Der Motte geht´s an den Kragen
Ortskartell Wachendorf sammelt Kastanienlaub – Miniermotte schädigt Bäume – Aktion zeigt erfolgreiche Wirkung
Mechernich-Wachendorf – Die Roßkastanienminiermotte ist ein Kleinschmetterling, der vor rund 25 Jahren über den Balkan nach Deutschland kam. Auch in der Wachendorfer Kastanienallee, die unter Landschaftsschutz steht, hat sie eine neue Heimat gefunden – sehr zum Ärger der Anwohner. Denn die Motte bewirkt, dass die Bäume schon im Spätsommer ihre Blätter verlieren. Außerdem schwirren sie bis in die Häuser der Anwohner.
Um diese Plage zu bekämpfen hat die Stadt Mechernich mit dem Wachendorfer Ortskartell 2009 erstmals eine Sammelaktion gestartet. Helmut Schmitz, Fachbereichsleiter Stadtwerke, Straßen, öffentliche Grünflächen und Baubetriebshof der Stadt Mechernich, berichtet: „Es waren nicht nur Bürger aus Wachendorf dabei.“ Über 60 freiwillige Helfer sind in der Regel am Start. In diesem Jahr findet die Aktion am Samstag, 22. November, ab 9 Uhr, statt. Der Bauhof stellt die Gerätschaften, viele Helfer sorgen mit kalten und warmen Getränken, Kuchen und herzhaften Reibekuchen für das leibliche Wohl der fleißigen Laubsammler.
Bei der Aktion wird das gefallene Laub durch die Helfer eingesammelt und in Container, die der Bauhof bereitstellt, gebracht. Die Container transportiert der Bauhof dann zur Kompostierung. „Allerdings reichen die normalen Kompostanlagen, die man zuhause hat, nicht aus“, so Schmitz. Erst bei einer Temperatur von 70 bis 80 Grad verenden die Miniermotten.
„Die Aktion hat zu einem vollen Erfolg geführt. Blätter sind bis zum Spätherbst vorhanden. Vor sechs Jahren, als die erste Aktion gestartet wurde, waren im Sommer schon keine Blätter mehr an den Bäumen“, erklärt Schmitz. Da immer wieder Restbestände der Miniermotte bleiben, wird die Aktion jährlich wiederholt. Ansonsten würde sich die Population explosionsartig verbreiten. „Wir rechnen mit drei bis vier Generationen pro Jahr“, so der Fachbereichsleiter.
pp/Agentur ProfiPress