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Dank an Willi Assion

Willi Assion baute 38 Jahre lang die Krippe in der alten Mechernicher Kirche – Szenerie wechselte jährlich – Jetzt ist der Krippenbauer vom Johannesberg wegen seines fortgeschrittenen Alters dazu nicht mehr in der Lage – Applaus im Gottesdienst – Potenzielle Nachfolger sollen sich im Pfarrbüro melden: 02443/ 86 40

Mechernich – Der katholischen Kirche ist Willi Assion seit Kindesbeinen eng verbunden. Er hat sich als Lektor und Kommunionhelfer, als Wortgottesdienstleiter und Überbringer der Krankenkommunion am Bleiberg einen guten Namen gemacht. Vor allem aber kennen ihn die Menschen als Krippenbauer in verschiedenen Kirchen des Stadtgebietes, vor allem als der Erbauer der jährlich wechselnden Krippenszenarien in der Alten Kirche hoch über Mechernich.

Neben der Heiligen Familie darf für Willi Assion auf keinen Fall der Gloria-Engel über der Krippe fehlen. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress
Neben der Heiligen Familie darf für Willi Assion auf keinen Fall der Gloria-Engel über der Krippe fehlen. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

In hellen Scharen pilgerten die Mechernicher noch bis vor einem Jahr zu Assions Krippendarstellung. In dieser Weihnachtszeit 2014/15 gibt es in der Alten Johanneskirche erstmals keine große Krippenlandschaft mit Darstellung von Christi Geburt und dem Besuch der Heiligen Drei Könige. Gesundheit und Alter haben Willi Assion von seinem Amt als Krippenbauer vom Johannesberg zurücktreten lassen. Ein Nachfolger konnte (noch) nicht gefunden werden. Potenzielle Nachfolger sollen sich im Pfarrbüro (Tel. 0 24 43/ 86 40) melden.

Friedlich liegt das Jesuskind in der Krippe. Als Hintergrund entschied sich Willi Assion bei seinem vermutlich letzten Krippenbau in der Alten Kirche für die Stadt Bethlehem. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress
Friedlich liegt das Jesuskind in der Krippe. Als Hintergrund entschied sich Willi Assion bei seinem vermutlich letzten Krippenbau in der Alten Kirche für die Stadt Bethlehem. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

In den heiligen Messen der Weihnachtszeit wurde Willi Assion vielfach gedankt für sein jahrzehntelanges Engagement. Und zwar nicht nur von der Kanzel herab, die Gemeinde quittierte das Lob der Geistlichkeit ihrerseits mit spontanem Applaus. Die Mechernicher wissen, was sie an Willi Assion haben, auch wenn er die beliebte Krippe auf dem Johannesberg nicht mehr bauen kann.

Willi Assion in Talar und Rochett auf dem Weg zum Altar der Alten Kirche. Archivfoto: pp/ProfiPress
Willi Assion in Talar und Rochett auf dem Weg zum Altar der Alten Kirche. Archivfoto: pp/ProfiPress

David Dreimüller von der Agentur ProfiPress schrieb im Winter 2013 eine Reportage über Willi Assion für die Aachener Kirchenzeitung. Darin heißt es: „Es ist bitterkalt in der alten Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes, die hoch oben über dem Ort thront. Während die Atemluft beim Ausatmen in dem nicht beheizten Gotteshaus kondensiert, positioniert Willi Assion in aller Ruhe eine große Muttergottesfigur neben dem Jesuskind, das in einer Krippe im Seitenschiff der Kirche liegt. Dort hat auch Assion in den vergangenen zwei Wochen in klirrender Kälte viele, viele Stunden verbracht, um die Weihnachtskrippe aufzubauen. »Früher habe ich mir dafür eine ganze Woche Urlaub genommen«, sagt der 80-jährige Krippenbauer, der seit 37 Jahren die Mechernicher Krippe Jahr für Jahr auf- und auch wieder abbaut.“

Dreimüller schreibt weiter, dass Willi Assion bis vor wenigen Jahren auch Kreateur und Errichter der Vussemer Kirchenkrippe gewesen sei. „Immer dasselbe – das ist nichts“, verriet Assion der KirchenZeitung einen seiner Grundsätze: Eine Krippe lebe von der Veränderung. „Sonst braucht man bald nicht mehr gucken zu gehen“.

Willi Assion im Garten seines Hauses, in dem er die Nachbildung jener  Grotte von Massabielle bei Lourdes in Südfrankreich geschaffen hat, in der die heilige Bernadette 1858 die Muttergottes sah. Die  Madonnenfigur schuf im Original der Bildhauer Joseph-Hugues Fabisch 1864 nach den Angaben Bernadettes. Archivfoto: pp/ProfiPress
Willi Assion im Garten seines Hauses, in dem er die Nachbildung jener Grotte von Massabielle bei Lourdes in Südfrankreich geschaffen hat, in der die heilige Bernadette 1858 die Muttergottes sah. Die Madonnenfigur schuf im Original der Bildhauer Joseph-Hugues Fabisch 1864 nach den Angaben Bernadettes. Archivfoto: pp/ProfiPress

Seine letzte Krippe in der Alten Kirche von Mechernich zeigte im Hintergrund Jesu Geburtsstadt Bethlehem, die Heiligen Drei Könige waren bereits Heiligabend am Horizont zu sehen. „Man hat immer neue Ideen“, sagte Willi Assion der Agentur ProfiPress.

Die Idee zur Stadt Bethlehem sei ihm im Gespräch mit seinem Helfer Georg Lünenbach gekommen, eine Flasche Korn sei auch im Spiel gewesen. Das Jahr zuvor hatte der Stall ganz im Mittelpunkt gestanden. Den hatte Lünenbach daheim in seinem Schuppen gebaut und anschließend in die alte Kirche auf dem Johannesberg transportiert.

Willi Assion (l.) mit seinem Helfer Georg Lünenbach, aufgenommen anlässlich einer Reportage der Mechernicher Agentur ProfiPress für die Aachener KirchenZeitung. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress
Willi Assion (l.) mit seinem Helfer Georg Lünenbach, aufgenommen anlässlich einer Reportage der Mechernicher Agentur ProfiPress für die Aachener KirchenZeitung. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

Sein Faible für Weihnachtskrippen hat Willi Assion bereits seit Kindertagen. Schon damals kümmerte sich der lange in Knappsack arbeitende Mechernicher um die elterliche Krippe in deren Bleibuirer Gastwirtschaft. Als Messdiener half er schon damals auch beim Bau der Bleibuirer Kirchenkrippe. Sein kirchliches Engagement brachte ihm übrigens später am Bleiberg den scherzhaft, aber gut gemeinten Titel „Kaplan vom Kreuserstift“ ein.

Die Reportage der Aachener KirchenZeitung von 2013 endete so: „Viele Menschen nutzen die Tage um Weihnachten und Silvester, um einen Blick auf die Krippe in der Alten Kirche zu werfen. Werden die Krippen üblicherweise nach Maria Lichtmess wieder abgebaut, so bleibt die Krippe in der alten Mechernicher Kirche bis April stehen. Denn erst im Mai sind dort wieder Gottesdienste. Solange haben Willi Assion und Georg Lünenbach Zeit, um bei wärmeren Temperaturen die Krippe wieder abzubauen. Dann findet Assion auch schon mal eine Flasche Korn in der Krippe, die Besucher zum Dank dort für ihn abgelegt haben.“

pp/Agentur ProfiPress