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Eifeler „Jong“ wird Priester

Pfingstsonntag, 8. Juni, ist ab 14 Uhr die Primiz von Andreas Züll aus Mechernich in St. Pankratius Floisdorf – Weihbischof Bündgens predigt – Ein Bericht der KirchenZeitung Aachen für das Bistum Aachen

Andreas Züll, Eifeler von Geburt und aus Überzeugung, seit 28 Jahren Trompeter im Musikverein Floisdorf, aktiver Büttenredner im Karneval und ehemaliger Eisenbahnbediensteter, feiert am Pfingstsonntag, 8. Juni, 14 Uhr, seine Primiz in St. Pankratius Floisdorf. Foto: Manfred Lang/KirchenZeitung Aachen/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Floisdorf – Pfingstsamstag wird Andreas Züll (38) im Hohen Dom zu Aachen zum Priester geweiht. Für ihn steht im Mittelpunkt dieses lebenswandelnden Schrittes, dass er dann leitend mit den Menschen Eucharistie feiern kann. Und irgendwann später kann sich der Eifeler „Jong“ gut vorstellen, einmal als Pfarrer in eine Eifelgemeinde zurückzukehren . . .

Andreas Züll ist ein „Jong uss em Levve“, ein Eifeler von Geburt und aus Überzeugung. Er ist seit 28 Jahren Trompeter im Musikverein Floisdorf, aktiver Büttenredner im Karneval, er war Eisenbahnbediensteter und spielte regelmäßig in der heimischen Pfarrkirche St. Pankratius in Floisdorf und in anderen Gotteshäusern die Orgel.

Seit einem Jahr bereitet er sich als Diakon auf die Priesterweihe vor. Pfingstsamstag ist es soweit. Dann will Bischof Heinrich ihm im Hohen Dom zu Aachen die Hände auflegen. Einen Tag später feiert der gebürtige Mechernicher in St. Pankratius seine Primiz. Festprediger ist Weihbischof Johannes Bündgens.

Seine religiösen Empfindungen prägten seine Familie und der Floisdorfer Pfarrer Heinz Jumpertz. Schon als Jugendlicher fragte der ihn, ob er nicht Priester werden wolle. „Aber ich habe »Nein« gesagt, wie ich auch in den Jahren später stets abgewunken habe, wenn ich darauf angesprochen wurde“, erinnert sich der Realschüler und gelernte Eisenbahner im Gespräch mit der KirchenZeitung.

2013 wurde der Floisdorfer Priesteramtsbewerber in Krefeld von Weihbischof Johannes Bündgens zum Diakon geweiht. Foto: Manfred Lang/KirchenZeitung Aachen/pp/Agentur ProfiPress

Als Kind und Jugendlicher liebte er mehr das Dorf und seine Freiheit, als die Schule und die Bücher. Dabei war der Wunsch, Priester zu werden, vielleicht längst angelegt, vermutet Andreas Züll: „Heinz Jumpertz war ein echtes Vorbild, ein guter Seelsorger, der für die Leute da war, der zu jedem eine Beziehung hatte.“

2006 klopfte die Berufung endgültig bei ihm an: Pfarrer Josef Kraus, der jetzt wenige Wochen vor Andreas Zülls Priesterweihe verstorben ist, nahm ihn damals mit zur Chrisam-Messe am Gründonnerstag in den Dom. Als da zwölf junge Priester mit Bischof Heinrich einzogen, „habe ich mich gefragt, ob das nicht auch was für mich sein könnte.“

Pfarrer Heinz Philippen aus Boslar, sein geistlicher Begleiter, machte ihn mit dem gemeinsamen Priesterseminar der Deutschen Bischofskonferenz in Lantershofen bei Ahrweiler bekannt und mit dem Gedanken vertraut, diesen „dritten Weg“ zur Priesterausbildung für im Beruf bereits bewährte Männer zu beschreiten.

Nur die Eltern wussten Bescheid, als er noch 2006 Urlaub bei der Bahn nahm und für eine Interessentenwoche nach Lantershofen zog. Nach diesen sieben Tagen („Ich habe mich da sauwohl gefühlt“) wusste der Floisdorfer: „Das ist mein Weg!“

Die wesentlichste Veränderung, die die Priesterweihe mit sich bringen werde, sei die Eucharistie. Sie sei „die Mitte der katholischen Kirche“, so Andreas Züll. Der 38jährige, der sich sehr gut vorstellen kann, später einmal als Pfarrer in die Eifel zurückzukehren, will Menschen als Seelsorger begleiten und motivieren, sie befähigen, aktive Christen zu sein und in ihren Gemeinden verantwortliche Positionen einzunehmen. Wie das geht, das habe er im pastoralen Jahr und in der Diakonszeit in der GdG Eschweiler-Mitte sehen und im Team um Andreas Frick ausprobieren können.

Andreas Züll, * 20. November 1975 in Mechernich/Eifel. Vater Jürgen Züll war bei der Deutschen Telekom tätig, seine Mutter Gertrud Züll geb. Schmühl, ist seit 1986 Sakristanin an St. Pankratius in Floisdorf, zwei jüngere Geschwister, Martina und Michael Züll.

Katholische Grundschule Lückerath, Willi-Graf-Realschule Euskirchen. Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst, arbeitete von 1995 bis 2012 als Fahrdienstleiter auf verschiedenen Stellwerken in der Eifel, zuletzt in Euskirchen. 1997 – 2008 Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Floisdorf, Mitglied in Ausschüssen der GdG St. Barbara Mechernich.

Im September 2007 begann er das Studium der Theologie und Philosophie am Interdiözesanen Priesterseminar, Studienhaus St. Lambert, in Grafschaft-Lantershofen, das er im Juli 2011 erfolgreich abschloss. Während des Studiums machte er ein dreimonatiges Praktikum in der Gemeinschaft der Gemeinden Wassenberg. Pastorales Jahrespraktikum in der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Eschweiler, religionspädagogische Ausbildung an der Bischöflichen Liebfrauenschule in Eschweiler, Hospitation in der Schulseelsorge der Liebfrauenschule. September 2012 Aufnahme in das Aachener Priesterseminar, Teilnahme am gemeinsamen Pastoralkurs der (Erz-) Bistümer Aachen, Hamburg, Hildesheim, Limburg und Osnabrück. 16. März 2013 Diakonenweihe durch Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Diakonatszeit in der Pfarre St. Peter und Paul in Eschweiler, GdG Eschweiler-Mitte. (ml)