Sitzes ist nicht geplant, dieser bleibe in Schleiden, so Vorstandsvorsitzender Mark Heiter.
Stark gewachsen
„Wir sind in den vergangenen beiden Jahren stark gewachsen – auch personell – und platzen mittlerweile aus allen Nähten“, erklärte VR-Bank-Vorstand Kai Zinken zur Notwendigkeit eines Neubaus. „Daher haben wir uns intensiv Gedanken gemacht und alle Standorte analysiert. Keines der großen Bestandsgebäude in Blankenheim, Kall und Schleiden wurde ursprünglich für eine Bank konzipiert. Über die Jahre wurden sie Stück für Stück erweitert, bieten aber angesichts der heutigen Anforderungen keine ausreichenden Entwicklungsmöglichkeiten mehr.“
Mark Heiter: „Nach intensiven Prüfungen kamen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat zu dem Schluss, dass nur der Neubau auf der sprichwörtlichen grünen Wiese zukunftsorientiert und sinnvoll ist.“ Erste Überlegungen seien bereits vor dem Juli 2021 angestellt worden, so der Vorstandsvorsitzende. Durch die Flutkatastrophe sei die Dringlichkeit zur Veränderung der Infrastruktur deutlich gestiegen, so Kai Zinken. „Wir haben immer gesagt, dass ein Wiederaufbau 1:1 keinen Sinn macht – für die Region nicht und auch nicht für uns.“
Heiter: „Es geht um Zukunft, es geht um Nachhaltigkeit. Und genau aus diesem Grund haben wir uns intensiv mit der Neugestaltung der Filiale in Schleiden und der Entwicklung einer neuen Hauptstelle in Kall beschäftigt.“
Service im Franziskushaus
In Schleiden ist derweil die Dachsanierung bereits abgeschlossen. „Jetzt laufen die Kernsanierungsarbeiten“, so Markus Keul, Leiter Privatkundengeschäft der VR-Bank Nordeifel. Dort entstehen dann auf zwei Etagen das neue Servicecenter mit Service und SB-Bereichen, Beratungsbüros, Sozialraum mit Terrasse, Konferenzzimmer und einem hochwassersicheren Schließfachbereich. Zudem soll es einen größeren Raum für die Familienberatung geben, barrierefreies WC, Wartebereich, Serviceschalter, Backoffice, Kundenhalle und ein zum ersten Obergeschoss hin offenes Treppenhaus.
Während der Bauphase sind die Berater von Bank und Verbundpartnern in den rosafarbenen Teil des Franziskushaues umgezogen. „Wir haben damit einen vorübergehenden Standort in Schleiden in unmittelbarer Nähe der Bank gefunden. Das war uns wichtig“, betont Markus Keul.
Während in Schleiden also schon intensiv gearbeitet wird, liegen für die neue Hauptstelle in Kall detaillierte Pläne vor. „So etwas entwickelt man nicht über Nacht oder am grünen Tisch. Wir haben viel Gehirnschmalz hineingesteckt und die Pläne mehrmals überarbeitet. Auch das Anforderungsprofil ist stetig gewachsen. Aber das Ergebnis spricht für sich“, so Vorstandsmitglied Kai Zinken.
Café-Bar und Spielecken
Außerdem sind Besprechungsräume, Servicebereich, Café-Bar, Einsatz aller neuen Medien und Kommunikationsmethoden, erlebbare Digitalisierung, Kinderspielecken, Kundendialogcenter, Servicebereich und Geldabhebe- und Einzahlungstechnik, welche GAA-Sprengungen mit allen heute zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern sollen, vorgesehen. Der im rechten Winkel angelegte quaderförmige Bau verfügt über vier Geschosse und ist im Bedarfsfall problemlos erweiterbar, z. B. um ein Staffelgeschoss, das im Bauantrag direkt mitberücksichtigt wird.
Die Bruttofläche beträgt 4745 Quadratmeter, einschließlich 415 qm Tiefgarage, und hat 3480 qm Nutzfläche. Es sind hinreichend Parkplätze und ein Fahrradkeller für die Job-Bikes der Mitarbeitenden geplant, so Mark Heiter.
„Die Kunden sollen sich wohlfühlen. Die Beratungszimmer haben Wohnzimmercharakter“, so VR-Bank-Vorstandsmitglied Kai Zinken: „Sie verfügen über moderne Visualisierungsmöglichkeiten und Medien.“ Für Kinder gibt es Spielecken. Auch für die eigene Arbeitgeberattraktivität soll das neue Gebäude ein Statement sein.
Geplant wurde das neue Hauptgebäude der VR-Bank-Nordeifel von dem bankenerfahrenen Dernbacher Architekten Michael Graf, der schon viele genossenschaftliche Bauprojekte umgesetzt hat. Die Kosten werden auf 17 Millionen Euro inkl. Mehrwertsteuer geschätzt. „Der vorliegende ist keineswegs der kostspieligste Entwurf“, versichert Vorstandsvorsitzender Mark Heiter.
Dessen Volumen wäre mit etwa fünf bis sechs Millionen Euro mehr zu Buche geschlagen, so Heiter: „Für die jetzt von Vorstand und Aufsichtsrat favorisierten Pläne hatten wir ursprünglich fünf unterschiedliche Modelle von bankspezifischen Architekten entwickeln lassen, zwei sind in die engere Wahl gekommen.“
Der Neubau sei ein „unübersehbares und klares Bekenntnis der VR-Bank Nordeifel zur Region“, so der Vorstandsvorsitzende weiter: „Nicht auf Kante genäht – und auch nicht zu üppig! Pragmatisch – aber doch elegant. Es passt zu uns und der Region“
Das Kaller Gewerbegebiet auf der Wasserscheide zwischen Urft und Erft sei weitgehend vor Unwettern und Hochwasser geschützt, so Mark Heiter: Es gebe dort auf freier Fläche Parkraum und Erweiterungsmöglichkeiten. Konferenzen und Veranstaltungen seien angesichts der Nähe zum erweiterten Geschäftsgebiet Richtung Zülpich-Euskirchener Börde und Rheinschiene besser plan- und logistisch durchführbar.
Stolz und Begeisterung
Die Pläne wurden Ende April den Mitarbeitern der VR-Bank Nordeifel vorgestellt und stießen auf Stolz und Begeisterung. „Am Tag dieser Mitarbeiterversammlung haben wir mit vielen unserer Kollegen gesprochen und das Feedback zum nun in die abschließende Detailplanung gehenden Entwurf war überwältigend“, so Heiter und Zinken.
Auch der Vertreterversammlung, dem wichtigsten Gremium der Genossenschaft, wurden die Pläne Mitte Juni präsentiert und erläutert. „Das Projekt ist auch dort auf große Zustimmung gestoßen und wird von den Vertretern unterstützt“, berichten Heiter und Zinken.
Der Bauzeitenplan liegt noch nicht vor, der Bauantrag soll im letzten Drittel des Jahres 2023 gestellt werden. „Stand heute gehen wir davon aus, dass wir Ende 2025, vielleicht auch Anfang 2026 das neue Gebäude beziehen können. Wir alle freuen uns bereits jetzt darauf“, so die beiden Vorstände der Hausbank der Region, die auch den einen Einblick in das Geschäftsjahr 2022 gaben.
Zuwächse in fast allen Bereichen
Für Mark Heiter war das Ziel für 2022 klar abgesteckt. „Wir haben uns angesichts schwieriger Rahmenbedingungen vorgenommen, unsere Bank nachhaltig strategisch weiterzuentwickeln“, sagt der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Nordeifel eG.
Schwierige Rahmenbedingungen in der Tat: Die Corona-Restriktionen liefen erst langsam aus, mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine folgte die sogenannte Zeitenwende – Lieferengpässe, Versorgungsunsicherheiten und eine hohe Inflation inklusive. Doch trotz dieser Widrigkeiten, kann die Hausbank der Region beim Blick in den Rückspiegel heute feststellen: Das Ziel einer nachhaltigen strategischen Weiterentwicklung wurde erreicht – noch dazu mit durchaus erfreulichen Zahlen.
In nahezu allen Bereichen konnte die VR-Bank Nordeifel Zuwächse verzeichnen. „Bei unserem Gesamtkundenvolumen kratzen wir an der Zwei-Milliarden-Euro-Marke“, freut sich Vorstand Mark Heiter. Mit 1,996 Milliarden Euro liegt das Volumen 73 Millionen Euro höher als noch 2021. Auch die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 38 Millionen Euro gestiegen. Sie lag 2022 bei 947 Millionen Euro. „Seit 2018 ist die Bilanzsumme um fast 50 Prozent angewachsen“, betont Vorstand Kai Zinken die Erfolge der vergangenen Jahre.
Einen Anstieg gab es auch bei der Entwicklung der Kundeneinlagen zu verzeichnen. Die VR-Bank Nordeifel hat im Jahr 2022 Kundengelder in Höhe von 773 Millionen Euro verwaltet. Das sind 40 Millionen oder 5,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Wachstum auch beim Kreditgeschäft. Insgesamt beliefen sich die Kundenkredite im Jahr 2022 auf 627 Millionen Euro. Das sind 7,7 Prozent mehr als noch 2021. In absoluten Zahlen bedeutet das ein Plus von 45 Millionen Euro.
Attraktiver Arbeitgeber
Allerdings deutet sich in diesem Bereich eine Trendwende an. Hohe Baukosten und steigende Zinsen haben das private Kreditgeschäft deutlich abgeschwächt. Wachstumsmöglichkeiten bestehen besonders im Firmenkundengeschäft und in der energetischen Sanierung von Wohneigentum. „Unsere Berater sind hierfür speziell ausgebildet und in diese Ausbildung investieren wir laufend weiter, auch vor dem Hintergrund der sich stetig ändernden Gesetzes- und Förderlandschaft“, betont Vorstand Kai Zinken.
Dass die VR-Bank Nordeifel eG ein besonders attraktiver Arbeitgeber ist, wurde einmal mehr von außen bestätigt. Die Schirmherrin des Deutschen Innovationsinstituts für Nachhaltigkeit und Digitalisierung (DIND), Bundeswirtschaftsminister a. D. Brigitte Zypries, überreichte im November 2022 die unabhängige Auszeichnung „Arbeitgeber der Zukunft“. „Unsere Personaler haben mal aufgelistet, welche besonderen Leistungen wir für die Menschen in der Bank bereitstellen; sie kommen auf über 40. Das alles machen wir sehr gerne, weil die Bank von den Menschen in ihr verkörpert wird; sie machen die Hausbank der Region in erster Linie aus, nicht die Technik, in die wir natürlich auch laufend investieren“, so Vorstand Mark Heiter.
Ohnehin setzt die Hausbank der Region auf Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie haben 2022 insgesamt 433 Tage mit Fortbildungen verbracht. Ein besonderer Fokus liegt aktuell auf der digitalen Weiterentwicklung. Eine Auftaktveranstaltung am Nürburgring, an der rund 120 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen haben, markierte den Startpunkt für ein Programm zur Stärkung der „Digital Fitness“.
Das ist auch wichtig, weil sich die Bank vorgenommen hat, vor allem junge Menschen für den Genossenschaftsgedanken zu begeistern. „Mit über 25.000 Mitgliedern und einer Mitgliederquote von über 90 Prozent sind wir immer noch die mitgliederstärkste Bank in Deutschland“, betont Vorstand Kai Zinken. „Damit das so bleibt, wird aktuell daran gearbeitet, das Mitgliederwesen zu modernisieren und weiterzuentwickeln, damit wir für junge Menschen attraktiv sind und möglichst viele von ihnen mitnehmen auf die genossenschaftliche Reise“, so der Vorstandsvorsitzende Mark Heiter.
Auch in der Fläche der Region will die VR-Bank weiterhin präsent sein. „Wir haben die strategische Leitplanke festgezurrt, dass wir in den nächsten fünf Jahren in jeder unserer politischen Kommunen mit von Menschen gestalteten Filialen und Technik präsent sein wollen – sofern die Kommune und die Bevölkerung dies möchten und unterstützen“, geben die beiden Vorstände Orientierung für die nächsten Jahre.
Fünf neue Azubis
Das ist nicht zuletzt auch dann von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Kai Zinken freut sich daher, „dass wir wieder fünf junge Menschen für die Bank begeistern konnten, die zum 1. August ihre Ausbildung bei uns beginnen“. Denn das Wachstum, das sich in den Bilanzzahlen ausdrückt, lässt sich nur dann steuern und verwalten, wenn die Bank auch über eine ausreichende Anzahl von gut ausgebildeten Fachkräften verfügt.
Daher verfolgen Mark Heiter und Kai Zinken gemeinsam mit dem gesamten Team auch hier das Ziel, ihre Bank nachhaltig strategisch weiterzuentwickeln. 2022 waren 146 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Hausbank der Region beschäftigt, acht mehr also noch im Vorjahr. Ihnen allen zu danken, ist für Mark Heiter und Kai Zinken eine Herzensangelegenheit: „Denn nur durch unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir in der Lage, trotz widriger Rahmenbedingungen durchaus gute Ergebnisse präsentieren zu können.“
pp/Agentur ProfiPress