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Die Gegenwart umgeschrieben

Thomas Brussig liest im Rahmen der Lit.Eifel am Dienstag, 9. Juni, ab 19.30 Uhr im historischen Schienenbus aus seinem Roman „Das gibt‘s in keinem Russenfilm“ – Abfahrt und Ankunft am Bahnhof Kall

Kall – Wer eine humorvolle Lesung in ungewöhnlicher Umgebung erleben will, ist einmal mehr bei der Lit.Eifel an der richtigen Adresse. Im Rahmen des Literaturfestivals liest der Autor Thomas Brussig am Dienstag, 9. Juni, aus seinem Roman „Das gibt’s in keinem Russenfilm“ – und zwar während der Fahrt in einem historischen Schienenbus. Abfahrt um 19.30 Uhr und Ankunft sind am Bahnhof Kall.

Thomas Brussig erzählt „die schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig“ – und schreibt ganz nebenbei die Gegenwart derart um, dass es anschließend den Fall der Berliner Mauer nicht gibt. Auch keine Wiedervereinigung. Die DDR existiert einfach immer weiter. Endlos oder jedenfalls bis auf den heutigen Tag. Das hat natürlich Konsequenzen für die Menschen in Ost und West. 1991 wird Oskar Lafontaine Kanzler der Bundesrepublik, während auf der anderen Seite alles seinen gewohnten sozialistischen Gang geht.

Im Rahmen der Lit.Eifel liest Thomas Brussig am Dienstag, 9. Juni, ab 19.30 Uhr im historischen Schienenbus aus seinem Roman „Das gibt‘s in keinem Russenfilm“. Bilder: Heike Steinweg
Im Rahmen der Lit.Eifel liest Thomas Brussig am Dienstag, 9. Juni, ab 19.30 Uhr im historischen Schienenbus aus seinem Roman „Das gibt‘s in keinem Russenfilm“. Bilder: Heike Steinweg

1991. Ein Abend in Ost-Berlin. Die Wiedervereinigung ist ausgefallen. Die Mauer steht und teilt Deutschland. Thomas Brussig lässt sich vom begeisterten Applaus der Zuhörer mitreißen und gibt ein Versprechen: Solange es nicht alle können, wird auch er keine Reise in den Westen unternehmen. Solange keiner eines hat, wird auch er kein Telefon haben. Und weil erst drei Versprechen magisch binden: Solange es verboten ist, will auch er niemals „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ lesen. Daran wird er sich halten müssen, denn auch die DDR hält sich.

In den folgenden Jahren wird er, der eigentlich ein kleiner Feigling ist, für einen Dissidenten gehalten. Er soll Olympiabotschafter für Berlin werden, knutscht im Harz unter Eiffeltürmen aus Holz und findet sich in eine Stasi-Affäre verwickelt. Auch wirtschaftlich kann die DDR in Brussigs Roman weiter bestehen, weil sie etwa massiv auf die Erzeugung von Windkraft setzt und damit auch das westliche Ausland beliefert. Ansonsten geht das Leben hier mit allen Einschränkungen und den kleinen, immer wieder selbst erkämpften Freiheiten, weiter. Politisch wie privat. Die DDR hält sich – bis heute…

Thomas Brussig wurde 1965 in Ost-Berlin geboren. Nach der Schule absolvierte er eine Berufsausbildung zum Baufacharbeiter mit Abitur und arbeitete anschließend in wechselnden Berufen. 1990 begann er in Berlin Soziologie zu studieren, was er aber zugunsten eines Dramaturgie-Studiums in Babelsberg abbrach. 1991 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Wasserfarben“. Der Durchbruch gelang ihm 1995 mit seinem zweiten Werk „Helden wie wir“, das ein Bestseller wurde. Leander Haußmanns Verfilmung des von Thomas Brussig 1999 veröffentlichten Romans „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ wurde mit 2,9 Millionen Besuchern der erfolgreichste deutsche Kinofilm des Jahres. Thomas Brussig schreibt zudem Drehbücher.

Der Eintritt zur Lit.Eifel-Lesung mit Thomas Brussig kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro. Alle Lit.Eifel-Termine und Vorverkaufsstellen gibt es im Internet unter www.lit-eifel.de

pp/Agentur ProfiPress