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Ein heiterer Abend in der Trauerhalle

Das Intermezzo-Theater Kall bot meisterlich kölsche Krätzchen und Berliner Couplets dar – Erlös des Abends wird der Hilfsgruppe Eifel gespendet

Mechernich-Kommern – Anders als zu den üblichen Anlässen durfte in der Trauerhalle des Kommerner Bestattungsunternehmens Ernst einmal gelacht, geschunkelt und mitgesungen werden. Mehr als 100 Besucher begrüßte Marcel Ernst zum rundum gelungenen Benefizabend mit dem Kaller Intermezzo-Theater. „Stellen sie sich vor, sie säßen in einem wilhelminischen Zug der Kaiserzeit. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie nun eine Reise von Köln nach Berlin. Lassen Sie sich vom Humor und der Musik aus der guten, alten Zeit verzaubern.“ Mit diesen Worten eröffnete Johnnie Wegmann in Frack und Zylinder den Abend, dessen Erlös komplett der Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämieerkankte Kinder gespendet wird.

Marcel Ernst vom Bestattungshaus Ernst begrüßte Sänger Johnnie Wegmann und Pianist Stefan Kupp vom Intermezzo-Theater Kall, die erstmals in Kommern auftraten und zugunsten der Hilfsgruppe Eifel auf ihre Gagen verzichteten.  Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Marcel Ernst vom Bestattungshaus Ernst begrüßte Sänger Johnnie Wegmann und Pianist Stefan Kupp vom Intermezzo-Theater Kall, die erstmals in Kommern auftraten und zugunsten der Hilfsgruppe Eifel auf ihre Gagen verzichteten. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Wegmann und Stefan Kupp am Klavier sind die beiden Künstler des Intermezzo-Theaters, das zum ersten Mal in Kommern gastierte. Ihre Spezialität sind die Lieder des Kölner Krätzchensängers Willi Ostermann und des Berliner Salon-Humoristen Otto Reutter. Mit dem Programm „Och wat wor dat fröher schön…” mit witzigen, satirischen und zweideutigen Liedern, über die schon die Eltern und Großeltern Freudentränen lachten, ließen sie die beiden unvergessenen Künstler für zwei Stunden wieder auferstehen. Mit verschmitztem Lächeln und unnachahmlicher Mimik und Gestik boten Wegmann und Kupp eine musikalische Mischung aus Zeitkritik und Alltagsbetrachtungen in „kölscher Mundart“ und „Berliner Schnauze“ dar.

Manch ein Besucher wunderte sich sichtlich über die teils mehr als 100 Jahre alten, teils deftigen und frivolen Texte, die bis auf den heutigen Tag zeitlos geblieben sind. So wurden spitzsinnig sensible Themen aus der Nachbarschaft, der Verwandtschaft oder gar der höheren Gesellschaft aufs Korn genommen. Auch die Hürden des Liebes- und Ehelebens bis hin zum Leben nach der Scheidung waren von Ostermann und Reutter in Liedform gebracht worden.

Anders als üblich, ging es beim Liederabend mit dem Kaller Intermezzo-Theater in der Trauerhalle des Kommerner Bestattungshauses Ernst durchaus heiter zu. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Anders als üblich, ging es beim Liederabend mit dem Kaller Intermezzo-Theater in der Trauerhalle des Kommerner Bestattungshauses Ernst durchaus heiter zu. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Dem Veranstaltungsort angemessen, sang Wegmann aber auch ein Couplet Reutters zum Thema Tod mit 15 Regeln, die es vor dem Ableben zu beherzigen gilt: „Bevor du sterbst“. Vielleicht weil Otto Reutters Lieder dem Rheinländer eher unbekannter sind, hatten die Zuhörer in Kommern bei seinen doppeldeutigen, ironischen und scharfzüngigen Texten Tränen vor Lachen in den Augen.

„Der Abend kam einer heiteren Geschichtsstunde gleich, in der Zeitgenössisches und Biografisches von Ostermann und Reutter das Publikum bestens unterhielten“, freute sich Marcel Ernst über die gelungene Benefizveranstaltung. Nach drei Zugaben und stehendem Beifall wurden die beiden Künstler verabschiedet. Anschließend stand man noch lange bei kühlen Getränken und Snacks in netter Gesellschaft beisammen und amüsierte sich über das Gehörte und Gesehene.

pp/Agentur ProfiPress