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Eifeler sucht „Gottesteilchen“

Thomas Schwnidt (28), Musiker und Dirigent in Bleibuir, patenter „Mechernicher Jong“ und Doktorand der Atomphysik in Bonn durfte auf Forscherkongress in Peking vortragen – „Higgs-Boson“-Elementarteilchen sollen das Procedere der Schöpfung erklären helfen

Bodenständig und weltläufig: Thomas Schwindt (r.), ein Sohn der Eifel, als Dirigent beim Osterkonzert des Musikvereins Bleibuir in der Jugendhalle Bergbuir. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Eifel/Peking – Thomas Schwindt ist nicht nur in seinem Heimatort Mechernich (Eifel) als patenter freundlicher junger Mann bekannt, sondern auch im „Wilden Westen“ des Stadtgebietes, in Bleibuir und Umgebung und damit am Nationalpark Eifel, als Musiker beliebt und geschätzt. Lange hat der Klarinettist und Organist den Musikverein Bleibuir musikalisch geleitet.

Was die wenigsten wissen: Der Eifeler und Mechernicher „Jong“ Thomas Schwindt hat noch eine weitere, eine wissenschaftliche Seite. Er ist Physiker und Doktorand an der Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn und als solcher Angehöriger einer 3000 Kapazitäten zählenden Physikergilde, die sich auf die Suche nach den „Higgs-Boson“ genannten „Gottesteilchen“ gemacht hat.

Das sind hypothetische, bislang unentdeckte Elementarteilchen, ohne die das Standardmodell der Elementarteilchenphysik gleichwohl nicht auskommt. Entweder, man findet sie, oder das Standardmodell der Physik, das uns bislang die Welt und die Entstehung des Universums erklärte, bekommt Risse.

Das nach dem Wissenschaftler Peter Higgs benannte „Higgs-Boson“ ist elektrisch neutral, hat Spin 0 und zerfällt nach sehr kurzer Zeit. Bei Genf hat man einen 27 Kilometer langen Ringtunnel gebaut, um in diesem Teilchenbeschleuniger Protonen mit immenser Kraft aufeinander prallen zu lassen. Beim Zusammenprall sollen unter anderem die nur für kurze Zeit existenten „Gottesteilchen“ entstehen.

Der Eifeler Thomas Schwindt, der auf diesem Terrain der Atomphysik zu Hause ist, durfte jetzt an einem internationalen Expertenkongress zur Sache in Peking teilnehmen. Nach seiner Rückkehr gab der 28jährige dem ebenfalls aus Mechernich stammenden Redakteur Günter Hochgürtel ein Interview. Der schreibt jetzt im „Kölner Stadt-Anzeiger“:

„Es ist nicht ganz einfach, in Peking vom Flughafen per Taxi in ein Hotel zu kommen.  Am besten ist, wenn man einen Stadtplan dabeihat und dem Taxifahrer mit dem Finger zeigt, wo genau man hin will. »Mit Englisch kommt man nur bedingt weiter«, erzählte Thomas Schwindt im Gespräch mit dem »Kölner Stadt-Anzeiger«. Der 28-jährige Mechernicher war zu einer wissenschaftlichen Konferenz ins Reich der Mitte gereist  und kehrte mit einem ganzen Bündel neuer Erfahrungen in die Eifel zurück.“

Die Dienstreise hatte sich der Doktorand des  Physikalischen Instituts der Uni Bonn verdient, meint Hochgürtel. Schließlich gehöre er der erwähnten Forschergruppe von rund 3000 Experten aus aller Welt an, die sich auf die Suche nach dem  „Higgs-Boson“ gemacht hätten. Wochen zuvor hatte  das „Higgs-Boson“ nach einer Pressekonferenz des Kernforschungszentrums Cern Genf Schlagzeilen gemacht. Man hatte im dortigen Teilchenbeschleuniger erstmals Hinweise auf die „Gottesteilchen“ entdeckt.

An der weltweiten Fortschreibung der Theoretischen Physik und der Entdeckung oder auch Nichtentdeckung von Phänomen und Teilchen in der Realität, die bis dahin nur hypothetisch existierten, beteiligt sich auch Thomas Schwindt. Der Mann, der vor knapp zehn Jahren am städtischen Mechernicher Gymnasium am Turmhof sein Abitur machte und danach  Physik in Bonn studierte, findet, dass man seine Arbeit schwer nachvollziehen kann: „Aber sie ist hochspannend!“

Die Wissenschaftler interessierten sich für diese winzig kleinen Bausteine, um damit nachweisen zu können, wie vor Milliarden Jahren  Erde und Weltall entstanden. Weil das gesuchte „Higg-Boson“ an die Zeit der Entstehung des Universums durch einen „Urknall“ oder ein wie auch immer geartetes Ausdehnungs-Phänomen rührt, wird es auch von der Journaille „Gottesteilchen“ genannt.

Um die Existenz des Schöpfungs-Elektrons zu beweisen, so schreibt Günter Hochgürtel, würden in einem 27 Kilometer langen Ringtunnel des Teilchenbeschleunigers LHC im Cern in Genf Protonen mit immenser Kraft aufeinander geschleudert: „Dabei entstehen zahlreiche unterschiedliche Folgeteilchen – unter ihnen haben Wissenschaftler nun möglicherweise das »Higgs-Boson« beobachtet.“

„Man kann noch nicht genau sagen, ob es genau das ist, wonach alle gesucht haben. Beim Zusammenstoß der Protonen  sind zwar schon verschiedene Zerfälle des Higgs-Teilchens beobachtet worden, einige weitere müssen aber im Experiment noch beobachten werden, um die genau vorhergesagten Eigenschaften zu bestätigen“, sagte Thomas  Schwindt über seine tägliche Arbeit am Projekt „ATLAS“”, an  dem Wissenschaftler rund um den Globus mitwirken.

Hochgürtel: „Die jüngst veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse scheinen einen Durchbruch auf diesem Forschungsfeld darzustellen. Die Entdeckung und Bestätigung der Higgs-Teilchen könnte die größte Lücke im Standardmodell der Teilchenphysik schließen. Mit ihm ließe sich erklären, wie sich Galaxien und Sterne zusammenballten und wie Planeten entstanden und die Voraussetzung für Leben bildeten.

Thomas Schwindt, der nächstes Jahr seine Doktorarbeit schreiben will, sagte zu Günter Hochgürtel, der ebenfalls am städtischen Mechernicher Gymnasium am Turmhof Abitur gemacht hatte: „Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wir die Experimente ausgewertet haben. Tatsache ist aber, dass wir wirklich etwas entdeckt haben,  das dem Modell von Higgs sehr nahe kommt und das die Teilchen-Physik wirklich ein großes Stück weiterbringen wird.“

Mit diesen Erkenntnissen im Gepäck durfte der Jung-Wissenschaftler, der  ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes hat,  nach China reisen, wo die „20th International Conference on Supersymmetry and the Unification of Fundamental Interaction“  stattfand, kurz „SUSY 2012“ genannt.

Hochgürtel: „Ein bisschen aufgeregt war Schwindt schon, als er vor rund 350 Experten aus Russland, den USA, Indien, Japan, China und den großen Ländern Europas die aktuellen Ergebnisse in Sachen »Gottesteilchen« vortragen durfte. Gut 20 Minuten dauerte sein Power-Point-Vortrag, danach musste er seinen Kollegen noch zehn Minuten Rede und Antwort stehen.“

Wo er schon einmal da war, hängte der Diplom-Physiker auch gleich noch ein paar Tage Urlaub an, um sich unter anderem die Chinesische Mauer und Hongkong anzuschauen. Dass er von seinem Professor Norbert Wermes mit der Aufgabe betraut wurde, in Peking zu referieren, hat Schwindt eigenem Bekunden zufolge stark motiviert, in Sachen Elementarteilchen  am Ball zu bleiben.

Ob er weiterhin an der Universität arbeiten  oder aber  als Doktor der Physik in die Wirtschaft gehen wird, lässt Schwindt offen: „Mal sehen, wie es weiter geht . . .“

pp/Agentur ProfiPress