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Botschaft der Hoffnung auch am Sterbebett

Botschaft der Hoffnung auch am Sterbebett
Die “Communio in Christo” und ihr Hospiz “Stella Maris” standen im Mittelpunkt des 24. Gründungsgedenktages – 17 Geistliche am Altar, Festprediger war Philipp Cuck – Podiumsdiskussion um die Begleitung sterbender Menschen
Mechernich – Rund 300 Gläubige versammelten sich am Samstag in der Aula des Mechernicher Schulzentrums, um mit der Gemeinschaft “Communio in Christo” den 24. Jahrestag ihrer Gründung zu feiern. Zum Auftakt wurde eine besondere Heilige Messe gefeiert, an der 17 Geistliche aus fünf Nationen mitwirkten. Band und Chor “Rainer Wahnsinn” des Mechernicher Kirchenmusikers Rainer Pütz lieferten den musikalischen Klangteppich aus moderner geistlicher Musik.
Im Mittelpunkt des Ordensgedenktages 2008 stand das von der Communio betriebene neue Hospiz “Stella Maris”, das dieses Jahr fünften “Geburtstag” hat. Das Vorgängerhospiz hatte die Ordensgründerin Mutter Marie Therese bereits im Jahre 1990 eingerichtet. Damals mussten sogar Ordensmitglieder ihre Zimmer und Zellen räumen, um Platz für Aidskranke und Komapatienten zu schaffen.
Tod und Sterben sowie Sterbende und ihre trauernden Angehörigen standen am Samstag sowohl im Mittelpunkt des Gottesdienstes als auch einer anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema “Begleitung Sterbenskranker – Bestandsaufnahme und Visionen”.
Festprediger war Philipp Cuck, seines Zeichens Pfarrer von Schleiden und stellvertretender Eifeldekan. Er berichtete über eigene herausfordernde Erfahrungen als junger Kaplan in der Krankenseelsorge. Den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Mechernicher Hospiz sagte Cuck: “Ich verneige mich dankbar vor ihnen, denn sie lassen die todkranken Menschen ihre Würde spüren.” Hospizarbeit sei “Gottesdienst am Nächsten”.
Cucks Freund schon aus Jugendtagen, Dr. Franz-Josef Zumbé, ist nicht nur Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis Euskirchen, bekennender katholischer Christ und überzeugter Eifeler Landarzt – Zumbé ist auch einer der Hausärzte in der Langzeitpflege und im Hospiz der “Communio in Christo”. Zumbé hat sich dafür, wie er betonte, “trotz meines fortgeschrittenen Alters” noch einer Zusatzausbildung als Palliativmediziner unterzogen.
In der von Tatjana Kolb, der Öffentlichkeitsarbeiterin des Communio-Sozialwerks, moderierten Podiumsdiskussion, gab Zumbé eine eindrückliche Definition von Hospizarbeit ab: “Die Gäste im Hospiz sollen sich nicht vor dem Tod fürchten, sie sollen sich nicht auf den Tod vorbereiten, sie sollen sich auch nicht auf den Sterbensakt vorbereiten – sie sollen leben!” Und zwar mit möglichst hoher Lebensqualität bis zuletzt, so Irmgard Schöttker und Ulla Reuter-Klöser, die Leitenden Hospizfachkräfte im “Stella Maris”.
Parallel werden die Gäste und ihre Angehörigen familiär und freundschaftlich begleitet, nach Möglichkeit werden alle Wünsche erfüllt. Wer seelsorgerische Begleitung wünscht, erhält sie. Am Sterbebett wird nicht “missioniert”, so Pfarrer Hermann Walch, der Spiritual der Communio in Christo: “Meistens beginnt der Dialog mit Schweigen.” Dennoch gingen die Menschen “mit Gott versöhnt in das andere Leben”. Religion oder Konfession spielten dabei ebenso wenig eine Rolle wie bei der Aufnahme ins Hospiz.
Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalsuperior der Communio in Christo, betonte in der Einführung zum Gottesdienst die Aktualität des Themas Hospiz – gerade weil gegenwärtig so viel über Patientenverfügungen diskutiert wird. Die Ordensgründung durch Mutter Marie Therese und der Bau des Hospizes als Konsequenz dieser Gründung seien Ausdruck der gelebten Nächstenliebe. Und die wiederum sei die gelebte Konsequenz aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das die Botschaft der Hoffnung für alle Menschen formuliert habe. Eine Botschaft, die nun auch mit Taten der Liebe gelebt werden wolle.
Viele Angehörige verstorbener Bewohner waren zum Gründungsgedenktag gekommen. Unter den Gästen waren auch die evangelische Pfarrerin Susanne Müller und Prominente wie Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Vize-Landrat Josef C. Rhiem und der Euskirchener Bundestagsabgeordnete Dr. Wolf Bauer sowie Helmut Schneider, der Regionaldirektor der AOK, und sein Vorgänger Jürgen Sauer, der auch Vorsitzender des Fördervereins “Stella Maris” ist.

Manfred Lang

08.12.2008