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„Die Lage ist ernst“

Krisenstab des Kreises Euskirchen mit „dringender Handlungsempfehlung“ zu Maskenpflicht und privaten Feiern – Corona-Team wird personell aufgestockt

Kreis Euskirchen – Der Trend der letzten Tage ist eindeutig: Die Zahl der Corona-Infizierten steigt landes- und bundesweit deutlich an. Auch wenn die Zahlen des Kreises Euskirchen im Vergleich zu den umliegenden Regionen noch moderat sind, so besteht für den Krisenstab doch kein Zweifel: „Wir müssen damit rechnen, dass auch wir in wenigen Tagen die erste Eingreifschwelle von 35 erreichen“, sagt Landrat Günter Rosenke, Vorsitzender des Krisenstabes.

Landrat Günter Rosenke, der auch Vorsitzender des Krisenstabes ist, hat am heutigen Freitag an einer Videokonferenz mit Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann teilgenommen. Foto: W. Andres/Kreisverwaltung/pp/Agentur ProfiPress

Deshalb hat der Krisenstab in seiner Sitzung am Freitag, 16. Oktober, beschlossen, schon jetzt eine dringende Empfehlung an die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Euskirchen auszusprechen. „Die Lage ist ernst. Wir müssen vor der Lage sein und dürfen nicht warten, bis wir von den Ereignissen überrollt werden“, so Rosenke.

Masken tragen

Daher empfiehlt der Krisenstab schon jetzt folgende Maßnahmen zu beachten, die für einen Inzidenzwert von 35 ohnehin verpflichtend sind: Überall dort, wo die Menschen im öffentlichen Raum zusammenkommen und die AHA-Regeln nicht eingehalten werden können, sollte eine Maske getragen werden. Dies gilt zum Beispiel auf Wochenmärkten oder im Gedränge der Fußgängerzone. Grundsätzlich sollten die Bürgerinnen und Bürger genau abwägen, ob eine private Feier in der aktuellen Lage überhaupt vertretbar ist. Wenn ja, dann sollten sich ab sofort nur 25 Menschen im öffentlichen Raum und 15 im privaten Raum treffen.

Ergänzend wird auch Unternehmen dringend empfohlen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Möglichkeit im Homeoffice arbeiten zu lassen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die aus Risikogebieten wie zum Beispiel Köln, Bonn oder aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz zu ihrem Arbeitsplatz in den Kreis Euskirchen pendeln.

Die Kreisverwaltung Euskirchen ist dabei, das „Corona-Team“ personell aufzustocken. Das Kernteam umfasst aktuell zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann kurzfristig durch eigene Kräfte sowie durch Verstärkung aus den Kommunen aufgestockt werden.

Infektionsketten durchbrechen

„Durch eine konsequente Nachverfolgung werden wir versuchen, weiterhin die Infektionsketten zu ermitteln und zu durchbrechen“, betont Landrat Rosenke.

Ebenso wie Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in der heutigen Videokonferenz appelliert auch der Krisenstab an die zuständigen Ordnungsämter der Kommunen, die Einhaltung der Maßnahmen der Coronaschutzverordnung auch weiterhin intensiv zu kontrollieren. „Die Ordnungsämter sind hier ganz besonders gefordert – auch wenn mir klar ist, dass dies eine enorme zusätzliche Belastung ist“, so Rosenke.

Sein Appell: „Im Frühjahr und Sommer ist es uns hier im Kreis Euskirchen durch die konsequente Einhaltung der AHA-Regeln – Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmasken tragen – gelungen, die Zahl der Corona-Infektionen sehr niedrig zu halten. Nur wenn wir jetzt ebenso diszipliniert weitermachen, können schärfere Maßnahmen bis hin zu einem Lockdown vermieden werden.“

pp/Agentur ProfiPress