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Der ermordeten Kinder gedacht

Mechernicher Schülerinnen bei Holocaust-Gedenkfeier in Köln – Holocaust-Überlebender Kurt Marx dankte tief gerührt

Wie jedes Jahr, beteiligten sich die Schülerinnen der Arbeitsgemeinschaft Forschen-Erinnern-Handeln der städtischen Hauptschule Mechernich an der Gestaltung des Holocaustgedenktages am Löwenbrunnen in Köln. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Köln – Mit einem Beitrag zum Trauerritual des Kleiderzerreißens erinnerten die Schülerinnen der Arbeitsgemeinschaft  Forschen-Erinnern-Handeln der städtischen Hauptschule Mechernich am Holocaustgedenktag an der Gedenkstätte Löwenbrunnen in Köln an die acht  jüdischen Kinder aus Mechernich und Kommern, die 1942 in Minsk ermordet wurden. Dieses Ritual geht zurück auf die Bibelstelle Genesis 37, Vers 34: „Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden.“

Nacheinander zerrissen die Teilnehmerinnen die acht schwarzen Tücher, die die Buchstaben des Wortes Hoffnung verhüllten. Jeder Buchstabe stand für ein Kind und symbolisierte die Wünsche, die die ermordeten Kinder vielleicht noch hatten. So trug Schülerin Sissi in ihrer Ansprache im Gedenken an die im Alter von 14 Jahren ermordete Hilde Herz vor: „Der Buchstabe H symbolisiert hübsch zu sein, das war vielleicht ihr Wunsch, zu tanzen, zu springen und einfach nur zu leben. Aber diese Hoffnung wurde zunichte gemacht: eingesperrt, eingepfercht wie Vieh in einem Zug.“

Nachdem die Mädchen mit jedem weiteren Buchstaben an die Kinder aus Mechernich und Kommern erinnert hatten, beendeten sie ihren Beitrag mit einer Schweigeminute für alle in der Shoa ermordeten jüdischen Kinder. Anwesend war auch Kurt Marx, ehemaliger Schüler der Jawne, des zerstörten jüdischen Gymnasiums in Köln, der mit dem ersten  Kindertransport in Januar 1939 nach England entkommen konnte. Seine Eltern wurden ebenfalls in Minsk ermordet. Tief berührt bedankte er sich bei den Teilnehmerinnen der Mechernicher AG.

Ganz besonders freuen sich die AG-Mitglieder über die persönliche Einladung von Rabbiner Yaron Engelmayer zum Besuch der Synagoge in der Roonstraße in Köln.

pp/Agentur ProfiPress