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AllgemeinFreizeit- und Gewerbefabrik Zikkurat

Die Eifel als Atelier

11. Eifeler Ateliertage mit 127 Künstlern an 82 Adressen – In der Zikkurat in Firmenich stellte Künstlergruppe „Die Neunte“ aus – Ateliers im gesamten Kreisgebiet waren geöffnet – Kunstschau 2016 schon in Vorbereitung

Mechernich-Firmenich – Drei Tage lang hatte sich der Kreis Euskirchen wieder in ein großes Kunstatelier verwandelt: 127 Künstler öffneten bei den 11. Eifeler Ateliertagen (EAT) an 82 Adressen zwischen Weilerswist, Mechernich und Dreiborn, aber auch im benachbarten Rheinland-Pfalz, ihre Werkräume und Wohnhäuser. Auch die Zülpicher Galerie Roy in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat war dabei: Hier stellte die im vergangenen Jahr gegründete Künstlergruppe „Die Neunte“ aktuelle Arbeiten vor.

Wie ein aufgehängter überdimensionaler Spiralblock: Helga Lehser vor ihrer Arbeit in der Zikkurat. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Wie ein aufgehängter überdimensionaler Spiralblock: Helga Lehser vor ihrer Arbeit in der Zikkurat. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Einen vergleichbaren Galerieraum wird man im Kreisgebiet kaum finden können: Hinter großen Fenstern erstreckt sich die Galerie über eine Tiefe von16 Metern und eine Länge von 25 Metern. Der „White Cube“ mit Galerie ist mehr als fünf Meter hoch. „Da lohnt sich eine Station bei der Rundreise zu den Ateliertagen ganz besonders. Der Raum ist einfach toll!“, schwärmte auch Andrea Bank-Kockjeu aus Weilerswist. Ehemann Gerswin Kockjeu ergänzte: „Die Lage der Zikkurat ist gut, in der Mitte der EAT-Ateliers, wenn man sich seine Route zusammenstellt.“ So wie die beiden sahen das viele Besucher an den drei EAT-Tagen in diesem Jahr. Mit Hilfe des Flyers zu den Kunsttagen konnte man sich wieder seine ganz individuelle Reise zusammenstellen, den Künstlern über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Künstlerin Ursula Franke mit ihrem Schopenhauer-Porträt. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Künstlerin Ursula Franke mit ihrem Schopenhauer-Porträt. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

In der Zikkurat zum Beispiel mit Gerlinde Warler aus Dahlem. Sie stellte unter anderem ein Triptychon von drei Metern Höhe und 80 Zentimetern Breite vor. Drei Bewusstseinszustände sind als stilisierte Porträts gemalt: Schlafen, Übergang, Wachsein. Das habe ich auf den Knien gemalt, bei mir Zuhause habe ich gar nicht die nötige Raumhöhe dafür“, so Warler. Zum ersten Mal kann sie die Großformate jetzt öffentlich zeigen, „dafür bin ich, wie meine Kolleginnen und Kollegen, sehr dankbar“, so Warler.

Ein Triptychon von Gerlinde Warler aus Dahlem stellt drei Bewusstseinszustände dar. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Ein Triptychon von Gerlinde Warler aus Dahlem stellt drei Bewusstseinszustände dar. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Großformate sind auch Sache von Helga Lehser aus Zülpich. Vier Meter hoch und 1,50 Meter breit ist ihre Materialcollage aus Bandschleifpapier, Kabelbinder, Öl- und Acrylmalerei. Die bunten, scheinbar planlos über den schwarzen Bildträger laufenden Linien in der Mitte sind dabei eine Reminiszenz an einen Schweiz-Urlaub der Künstlerin: „Das Durcheinander erinnert mich an unübersichtliche Wanderkarten, die Farben an die Buntheit der Bergwiesen.“

Auch Gerlinde Warler (links) und Ursula Schmitz von der Künstlergruppe „Die Neunte“ waren dankbar, im großen Ausstellungsraum in der Zikkurat bei den Eifeler Ateliertagen neue Arbeiten zeigen zu können. Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Auch Gerlinde Warler (links) und Ursula Schmitz von der Künstlergruppe „Die Neunte“ waren dankbar, im großen Ausstellungsraum in der Zikkurat bei den Eifeler Ateliertagen neue Arbeiten zeigen zu können. Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Kleinere Formate wählte Yvonne Delisle aus Mechernich: Eine neue Serie von Arbeiten in Aquarell- oder Aquarell-Mischtechnik thematisiert Krieg und Zerstörung. Einen Heckenschützen im Unterstand zeigt etwa ihr Bild „Im Anschlag“. Im Gegensatz zu ihrem eher politischen Ansatz sind viele andere Arbeiten in der Zikkurat auf das Individuelle konzentriert. Porträts malt neben abstrahierten Industrieversorgungsleitungen Ursula Schmitz. Luzie Dornseifer aus Kommern stellt im Bild ihre Nachbarn aus Thailand während des Artist-in Paradise-Projekts vor. In „Ein-Linientechnik“, also in einem Zug, hat sie zudem Figuren auf Transparentpapier gezeichnet. „Selfies“ sind abgemalte Handyfotos mit ihr und befreundeten Künstlerinnen wie Ursula Franke, die in der Zikkurat unter anderem mit einem wild-expressionistischen Schopenhauer-Porträt vertreten war.

Luzie Dornseifer zeigte „Selfies“: abgemalte Handyfotos mit ihr und befreundeten Künstlerinnen. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress
Luzie Dornseifer zeigte „Selfies“: abgemalte Handyfotos mit ihr und befreundeten Künstlerinnen. Foto: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress

Nicht nur in der Zikkurat waren die 11. EAT eine Entdeckungsreise von Kunsthaltungen, Weltansichten und den verschiedensten Kunsttechniken. Organisatorin Carin Conscience, ebenfalls „Neunte“-Mitglied, zeigte schmale Holzstelen mit Frauenporträts – und war ansonsten schon mit den EAT 2016 beschäftigt. Wie in diesem Jahr soll die Kunstschau am dritten Septemberwochenende stattfinden. Conscience: „Es gibt für die Eifeler Künstler kaum eine Möglichkeit an einem Wochenende so viel Publikum zu erreichen“. 127 Kreative sahen das in diesem Jahr genauso.

pp/Agentur ProfiPress