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Ein „Mondkalb“ namens „Luna“

LVR-Freilichtmuseum in Mechernich-Kommern: Antje Herz (13) aus Wachtberg bei Bonn gewann Namensgebungs- und Patenschaftswettbewerb um die jüngste Vertreterin der einst vom Aussterben bedrohten Glan-Donnersberger Rinderrasse – Dreinutzungsvieh: Arbeiten, Milch geben und Fleisch liefern

"Luna" inmitten ihrer "Taufgesellschaft" (von links) mit Museums-Landwirtschaftsmeister Gerd Linden, Museumsdirektor Dr. Josef Mangold, Kai Herz (verdeckt), Mutter Dagmar, Patin Antje und Papa Klaus Herz. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Das Mitte Januar neugeborene Glankälbchen, für das das LVR-Freilichtmuseum Kommern (Stadt Mechernich) einen Namen und einen Paten suchte, heißt „Luna“. Am Donnerstagnachmittag wurde das junge Glan-Donnersberger Rind „getauft“, die 13jährige Antje Herz aus Wachtberg bei Bonn stand Pate, und mit ihr Zwillingsbruder Kai, Mama Dagmar und Papa Klaus Herz aus Wachtberg sowie die in Kommern direkt in der Museumsnachbarschaft lebenden Großeltern Berti und Karl Kossin.  Bei einem Namensgebungs- und Patenfindungswettbewerb waren über 450 Einsendungen eingegangen. 69 Einsendungen plädierten für „Luna“, immerhin 61 für „Lotte“ und Variationen wie „Lotta“ und „Lotti“. Dann nannte der Kommerner Museumsdirektor Dr. Josef Mangold eine ganze Latte von Namensvorschlägen, für die es jeweils nur einen oder zwei Nennungen gegeben hatte, darunter exotische Ideen wie „Liturgie“, „Laudatio“, „Lieb(s)chen“, „Lutzi“ oder „Ludovica von Kommern“.

 Unter den 69 Nennungen für „Luna“ wurde Familie Herz gezogen, die ihre Namenwahl auch liebevoll, aber klar begründete. „Luna“ wählten sie, weil das Kälbchen in der Nacht geboren worden war, weil es wie alle Glan-Donnersberger Rinder ganz hell „scheint“ – und weil „Luna“ an das sagenumwobene „Mondkalb“ erinnert. Namensgebungssiegerin Antje Herz hatte ein Namensschild für das vierbeinige Patenkind gebastelt, und bekam für sich und ihre Familie eine Jahresfreikarte für die LVR-Museen überreicht, außerdem eine kostenfreie Patenschaft über „Luna“ nebst Urkunde. Man kann das Museum und seinen reichen Viehbestand auch unterstützen, indem man solche Patenschaften freiwillig und auch kostenmäßig übernimmt. Auskunft und Zuschlag beim Museumsförderverein, Inge Ruschin, Tel. (0 24 43) 99 80 147.

 Gerd Linden, der Landwirtschaftsmeister des Museums, berichtete aus den Anfängen des bundesweiten Rückzüchtungsprogramms der faktisch ausgestorbenen Rinderrasse, der „Luna“ angehört: „1985 hatte sich ein Verein in der Pfalz gegründet, der aus den letzten 25 Rindern mit Glan-Donnersberger Blutanteilen die Rasse reproduzieren wollte.“ Museumsdirektor Mangold: „Wir haben uns von Beginn stark engagiert, da wir über alte Nutz- und Haustierrassen gut das Leben und Arbeiten der Menschen früher vermitteln können.“ Das LVR-Freilichtmuseum Kommern hat in Kooperation mit Landwirten aus dem Mechernicher Stadtgebiet und der weiteren Umgebung maßgeblichen Anteil daran, dass die Rasse heute wieder über 2000 Individuen in den drei Bundesländern Rheinland-Pfalz, NRW und Niedersachsen verfügt. Auch „Lunas“ Vater „Otto“ stammt aus dem Embryonentransfer des Museums und wurde von der Kuh einer anderen Rasse bei einem Eifelbauern ausgetragen. Mutter „Leila“ wurde wie „Luna“ bereits im Museum geboren und ist dort aufgewachsen. Das Glan-Donnersberger Rind ist eine alte Haustierrasse mit mehreren Nutzungsaspekten, so Dr. Josef Mangold: „Diese Rinder lieferten früher Milch und Fleisch, mussten aber auch auf dem Feld arbeiten oder den Wagen ziehen.“ Mit „Luna“ hatte am Freitag, 13. Januar, kurz vor Mitternacht erstmals nach vielen Jahren nochmal ein weibliches Glankalb im LVR-Freilichtmuseum Kommern das Licht der Welt erblickt. Und zwar im Stall des historischen Gehöfts aus Bornheim-Brenig. „Die Geburt war nicht die erste für Mutter Leila und verlief ohne Komplikationen“, berichtet Antonia Zimmermann, Landwirtin im Freilichtmuseum, die als Geburtshelferin assistiert hatte.

Bei der Pressekonferenz anlässlich der „Taufe“ entpuppte sich „Luna“ als quicklebendiges neugieriges Wesen, das als erstes mit einer Stofftasche im Maul Reißaus nahm, in der die  Museumsleitung die Presseunterlagen mit zum Ortstermin im Hof aus Brenig gebracht hatte. Ohne Scheu tauschte das Kälbchen auch Kontakte mit seiner Patin Antje und deren Bruder Kai aus. Auch vor den Kameras und Mikrophonen der Presseleute sowie vor diesen selbst zeigte der Vierbeiner keinerlei Berührungsängste.      

pp/Agentur ProfiPress