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Den Rheinlandtaler zweimal verliehen

Die hohe LVR-Auszeichnung geht an die Bad Münstereifeler Galeristin Christel Lammel und Hans Gerd Harperscheid aus Eiserfey

Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (l.), stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, mit den Rheinlandtaler-Trägern Hans-Gerd Harperscheidt und Christel Lammel. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Das LVR-Freilichtmuseum Kommern war erneut Schauplatz, als zwei Persönlichkeiten aus dem Kreis Euskirchen, die sich auf ganz unterschiedliche Art verdient gemacht haben, mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet wurden. Träger dieser vom Landschaftsverband Rheinland in Erfüllung seines regionalen Kulturauftrages verliehenen hohen Auszeichnung sind in diesem Jahr der ehemalige Polier Hans-Gerd Harperscheid aus Eiserfey und die Galeristin Christel Lammel aus Bad Münstereifel. Während Lammel die Ehre für ihren Beitrag zur Erinnerung an den Holocaust zu Teil wurde, machte sich Harperscheid im Bereich der Bodendenkmalpflege verdient.

Ein Stau auf der A 61 sorgte dafür, dass die Feierstunde mit einiger Verzögerung begann, denn gleich beide Laudatoren – die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ebenso wie Landrat Günter Rosenke – blieben darin stecken. Während Dr. Strack-Zimmermann mit Verspätung ans Mikrofon treten konnte, übernahm Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gerne die Aufgabe des Landrates.

„Hans-Gerd Harperscheidt ist ein Macher. Durch Persönlichkeiten wie ihn wird die Geschichte unserer Gegend lebendig“, hob er die Verdienste Harperscheids hervor. Denn mit der Entdeckung eines römischen Wasserbeckens in seinem Heimatort Eiserfey begannen für Hans-Gerd Harperscheid umfangreiche Aufgaben. Unter seiner Leitung hatte ein Freiwilligen-Bautrupp das antike Bodendenkmal nicht nur in Rekordzeit freigelegt, sondern auch mit einem Schutzbau versehen und die Umgebung des Denkmals gärtnerisch ansprechend gestaltet. Auch um den Erhalt der Aquäduktbrücke zwischen Vollem und Urfey haben sich Harperscheid und seine Helfer verdient gemacht. Beide Denkmäler sind heute bedeutende Zeugnisse der Technikgeschichte und gehören zu den touristischen Attraktionen des Römerkanal-Wanderwegs. Darüber hinaus leitet Harperscheid seit 2004 den Arbeitskreis Bodendenkmalpflege in Eiserfey.

Den so Gelobten hatte die Auszeichnung buchstäblich die Sprache verschlagen, so dass er Rudi Mießeler, Ortsvorsteher von Eiserfey, bat, an seiner Stelle die Dankesrede zu halten. Es sei für  Hans-Gerd Harperscheidt ein erhebender Moment gewesen, an einem solchen Bauwerk arbeiten zu dürfen.  „Unser Ort ist mächtig stolz auf Dich und Deine Truppe“, fügte Mießeler hinzu.

Bereits in den 1970er Jahren eröffneten Christel Lammel und ihr Mann Manfred in Bad Münstereifel eine Galerie, in der sie renommierte jüdische Künstler wie Jacop Pins, André Goezu und Naftali Bezem erstmals in Deutschland bekannt machten. „Damit haben sie Pionierarbeit in der Geschichte des Holocaust geleistet“, sagte Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann anerkennend. „Mit ihren Ausstellungen zur jüdischen Kunst und Literatur haben Sie einen großen Beitrag zum Begreifen des Holocaust geliefert, der auch für die Zukunft sehr wichtig ist“, würdigte auch  Dr. Schick die Verdienste der Kurstädterin. Den Ausschlag gegeben hatten mehrere Reisen, die das Ehepaar Anfang der 70er Jahre nach Israel führten. Christel Lammel zeigte sich durch die Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler ausgesprochen gerührt: „Ich freue mich und fühle mich sehr geehrt.“

pp/Agentur ProfiPress