Eifel-Krimi als „Medizin“
Schleidens Ex-Bürgermeister Ralf Hergarten veröffentlicht mit „Tief in der Eifel“ ersten Eifel-Krimi – Schreiben als Therapie – Großes Interesse schon im Vorfeld – Folgeprojekte schon in der Pipeline
Eifel/ Schleiden – „Dass es so ein großes Interesse an meinem Buch gibt, das hatte ich nicht zu träumen gewagt“, sagt Ralf Hergarten. Die Rede ist vom ersten Eifel-Krimi des Schleidener Ex-Bürgermeisters, der gerade unter dem Titel „Tief in der Eifel“ erschienen ist. Daran ist übrigens Ralf Hergartens Hausarzt nicht ganz unschuldig: „Er empfahl mir als Therapie eine künstlerische Tätigkeit, die ich ohne Stress und Zeitdruck ausüben kann“, berichtet der Schleidener, der 2012 wegen einer Erkrankung aus dem Bürgermeisteramt heraus in den Ruhestand versetzt wurde.
In einer schlaflosen Nacht kam ihm dann die Idee zu der Geschichte: „Was wäre eigentlich“, überlegte er, „wenn da oben ein paar Leute mit falschen Karten spielen?“ Mit „da oben“ ist Vogelsang mitten im Nationalpark Eifel gemeint, dessen Konversion Ralf Hergarten als Schleidener Bürgermeister hautnah miterlebt hatte. „Danach hat sich die Geschichte irgendwie verselbstständigt“, berichtet er. Beim Schreiben, so der Autor, habe er sich keinerlei Zwänge auferlegt: „Immer, wenn ich Lust zu schreiben hatte, hab‘ ich mich drangesetzt.“ Mal sei tagelang gar nichts passiert, dann wieder habe er bis zu 30 Seiten am Tag geschrieben. Insgesamt hat Ralf Hergarten rund zwei Jahre an seinem Erstlingswerk gearbeitet. Unterstützung fand er dabei immer wieder bei seinen beiden „Coaches“, den Autoren Elke Pistor und Rudi Jagusch.
„Protagonist der Geschichte ist der Fotograf Robert Esser“, berichtet Ralf Hergarten. Der stolpert immer mehr in eine ebenso skurrile wie spannende Geschichte um alte und neue Nazis, Naturschützer, Touristen und Kommunalpolitiker. „Eben alle Gruppen, die möglicherweise ganz spezielle Interessen auf Vogelsang haben“, so der der Schleidener.
Wie sehr er damit ins Schwarze trifft, zeigt die große Resonanz, die sein Buch bereits als Manuskript erfuhr: „Schon nach drei Monaten lagen mir erste, ernst zu nehmende Antworten vor von einigen der insgesamt 25 Verlagen, an die ich mein Manuskript oder ein Exposé geschickt hatte.“ Schließlich hatte er die Wahl zwischen mehreren Verlagen, wurde sich aber mit dem renommierten „Emons“-Verlage schnell handelseinig. Dann folgte, was wohl jeder Autor erlebt: „Die Lektorin hat das Buch erst mal komplett auseinandergenommen“, berichtet Hergarten und schmunzelt. Dennoch sei es dabei aber gelungen, den Charakter der Geschichte nicht zu verändern. „Die Zusammenarbeit war einfach klasse“, so der Autor.
Mindestens ebenso erfreulich ist der Zuspruch der Leser: Bereits vor Erscheinen des Eifel-Krimis gab es zahlreiche Vorbestellungen, die Premierenlesung war binnen kürzester Zeit ausverkauft und ein voller Erfolg. Es ist davon auszugehen, dass es nicht die letzte Premiere war – denn Ralf Hergarten arbeitet schon an weiteren Geschichten. „Ein Manuskript ist bereits zur Hälfte geschrieben, auch für ein drittes Buch habe ich schon die Idee“, verrät er. Ein hochproduktiver Mann also, der mit seinem heutigen Leben, das sich so sehr von dem eines Bürgermeisters unterscheidet, mehr als zufrieden ist: „Ich kann endlich meine Kreativität ausleben“, sagt Ralf Hergarten.
Wenn er nicht gerade – am liebsten mit dem Laptop auf dem Schoß und draußen oder im Wintergarten – schreibt, tobt Ralf Hergarten sich neuerdings auch gerne am Tenorsaxofon aus. Auf Achse ist er häufig für das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen, für das der Schleidener sich seit Jahren engagiert. Oder er kocht, am liebsten gemeinsam mit seiner Frau Sabine und Freunden…
pp/Agentur ProfiPress