Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Die katholische Frauengemeinschaft Bleibuir feierte ihren 90. Geburtstag

Die katholische Frauengemeinschaft Bleibuir feierte ihren 90. Geburtstag
Wie aus dem Mütterverein Bleibuir von 1918 die heutige Frauengemeinschaft wurde
Mechernich-Bleibuir – Streng genommen wird die katholische Frauengemeinschaft Bleibuir erst am 15. September 90 Jahre alt. Denn am Fest der schmerzhaften Mutter, dem 15.9.1918, wurde der offizielle Gründungsakt vollzogen. Die Gründungsurkunde hatte das Kölner Generalvikariat hingegen bereits am 23. Juli 1918 ausgestellt. Darin heißt es: “Dem Antrage vom 18. Juli 1918 entsprechend, errichten wir hierdurch einen Verein christlicher Mütter unter der Anrufung und dem Titel der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Gottesmutter Maria in der Pfarrkirche zur heiligen Agnes in Bleibuir.”
Gefeiert wurde das “90-Jährige” jetzt am zweiten Augustwochenende – und damit praktisch in der Mitte zwischen den beiden historischen Daten im Juli und im September 1918. Höhepunkt war ein Festgottesdienst mit Präses Pfarrer Heinz-Josef Arenz und dem Kirchenchor Bleibuir/Eicks am Sonntag, 10. August, um 10.30 Uhr. Anschließend wurde im Dorfgemeinschaftshaus “Alte Schule” und rund um diese frühere Bleibuirer Volksschule ausgiebig gefeiert.
Die Geschichte der “Gebetsgemeinschaft christlicher Mütter”, so die ursprüngliche Bezeichnung, begann bereits rund 70 Jahre vor der Bleibuirer Gründung in Frankreich. Zur ersten Frauengemeinschaft dieser Art schlossen sich Christinnen 1850 im französischen Lille zusammen. Sechs Jahre später bildeten sich auch erste christliche Müttervereine in den deutschen Königreichen und Herzogtümern.
Die heutige Katholische Frauengemeinschaft St. Agnes Bleibuir, die zwischenzeitlich auch schon mal “Frauen- und Mütterverein” hieß, wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges unter dem Vorsitz der “Gründungsmütter” Gertrud Jaeger aus Bleibuir und ihrer Stellvertreterin Margarethe Milde aus Bescheid als “Gebetsgemeinschaft christlicher Mütter” aus der Taufe gehoben.
In der ersten Satzung heißt es: “Zweck des Vereins ist jedem Mitglied zu helfen, dass es a) eine gläubige, praktisch fromme katholische Frau, b) eine treue Gattin des Mannes, c) eine gute Mutter der Kinder werde.” Genau wie das Bild der Frau, hat sich über die Jahre auch die Gebetsgemeinschaft christlicher Mütter verändert.
Die Satzung von 1968 wird dem gerecht und benennt den Mütterverein in die “katholische Frauengemeinschaft Deutschlands” (kfd) um. Bis heute stehen Glaube und Frauenthemen im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten, mittlerweile können aber auch Unverheiratete der Gemeinschaft beitreten.
Die Vorsitzende Liesel Bartsch ist bereits 20 Jahre im Amt, ihre Stellvertreterin ist Franziska Richartz. Beide Frauen kommen aus Bleibuir. Liesel Bartsch sieht die Frauengemeinschaft heute im Kern als karitative Organisation. Über die Jahre sammelten sie und ihre heute 165 Mitstreiterinnen umgerechnet 14 000 Euro an Spenden.
Neben der Organisation des Sommerfestes für die gehandicapten Schüler der Kaller Nikolaus-Schule, des Krippencafés zur Weihnachtszeit in Bleibuir und der Adventsfeier werden weiterhin Vorträge mit Themen organisiert, die Frauen besonders interessieren.
Zum 90-jährigen Jubiläum haben die Frauen unter Mitarbeit des in Bleibuir lebenden Germanistikprofessors Dr. Ulrich Mehler eine Festschrift herausgegeben. Sie erzählt die Geschichte der Katholischen Frauengemeinschaft in Deutschland, speziell die der Katholischen Frauengemeinschaft St. Agnes Bleibuir. Alte Dokumente und Fotos runden das 40-seitige Heft ab. Für das 100-jährige Bestehen, das in zehn Jahren gefeiert wird, stellt Liesel Bartsch eine noch umfangreichere Chronik in Aussicht – und bittet schon jetzt um Mithilfe bei der Stoffsammlung.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

03.09.2008