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Die Schwelle der Angst überwinden

6. „Gesundheitstag“ des AWO-Arbeitskreises „Selbsthilfe“ im Ambulanten Zentrum in Mechernich – Selbsthilfegruppen stellen sich vor – Fachvorträge und Infostände – Schirmherr Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Perfekte Ergänzung der medizinischen Versorgung“ – Erstes „Blisterlabor“ der Eifel

Auch in diesem Jahr hatte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (rechts) die Schirmherrschaft des Gesundheitstages übernommen, den er gemeinsam mit dem Initiator Dr. Peter M. Schweikert-Wehner eröffnete. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – „Der Gesundheitstag soll dazu beitragen, Menschen zusammenzuführen, so dass sie sich gegenseitig Mut machen und gemeinsam auch in schwierigen Situationen Perspektiven entwickeln können“, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bei der Eröffnung des sechsten Gesundheitstages im Mechernicher Ambulanten Zentrum, dessen Schirmherrschaft er auch in diesem Jahr übernommen hatte.

Und tatsächlich gab es bereits am Tag selbst einen regen Austausch der zahlreich erschienen Interessierten mit den Ansprechpartnern der Mechernicher Selbsthilfegruppen, die sich im Foyer des Ambulanten Zentrums ebenso präsentierten wie etwa Vertreter von Krankenkassen und medizinische Dienstleister. „Viele müssen erst eine Schwelle der Angst überwinden, bis sie sich einer Gruppe anschließen und offen über ihre Probleme sprechen“, berichtete Hermann-Josef Satzke, der den Gesundheitstag seit 2006, als er vom Mechernicher AWO-Vorsitzenden und Apotheker Dr. Peter M. Schweikert-Wehner ins Leben gerufen wurde, aktiv unterstützt.

„Schon damals“, berichtete Dr. Schweikert-Wehner, „hat die AWO die Mechernicher Selbsthilfegruppen unterstützt.“ Mit dem Gesundheitstag soll ihnen ein Forum geboten werden, sich zu präsentieren. Gleichzeitig gehe es auch darum, so der Schirmherr und Bürgermeister, die Öffentlichkeit für die Menschen und ihre Probleme zu sensibilisieren und so mehr Verständnis zu schaffen.

Unter den Selbsthilfegruppen, die sich beim Gesundheitstag präsentierten, war auch erstmals die noch relativ junge Adipositas-Gruppe für übergewichtige Menschen, der sich innerhalb kurzer Zeit bereits 40 Interessierte angeschlossen haben. Bereits seit über zehn Jahren hingegen besteht die Psoriasis-Gruppe für Menschen mit Schuppenflechte, für die Hermann-Josef Satzke Ansprechpartner ist. „Die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe“, berichtete er, „geht oft noch über den wichtigen Austausch der Betroffenen hinaus.“ Er unterstüze beispielsweise Andere auch dabei, Anträge etwa zur Einstufung in eine Pflegestufe oder für eine Reha-Maßnahme auszufüllen.

Vertreten war beim Gesundheitstag auch die „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ um Ingrid Becker. „Bei uns geht es ganz locker zu“, sagte sie. Teilnehmer hätten in der Gruppe die Möglichkeit, einmal alle Fragen zu stellen – auch die, mit denen nicht betroffene Angehörige vielleicht nicht immer umgehen könnten. Die Gruppe trifft sich, ebenso wie die Multiple Sklerose-Selbsthilfegruppe, die Gruppe für Menschen mit Fibromyalgie-Syndrom, die von chronischen Schmerzen geplagt sind, und viele andere Gruppen, regelmäßig im Seminarraum des Ambulanten Zentrums.

Die mitgliederstärkste Selbsthilfegruppe in Mechernich dürfte wohl die für an Parkinson erkrankte Menschen und deren Angehörige sein, die sich einmal im Monat im Johanneshaus trifft. Auch die Selbsthilfegruppen für Menschen mit Diabetes, mit Huntington und mit Aphasie, also Sprachproblemen etwa nach einem Schlaganfall, sowie für Menschen mit einer Sehbehinderung nutzten den sechsten Gesundheitstag, um sich vorzustellen. Ebenso, wie sich die Alzheimergesellschaft im Ambulanten Zentrum präsentierte.

Ein breites Publikum sprachen die insgesamt drei Fachvorträge etwa zum Thema Bewegung und Diabetes an, in deren Anschluss Interessierte Gelegenheit zu einem „Vier-Augen-Gespräch“ mit den Experten hatten. Auch konnten die Besucher einmal hinter die Kulissen blicken und sich ein Bild vom „Blisterlabor“ in der „Apotheke am Kreiskrankenhaus“ im Ambulanten Zentrum machen. Wie der Fachapotheker Dr. Peter M. Schweikert-Wehner berichtete, wird von dort aus einmalig in der Eifel die Dienstleistung angeboten, die Medikation der Patienten etwa von Pflegeeinrichtungen wochenweise und auf genaue Zeiten festgelegt vorzubereiten und eingeschweißt auszuliefern. Angehörige von Patienten wie Fachleute waren gleichermaßen beeindruckt: „Das erhöht die Sicherheit der korrekten Medikation für den einzelnen Patienten enorm“, kommentierte etwa die Mitarbeiterin einer Mechernicher Pflegeeinrichtung.

Darum, dass die Besucher sich bei so viel Information auch stärken konnten, kümmerten sich die Damen des „AWO“-Gesundheitscafés, während die Mechernicher Bergkapelle mit ihrem Konzert für den passenden Ausklang sorgte.

Dr. Hans-Peter Schick bezeichnete das Ambulante Zentrum am Rande der Veranstaltung als „optimale Ergänzung“ der sehr guten medizinischen Versorgung in Mechernich mit unter anderem zahlreichen niedergelassenen Ärzten, dem Kreiskrankenhaus, dem Dialysezentrum und zahlreichen Apotheken. Das sei, so Dr. Schick, nicht zuletzt auch im Hinblick auf den demografischen Wandel ein immer bedeutenderer Standortfaktor für Mechernich, wo all diese Einrichtungen auch für weniger mobile Menschen fußläufig erreichbar seien.

pp/Agentur ProfiPress