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Die Sheriffs von Mechernich

Die Sheriffs von Mechernich
Die Polizei, “Dein Freund und Helfer”: Bürgernähe ist für die drei Bezirksbeamten aus der Bergstraße kein Fremdwort – Wache im Bergarbeiter-Backsteinhaus
Mechernich – Der uniformierte “Freund und Helfer” ist noch immer ein Kindertraum. Wenngleich sich seine Tätigkeit nicht immer als Traumjob entpuppt. Für die drei Polizeibeamten der Bezirksdienststelle Mechernich ist er jedenfalls Realität.
Im Gespräch mit der Agentur ProfiPress schilderten jetzt Bernd Wiesen, Manfred Braun und Alfred Trenz diese Realität relativ plastisch: Mal klopfen ihnen die Mechernicher im übertragenen Sinne anerkennend auf die Schultern nach dem Motto: “Gut, dass es Euch gibt!”
Ein anderes Mal muss dann ein derart ungepflegter Zeitgenosse am Bleiberg in den Streifenwagen gesetzt und beispielsweise zur Ausnüchterung in die Kreisstadt kutschiert werden, dass es den Beamten selbst bei herunter gekurbelten Autofenstern den Atem verschlägt.
Die drei “Sheriffs von der Bergstraße” sind im Stadtgebiet bekannte Leute. Bürgernähe ist für Bernd Wiesen, Manfred Braun und Alfred Trenz kein Fremdwort. Sie kümmern sich um die Sorgen und Nöte der Passanten, helfen dem berühmten “alten Mütterchen” über die Straße, klären Straftaten auf und zeigen vor allem Präsenz an den Ecken des Stadtgebiets, wo es nicht immer getreu nach den Buchstaben des Gesetzes zugeht.
Als Staatsbürger in Uniform machen sie sich nicht nur Freunde. In der zurückliegenden Neujahrsnacht entwendeten unbekannte Dunkelmänner heimtückischer Weise den Briefkasten an jenem Backsteinhaus in der Bergstraße, in dem die Bezirksbeamten ihr Domizil haben. Doch die nahmen es mit Gelassenheit: Die meisten der 28 000 Einwohner der Stadt Mechernich, für die sie Wache “schieben”, wissen das auch zu schätzen.
Egal ob an Kirmes, Karneval, beim Martinsumzug oder an jedem beliebigen Werktag: Die drei Ordnungshüter stehen in der Kernstadt und in den 42 übrigen Ortschaften den Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Regelmäßig gehen Bernd Wiesen, Manfred Braun und Alfred Trenz in die Schulen und Kindergärten, um die “Pänz” für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr fit zu machen. Sie unterrichten Verkehrserziehung und geben Fahrradunterricht.
“Wir versuchen trotzdem, dass zu den Dienstzeiten immer einer von uns auf der Wache ist”, berichtet Manfred Braun der Reporterin. Montags bis donnerstags von 7 bis 21 Uhr ist die Dienststelle in der Regel besetzt. Wenn alle außer Haus sind, läuft ein Anrufbeantworter, der regelmäßig abgehört wird. Für ganz dringende Notfälle besteht natürlich grundsätzlich die Möglichkeit, die Notrufzentrale 110 anzuwählen.
Für die meisten Delikte sei primär sowieso die rund um die Uhr besetzte Polizeiwache in Schleiden zuständig. Allerdings weisen die Mechernicher Polizisten niemanden ab, der um Rat oder Hilfe bittet. Ihre Anzeigenliste reicht von der Computerbetrügerei bis zum Verkehrsunfall.
Erfreut sind die Gesetzeshüter, dass das Verhältnis zur Jugend in den vergangenen Jahren offener geworden ist. Allerdings beobachteten sie auch, dass die Gewaltbereitschaft zugenommen hat. “Je geringer das Bildungsniveau”, so die Beamten, “desto schwieriger ist oft der Umgang mit diesen jungen Menschen.”
Daher sei eine gute Sozial- und Bildungspolitik unumgänglich. “Eine gute Bildungspolitik ist auch eine gute Kriminalpolitik”, bestätigt Andreas Blum, der Pressesprecher der Polizei im Kreis Euskirchen, der eigens wegen des Reporterbesuchs aus Euskirchen angereist war.
Polizei und Rathaus pflegen eine gute Kooperation, so die übereinstimmende Meinung der drei Bezirksbeamten. Bernd Wiesen, Manfred Braun und Alfred Trenz erklärten, man arbeite im beruflichen Alltag oft Hand in Hand. Auch an neuralgischen Punkten stimmen städtisches Ordnungsamt und Polizei ihre Strategien aufeinander ab.
Ihren jetzigen Standort, ein ehemaliges Bergarbeiterhaus, bezogen die Mechernicher “Sheriffs” erst 1994, als die Polizei NRW-landesweit neu organisiert wurde. Die frühere Polizeiwache wurde damals ins Domizil des Verkehrsdienstes der Euskirchener Kreispolizeibehörde umgewandelt. Seither schwärmen die 16 Beamten von Mechernich aus kreisweit zu Geschwindigkeits- und anderen Kontrollen aus.
kli/pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

22.05.2007