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Der Wunsch, den Menschen zu helfen

Diakonie-Station feierte 25-jähriges Bestehen – Fest mit Mitarbeitern, Angehörigen, Wegbegleitern und Vertretern aus Kirche und Kommunen – Entwicklung zur „Gemeindeschwester 2.0“

Euskirchen – „Die Diakonie ist der verlängerte Arm aus dem Gottesdienst heraus in unser Leben.“ Mit diesen Worten segnete Pfarrer Ulrich Zumbusch von der evangelischen Christuskirche Zülpich die Räume der Diakonie-Station An der Vogelrute in Euskirchen ein. Die offizielle Eröffnung des neuen Diakonie-Standortes fiel zusammen mit dem Jubiläum der Diakonie-Station am 1. April. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens fasste Walter Steinberger, Geschäftsführer und Pflegedienstleitung der Diakonie-Station Euskirchen, die Motivation seines Teams in einem Satz zusammen: „Unsere vielen verschiedenen Angebote entstehen aus der Nächstenliebe heraus als helfende Tat des Glaubens.“

Walter Steinberger, Geschäftsführer und Pflegedienstleitung der Diakonie-Station Euskirchen, bedankte sich bei seinen Mitarbeitern: „Ohne dieses Team wären wir nicht so ein Segen für die Region“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Tatsächlich sind in den Jahren seit Gründung der Diakonie-Station immer mehr soziale Angebote, ausgerichtet am Bedarf und an den Nöten der Menschen, entstanden. Von der häuslichen Pflege, die zu Beginn drei Gemeindeschwestern übernahmen, hat sich die Diakonie-Station zu einem breit aufgestellten sozialen Dienstleister mit einem Team aus inzwischen 150 Mitarbeitern entwickelt. „Ohne dieses Team wären wir nicht so ein Segen für die Region“, betont Walter Steinberger, während am Jubiläumstag Rosen an die Mitarbeiterinnen verteilt werden.

Walter Steinberger, Geschäftsführer und Pflegedienstleitung der Diakonie-Station Euskirchen (Mitte) zusammen mit Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt (links) und Landrat Markus Ramers, der betonte, die Diakonie-Station sei „aus dem Kreis Euskirchen nicht mehr wegzudenken.“ Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Gemeindeschwester 2.0

„Aus einer kleinen Station ist eine große Arbeit entstanden – wir haben gemeinsam die »Gemeindeschwester 2.0« gestartet“, so Steinberger, der in seinem ersten Arbeitsvertrag – aus Mangel einer passenden männlichen Berufsbezeichnung – selbst als „Gemeindeschwester“ tituliert wurde. Zum Arbeitsspektrum einer solchen „Gemeindeschwester 2.0“ gehören bei der Diakonie-Station also neben der häuslichen Pflege auch die ambulante Palliativpflege, die hauswirtschaftlichen Hilfen, die Beratung und Schulung von pflegenden Angehörigen, die Beratungsstelle Demenz, die Krankenhaushilfe (Grüne Damen), Selbsthilfegruppen zum Beispiel für Betroffene von Alzheimer oder Multiple Sklerose sowie die beliebten Seniorenfahrten und der Hausnotruf. Dabei wird die Arbeit der Diakonie-Station Euskirchen vom Evangelischen Förderverein hilfreich unterstützt.

„Die Diakonie ist der verlängerte Arm aus dem Gottesdienst heraus in unser Leben“, sagte Pfarrer Ulrich Zumbusch von der evangelischen Christuskirche Zülpich bei der Einsegnung der neuen Räume der Diakonie-Station. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Die Anerkennung für Ihre Arbeit bekommen Sie mit dem Vertrauen, dass Ihnen die Menschen und ihre Familien entgegenbringen“, betonte Euskirchens Landrat Markus Ramers. Er fügte hinzu: „Es fühlt sich an, als sei die Diakonie-Station schon immer dagewesen – sie ist aus dem Kreis Euskirchen nicht mehr wegzudenken.“

Ähnlich äußerte sich auch Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt, der der Diakonie-Station für ihre wichtige Arbeit, die sie im Heimatstädtchen leiste, seinen Dank aussprach. Zum Jubiläum waren auch Vertreter der Stadt Zülpich und der Stadt Bad Münstereifel gekommen – alle aus dem großen Wirkungsgebiet der Diakonie-Station.

Einen Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre seit Gründung der Diakonie-Station zeigte diese Fotowand. Davor eine Mitarbeiterin mit einer der pinken Dankes-Rosen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Wohlfühlen in schwierigen Situationen

„In Krisenzeiten zeigt sich, auf wen man sich verlassen kann – und in Euskirchen gehört die Diakonie-Station dazu“, so Reichelt. Zwar seien die Anforderungen mehr und die Schwierigkeiten der Menschen immer individueller geworden, aber „die Diakonie-Station ist immer am Ball geblieben, zum Beispiel mit ihrem Fluthilfe-Büro“. Darüber hinaus erledige man bei der Diakonie die Arbeit in einer Weise, wie er sich das für viel mehr Unternehmen wünschen würde: „Hier steht nicht der Profit im Vordergrund, sondern der Wunsch, den Menschen zu helfen.“

Pfarrer Mathias Mölleken, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel betonte, dass die Menschen, die sich hilfesuchend an die Diakonie-Station wendeten, in den neuen Räumen eine Wohlfühlatmosphäre vorfänden. Auch dies sei eine Hilfe, denn „die Situationen, zu denen sich die Menschen in der Diakonie-Station beraten lassen, sind nicht immer einfach“.

Pfarrer Mathias Mölleken, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, freute sich über die Wohlfühl-Atmosphäre in den neuen Räumen der Diakonie-Station. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Räumlichkeiten im Gebäude An der Vogelrute wurden jetzt eröffnet – coronabedingt zwei Jahre nach dem eigentlichen Umzug. „Wir übergeben die Räume ihrer Bestimmung, die sie schon längst erfüllen“, fasste es Pfarrer Ulrich Zumbusch bei der Einsegnung zusammen. Aufgrund des gewachsenen Bedarfs bei den Menschen und des damit gewachsenen Angebotes der sozialen Hilfen hat sich die Diakonie vor zwei Jahren auf zwei Standpunkte erweitert: Während sich das Diakonische Werk weiterhin in der Kaplan-Kellermann-Straße in Euskirchen befindet, bezog die Diakonie-Station die neuen Räume An der Vogelrute.

Die „Grünen Damen“ bewirteten die Gäste der Jubiläumsfeier am Kuchenbuffet mit rund 30 selbstgebackenen Kuchen und Torten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Seit der ersten Stunde dabei

Zu Eröffnung und Jubiläum waren Mitarbeiter und Angehörige, Vertreter aus Kirche und Kommunen, Freunde und Wegbegleiter gekommen. Auch einige Mitarbeiter und Ehemalige waren gekommen, die schon von der ersten Stunde der Diakonie-Station an dabei waren – Gründungsmitglieder sozusagen. Mit einem riesigen Buffet selbstgemachter Kuchen und Torten von Mitarbeitern und den „Grünen Damen“ sowie zwei Food-Trucks mit heißem Flammkuchen konnte gemütlich und gemeinschaftlich gefeiert werden.

Geplant war mit Jubiläum und Eröffnung aber eigentlich noch ein weiterer Festakt: Pfarrer Edgar Hoffmann der seit 1988 Vorsitzender des Diakonischen Werkes ist, und seit der Gründung 1997 auch der Diakonie-Station vorstand, sollte am 1. April als seinem offiziell letzten Tag in diesem Amt, in den Ruhestand verabschiedet werden. Da Pfarrer Hoffmann sich aber ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt in Corona-Isolation begeben musste, soll diese Verabschiedung nun im Sommer bei seiner Verabschiedung aus dem Gemeindedienst nachgeholt werden.

pp/Agentur ProfiPress