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Den Wald wieder näher bringen

Den Wald wieder näher bringen
Ausstellung “Waldland NRW” im LVR-Freilichtmuseum Kommern eröffnet – Multimediale Aufbereitung zeigt auf unterhaltsame Weise Geschichte und Bedeutung der Wälder – Baumbestimmung leicht gemacht
Mechernich-Kommern – “Diese Ausstellung passt hervorragend zu unserem Jahresthema Holz”, sagte Dr. Josef Mangold im Waldhaus des LVR-Freilichtmuseums Kommern. Dort eröffnete der Direktor des Freilichtmuseums am Dienstagvormittag die Ausstellung “Waldland NRW”, und zwar zusammen mit Forstdirektor Ingo Esser vom Waldpädagogischen Zentrum Eifel, sowie Clemens Pick, dem Kreisvorsitzenden der Deutschen Schutzgemeinschaft Wald und Ralf Sawatzki, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur.
Wie dicke Bäume im Wald sind im Waldhaus zehn Säulen aufgebaut. Jede Säule steht für eine andere Baumart, die durch ein umlaufendes Echtholzfurnier verdeutlicht wird. Dazu gibt es ein großformatiges Bild des entsprechenden Baumes in voller Pracht, ein kurzes Gedicht und eine Infotafel. Das Besondere an den Säulen: “Die Ausstellung ist professionell vom WDR medial aufbereitet worden”, so Museumsleiter Mangold.
Denn in jeder Säule ist auch ein Monitor installiert, davor hängen griffbereit zwei Kopfhörer. Auf einfachen Knopfdruck wird ein informativer Film abgespielt. Außerdem werden weiter in der Ausstellung per Video-Projektor Filme auf zwei verschiedene Großleinwände geworfen – einer zeigt die Waldwirtschaft nach dem Kriege, ein weiterer den Wald der Gegenwart.
Forstdirektor Ingo Esser: “Wir stellen die Geschichte der Waldwirtschaft über 60 Jahre dar.” Und so sieht man in dem Schwarz-Weiß-Film etwa die Aufforstungsaktionen nach dem Krieg, an die die abgebildete Pflanzfrau auf den 50-Pfennig-Stücken erinnerte. “Der Wald hat sich vom reinen Nutzwald auch zum Erholungsgebiet gewandelt”, so Esser.
Die Ausstellung sei eine gute Ergänzung zu den Angeboten des Waldpädagogischen Zentrums, bei denen etwa die historische Waldwirtschaft praktisch gezeigt werde. Josef Mangold: “Durch unsere vielseitigen Aktionen wollen wir den Menschen den Wald wieder näher bringen. Wir bemerken immer wieder, das viele Kinder auch die wichtigsten heimischen Baumarten nicht mehr unterscheiden können.”
Der Museumschef legt besonders viel Wert auf Vielseitigkeit bei den Ausstellungen und Aktivitäten: Sie sollen den Fachmann ebenso ansprechen wie Kinder, denen auf unterhaltsame Weise ein Gespür für die Inhalte vermittelt wird. Das sei auch bei der Ausstellung “Waldland” gewährleistet. Möglich wurde die professionelle Aufmachung durch weitere kompetente Partner.
Das waren neben WDR und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen die NRW-Stiftung und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Der SDW-Kreisvorsitzende Clemens Pick sagte bei der Eröffnung im Freilichtmuseum: “Die Wertschätzung für den Wald ist wichtig, und die wird in der Ausstellung gezeigt. Holz ist wieder stark im Kommen, als nachwachsender Rohstoff zur Energiegewinnung ebenso wie als dauerhafter Werkstoff.”Jedes Jahr schenke der Herrgott in jedem Hektar Wald siebeneinhalb Festmeter Zuwachs, das seien bedeutsame Einnahmen. “Früher wurden Kirchen und Gemeindehäuser durch die Waldwirtschaft bezahlt”, so Pick.
NRW-Stiftung-Regionalbotschafter Ralf Sawatzki erklärte, warum sich die Stiftung mit der beachtlichen Summe von 110 000 Euro an dem Projekt beteiligt habe: “Der Wald dient der Gemeinschaft, deshalb ist das Geld hier sinnvoll angelegt.” Für die Besucher gebe es viele spannende Einblicke, etwa in die Geschichte des Hürtgenwalds, der im Krieg zum Schlachtfeld wurde. Das Freilichtmusem sei nach dem Landtag und dem Nettersheimer Naturschutzzentrum die dritte Station der Wanderausstellung.
Noch bis zum 23. Juli wird “Waldland” im Waldhaus gezeigt. Mangold: “Das Schöne an diesem Ausstellungsort ist: Das Waldhaus liegt natürlich mitten im Wald, von den großen Fenstern aus kann man von der Ausstellung direkt auf die umliegenden Bäume schauen. Man braucht nur ein paar Schritte zu gehen, und schon kann man sich die beschriebenen Bäume in dem großen Museumswald anschauen.”
Der Eintritt ins LVR-Freilichtmuseum Kommern kostet für Erwachsene 5,50 EUR.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.
Das Museum ist nun auch an den Wochenenden mit dem ÖPNV gut erreichbar. Infos im Jahresprogramm unter
www.kommern.lvr.de.

Manfred Lang

17.06.2009