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Der Wanne den Stöpsel gezogen

Verbesserter Starkregenschutz in Antweiler: Bauarbeiten in der Koloniestraße und in der Graf-Schall-Straße haben begonnen – Kanäle werden vergrößert, Straßen erneuert

Mechernich-Antweiler – Dieser Abfluss in Antweiler hat mal ordentliche Dimensionen: Zwei Mal ein Meter groß ist das Rechteckprofil, durch das das Wasser aus der Graf-Schall-Straße nun abgeleitet wird. Der topografische Tiefpunkt am Kriegerdenkmal wurde bei Starkregenereignissen zur Wanne, die sich mit Wasser gefüllt und für Überflutungen gesorgt hat. Doch dieser Wanne hat die Stadt jetzt in Zusammenarbeit mit der Mechernicher MR Ingenieurgesellschaft und dem Bauunternehmen Schilles buchstäblich den Stöpsel gezogen.

Mit dem neuen, groß dimensionierten Rechteckprofil können nun 2000 bis 3000 Liter Wasser aus der Graf-Schall-Straße in Antweiler abgeleitet werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit dem neuen, groß dimensionierten Rechteckprofil können nun 2000 bis 3000 Liter Wasser aus der Graf-Schall-Straße in Antweiler abgeleitet werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

„Wir haben im Februar mit den Maßnahmen zum Starkregenschutz begonnen“, berichtet Maren Müsch. Die städtische Ingenieurin hat die Projektleitung für die Maßnahme inne, die aktuell mit Kosten von 3,5 Millionen Euro taxiert ist. Als erste Aktion wurde ein Privatweg von der Graf-Schall-Straße in Richtung Dorfgraben so abgesenkt, dass das Wasser besser aus der Wanne abfließen kann. Unter der Straße wurde das große rechteckige Profil verbaut, das nun 2000 bis 3000 Liter Wasser pro Sekunde in Richtung Dorfgraben ableiten kann.

Tauschen sich vor den großen neuen Kanalrohren aus: die städtische Ingenieurin und Projektleiterin Maren Müsch und Werner Regh, Chef der Mechernicher MR Ingenieurgesellschaft. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Tauschen sich vor den großen neuen Kanalrohren aus: die städtische Ingenieurin und Projektleiterin Maren Müsch und Werner Regh, Chef der Mechernicher MR Ingenieurgesellschaft. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Jüngst wurde dann mit den Arbeiten in der Koloniestraße begonnen. „Hier werden wir den Mischwasserkanal von derzeit 800 mm Durchmesser auf dann 1200 mm Durchmesser vergrößern“, erläutert Werner Regh, Chef der MR Ingenieurgesellschaft während eines Ortstermins. In der Koloniestraße werden abschnittsweise rund 280 Meter Kanal erneuert, in der Graf-Schall-Straße sind es insgesamt 500 Meter Regen- und Schmutzwasserkanalisation die erweitert werden. Während der Kanal dort aktuell 200 Liter und der in der Koloniestraße derzeit 650 Liter pro Sekunde schafft, werden es künftig ganze 1800 Liter pro Sekunde sein.

Kürzlich wurde in der Koloniestraße in Antweiler mit den Arbeiten begonnen. Der Durchlass unter der Straße wurde bereits vergrößert, weil künftig Kanalrohre mit einem Durchmesser von 1200 verbaut werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Kürzlich wurde in der Koloniestraße in Antweiler mit den Arbeiten begonnen. Der Durchlass unter der Straße wurde bereits vergrößert, weil künftig Kanalrohre mit einem Durchmesser von 1200 verbaut werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Straßenausbau geplant

Nach den Kanalarbeiten soll anschließend auch ein Straßenausbau erfolgen. Die Graf-Schall-Straße soll nach den Plänen über eine Breite von 5,05 Meter verfügen. „Dieser Wert ist wichtig, damit auf der Straße weiterhin geparkt werden kann“, hatte Werner Regh bereits im vergangenen Jahr im zuständigen Fachausschuss erläutert. Das Parken soll wie bisher zu einer „natürlichen“ Verkehrsberuhigung der Straße führen. Auch die Nebenanlagen wie Gehwege sollen wieder ordentlich ausgebaut werden.

Da das Land die KAG-Beiträge abgeschafft hat, müssen die Anwohner bei dieser Maßnahme auch keine Kosten fürchten. Sie kriegen neue Straßen und einen besseren Starkregenschutz sozusagen zum Nulltarif. Allerdings müssen sie sich während der Bauzeit hier und da auf Einschränkungen einstellen. „Die Koloniestraße wollen wir in diesem Jahr fertigstellen, die Graf-Schall-Straße soll dann bis Sommer 2026 erledigt sein“, berichtet Ingenieur Werner Regh.

pp/Agentur ProfiPress