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Eifel wird bekannter

Aloysius Söhngen und Klaus Schäfer stellen Studie vor – Gäste bescheinigen der Tourismusbranche im Landstrich der Wälder, Moore und Maare hohe Kompetenzen – Zahl der Übernachtungen und der Betten sinkt – 81 Prozent der Deutschen kennen die Eifel, 70 Prozent der „Kenner“ finden sie sympathisch

Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin freuten sich (von links) Isabelle Weykmanns, die Ministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) für Kultur, Medien und Tourismus, Helmut Etschenberg, Städteregionsrat von Aachen und Präsident der Zukunftsinitiative Eifel, die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken und Klaus Schäfer, der Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH (ET), noch über den gesunden Tourismus in der Eifel. Der Optimismus überwiegt auch nach Vorliegen der neuen Studie. Archivfoto: Reiner Züll/KStA/pp/Agentur ProfiPress

Eifel/Gemünd – Die Eifel ist bei ihren Besuchern nach wie vor beliebt und bei den deutschen Urlaubern insgesamt bekannter denn je. Leider wirkt sich das nicht unmittelbar auf steigende Übernachtungszahlen aus. Das zumindest geht aus der Studie „Destination Brand 2012“ hervor, die jetzt von Geschäftsführer Klaus Schäfer und Aloysius Söhngen, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der  ET Eifel Tourismus GmbH, in Gemünd vorgestellt wurde.

„Eifeltourismus verliert Marktanteile“ titelt heute die „Kölnische Rundschau“. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet über die Pressekonferenz der „ET“ unter der Überschrift „Lieber in die Stadt als in die Eifel“. Bei manchen Ergebnissen der neuen umfassenden „Markenstudie für deutsche Reiseziele“ der Fachhochschule Westküste können sich die Tourismus-Manager der Eifel bestätigt fühlen.

Andere Teilergebnisse zeigen jedoch auch, dass es gilt, in bestimmten Bereichen nachzusteuern. Insbesondere scheint es so, als ob die Eifel nicht mehr zum längeren Verweilen einlädt. 6,1 Prozent weniger Übernachtungen im Vergleich zum Jahr 2004 musste der Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH (ET), Klaus Schäfer, eingestehen. Dabei handelt es sich um das schlechteste Ergebnis der untersuchten Projektregionen insgesamt. Das gab denn auch dem ET-Aufsichtsratsvorsitzenden Aloysius Söhngen zu denken.

„Die Beliebtheitswerte sind gestiegen“, sagte Aloysius Söhngen dem ProfiPress-Korrespondenten Johannes Mager. Aber das habe sich nicht überall in messbarem touristischem Erfolg niedergeschlagen. Immerhin kennen 81 Prozent der deutschlandweit Befragten die Eifel als Reiseziel. 2004 waren es noch 74 Prozent. Damit liegt die Eifel unter den 160 untersuchten Reisezielen auf einem guten 27. Platz.

57 Prozent der Befragten hegen Sympathie für das Reiseziel Eifel. „Damit gelingt es, dass 70 Prozent der Eifel-»Kenner« die Eifel auch sympathisch finden“, sagte Klaus Schäfer der für die Zukunftsinitiative Eifel tätigen Agentur ProfiPress. Zwar liege die Eifel damit im Durchschnitt der untersuchten Reiseziele, dennoch schaffen andere den Deutschen bekannte Urlaubsziele  bessere Sprümge auf der Sympathieskala.

Denn im Vergleich landet die Eifel bei dieser Transferrate von „Kennern“ zu „Sympathisanten“ nur auf dem 84. Platz. Aber immerhin, so konstatiert der unermüdliche Eifeltourismus-Förderer Klaus Schäfer: „Wir erreichen die gewünschte Zielgruppe.“ Am beliebtesten sei der Landstrich zwischen Börde und Mosel, Venn und Rhein bei Menschen ab 35 Jahren, also im besten Familien-Alter, und bei den etwas Älteren, den so genannten „Best-Agern“. „Ich würde sagen, das sind Leute ab 50 Jahre. Eine Zielgruppe, die man allgemein anstrebt, weil sie Geld hat und flexibel ist“, so Schäfer.

Als Reiseziel für längere Aufenthalte wird die Eifel nur von vergleichsweise wenigen Touristen gesehen. Nur 22 Prozent der Befragten können sich einen längeren Urlaub im Land der Wälder, Moore und Maare vorstellen. Selbst bei den Eifel-„Sympathisanten“ sind es gerade einmal 39 Prozent, die länger bleiben wollen.

Bei den Kurz-Urlaubern sieht es allerdings besser aus. Seit 2004 konnte die Eifel die Anzahl der Gästeankünfte um 3,2 Prozent steigern. Die Zahl der Übernachtungen sank hingegen um 6,1 Prozent. „Wir sind in einem Strukturwandel. Überall sank die Zahl der Übernachtungsbetriebe, aber die Zahl der Betten stieg. Nur in der Eifel sank beides“, bedauert Klaus Schäfer. Er vermutet: „Mit dem Ferienpark in Heimbach wird das einen Sprung nach oben machen.“

Schäfer und Söhngen gehen davon aus, dass sich die Eifel derzeit einer Art „Marktbereinigung“ unterziehen könnte, bei der ältere Betriebe verschwinden. Dies könnte auch an den veränderten Anforderungen im Marketing liegen. „Der Weg führt hin zum Internet. Zimmerfotos und Filme sind heute schlichtweg Standard“, so Söhngen.

„Viele Familienbetriebe tun sich schwer mit den neuen Medien“, ergänzt Klaus Schäfer: „Und wenn die Betriebe klein sind, wird der Aufwand dafür zu groß.“ Dabei sieht die ET Eifel Tourismus GmbH nicht nur andere Regionen in Deutschland als Konkurrenz. „Letztlich ist Mallorca nur zwei Stunden entfernt, wenn ich in Köln am Flughafen bin“, sagt Aloysius Söhngen.

Die Gäste, die die Eifel bereits kennengelernt haben, bescheinigen den Gastgebern allerdings hohe Kompetenzen. So wird etwa die Gastfreundlichkeit betont. Die Besucher sprachen der Eifel in Sachen Natur und Wandern eine hohe Kompetenz zu, ebenfalls in den Sparten Wellness und Kulinarisches. Laut Söhngen müssen die zahlreichen Radwanderwege  mehr in den Fokus gerückt werden.

„Aber man muss aufpassen: Wenn man die Berge profiliert, sollte man nicht mit dem Fahrrad werben“, warnt er. Im Herbst wird sich die Eifel Tourismus GmbH mit den Gesellschaftern zusammensetzen und erörtern, welche Schwerpunkte aufgrund der Studienergebnisse zukünftig in der Tourismus-Vermarktung zu setzen sind.

pp/Agentur ProfiPress