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Bundesverdienstkreuz für Josef Wagner

Der Vussemer hat sich seit den sechziger Jahren mit Leib und Seele dem Taekwondo-Sport verschrieben

Für seine kaum aufzuzählenden Verdienste um den Taekwondo-Sport sowohl auf Landes- und Bundesebene als auch in der Eifel zeichnete Landrat Günter Rosenke (r.) den Vussemer Josef Wagner mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Für Ehefrau Claudia gab es Blumen. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Für seine langjährigen Verdienste um den Taekwondo-Sport wurde Josef Wagner aus Vussem im Stadtgebiet Mechernich mit Bundesverdienstkreuz geehrt. Landrat Günter Rosenke verlieh Wagner, der neben seinem Einsatz  in der Region auch Bundestrainer des Damenteams der Deutschen Taekwondo-Union war, die hohe Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im Beisein vieler Weggenossen, ehemaliger Kollegen und Familienangehöriger  im Kreishaus Euskirchen.

Für ungewollte Heiterkeit sorgte dabei eine kleine „technische Panne“: Statt des Bundesverdienstkreuzes heftete Rosenke Wagner die durch ein Versehen bereitliegende Bundesverdienstmedaille an. Der Fehlgriff  wurde schnell rückgängig gemacht und durch den richtigen Orden ersetzt. Die Lacher auf seiner Seite hatte aber auch Josef Wagner selbst, als er gestand, zunächst mit einem Bußgeldbescheid wegen zu schnellen Fahrens gerechnet zu haben, als er per Post über seine bevorstehende Ehrung informiert wurde und er zunächst nur den Landrat im Absender registrierte. Wagner: „Da habe ich gedacht: So ein Pech, bist du wieder mal geblitzt worden.“

Bereits 1968 startete der Geehrte seine Taekwondo-Laufbahn, damals im Eisenbahner-Sportverein Euskirchen und zu einer Zeit, als der koreanische Kampfsport hierzulande noch völlig unpopulär war. Dass der Sport über die Jahre auch in Mitteleuropa eine besondere Bedeutung erlangt habe, daran habe Wagner einen großen Anteil, hob Rosenke die Verdienste des frühpensionierten Lehrers hervor. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er an der Förderschule Georgschule in Schmidtheim tätig, wurde jedoch durch einen Dienstunfall im Rahmen einer Lehrerfortbildung 2004 dienstunfähig und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.

Wagner kann nicht nur auf eigene sportliche Erfolge in jungen Jahren zurückblicken wie beispielsweise Siege bei Landes- und Deutschen Meisterschaften im Leichtgewicht, sondern auch auf die des später von ihm trainierten Deutschen Damenteams, das unter seiner Leitung unzählige Titel und Top-Platzierungen errang. Er ist darüber hinaus einer der Gründungsmitglieder der Deutschen Taekwondo-Union, dem Spitzenverband des Taekwondo-Sports in Deutschland. Von 2001 an war er der Präsident der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo-Union, dem mit 250 Vereinen und an die 20.000 Mitglieder größten Landesverband.

Durch sein Betreiben wurde der Taekwondo-Sport anerkannte Wettkampfdisziplin im Allgemeinen Deutschen Sporthochschulverband, außerdem ist der NRW-Landesverband seit 2011 Träger eines Sportinternats in Swisttal.  

Landrat Rosenke betonte mehrfach, dass es kaum möglich sei, alle Verdienste Wagners aufzuzählen. „Glauben Sie mir, ich habe mir Herrn Wagners Akte angesehen, die ist so dick“, deutete Rosenke Telefonbuch-Ausmaße an. Gleichzeitig habe dieser sich aber auch mit großem Engagement der Jugend gewidmet. „Dabei vermittelt er den Jugendlichen Achtung, Höflichkeit, Ausdauer, Disziplin und Freundlichkeiten“, zählte der Landrat die Tugenden des Taekwondo-Sports auf.

Auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick würdigte in seiner Ansprache die Verdienste des Vussemer Bürgers Wagner: „Sie haben sich auf eine besondere Art und Weise sowohl dienstlich als auch in Ihrer Freizeit jungen Menschen verschrieben.“ Gemeinsam mit dem Vussemer Ortsvorsteher Johannes Klinkhammer gratulierte er Wagner und überreichte ihm und Ehefrau Claudia ein Geschenk.

Wagners Nachfolger im Präsidium der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo-Union ist seit Oktober 2012 Antonio Barbarino, der ebenfalls an der Feierstunde teilnahm und bekanntgab, das Wagner wenige Tage zuvor zum Ehrenpräsidenten ernannt worden war. „Du bist uns ein großes Vorbild“, richtete er das Wort an den Geehrten.

Ihm tat es Vera Schmitz vom Vorstand des Taekwondo-Clubs Schleiden gleich, dem von Wagner gegründeten Verein, dessen Ehrenvorsitzender er seit 1992 ist. In einer launigen Rede hob sie Wagners unerschöpfliches Engagement hervor, von dem auch die Kampfsportler in der Eifel profitiert hätten.

 pp/Agentur ProfiPress