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Bosbach begeisterte in Mechernich

Auf Einladung des Abgeordneten Detlef Seif besuchte Bundespolitiker Wolfgang Bosbach den Wahlkreis – Bonmots und klare Worte zu aktuellen Themen im Mechernicher Bahnhof  

Mechernich/ Kreis Euskirchen – In der von der Traditionsfirma Schäfer-Reisen erbauten und betriebenen „Gleis-Passage“ im Mechernicher Bahnhof trafen sich jetzt zwei Bundespolitiker, die einiges gemeinsam haben. Der Weilerswister Abgeordnete Detlef Seif und der Vorsitzende des Innenausschusses der Bundesregierung, Wolfgang Bosbach. Beide sind überzeugte Teamspieler, die sich gleichzeitig nicht davor scheuen, ihre eigene Meinung zu vertreten und dafür zu kämpfen. „Erfrischend anders“ eben.

Trotz hochsommerlicher Temperaturen hatten sich rund 80 Interessierte im Mechernicher Bahnhof eingefunden, um Wolfgang Bosbach zu begrüßen. Bosbach war auf Einladung seines, wie er selbst sagte, „lieben Kollegen und – was ich noch wichtiger finde – guten Freundes“ Detlef Seif gekommen. Natürlich auch, um dem Weilerswister Bundestagsabgeordneten Seif für die anstehende Bundestagswahl den Rücken zu stärken.

Bei der, so stellte der 62-jährige Bosbach gleich zu Beginn klar, käme es trotz der hervorragenden Umfrageergebnisse auf jede Stimme für Detlef Seif und die CDU an. Denn: „Glauben Sie  nicht, dass es hier tatsächlich nur um ein Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün geht.“ Vielmehr würde die Opposition letztlich nicht davor zurückscheuen, auch mit der Linken gemeinsame Sache zu machen.

Wolfgang Bosbach begeisterte sein Publikum, darunter auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher, der Allgemeine Vertreter des Landrats, Manfred Poth, MdL Klaus Voussem sowie zahlreiche Interessierte aus dem gesamten Kreis Euskirchen.  Bosbach, auch ein gern gesehener Gast in Talkshows, gelang der perfekte Mix aus augenzwinkernden Anspielungen und Bonmots, sowie klaren Worten und  Statements zu aktuellen politischen Themen. Das kam an.

Wolfgang Bosbach ist als Querdenker bekannt, der sich nicht scheut, seine eigene Meinung zu vertreten. Deutlich wurde das, etwa beim Thema Euro-Rettung, auch in Mechernich. Gleichwohl rechnete er auch mit der Opposition ab: „Das Schlimme an Peer Steinbrück ist ja nicht, dass er sagt, was er denkt.“  Nein, wirklich schlimm sei, dass Steinbrück auch denke, was er sage, so Bosbach, der dafür einmal mehr die Lacher auf seiner Seite hatte.

Allerdings schlug Bosbach auch ernste Töne an. Etwa zu den Spähprogrammen der amerikanischen wie britischen Geheimdienste – ein Thema, auf das viele Zuhörer gewartet hatten. Es könne nicht angehen, so Bosbach, dass man in Sondersitzungen des Innenausschusses hinter verschlossenen Türen intensiv und hart, aber immer sachbezogen diskutiere, „und wenn dann die Türen aufgehen, die Opposition vor der Presse holzt, als gäbe es kein Morgen mehr“. In der Tat habe es, berichtete Bosbach, aufgrund von Infos aus dem Prism-Programm sieben konkrete Hinweise  auf geplante Anschläge in Deutschland gegeben. Auf deren Basis habe die Bundesregierung Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergriffen. Bosbach: „In der Situation nicht zu reagieren, wäre grob fahrlässig gewesen – und nur dann wären Vorwürfe der Opposition berechtigt.“ Gleichwohl sei mit dem Ausmaß der Ausspähung, wie es Amerikaner und Briten betrieben hätten „die Grenze des Akzeptablen deutlich überschritten“. Neben der Schutzfunktion, die der Staat für die Sicherheit seiner Bürger ausübe, habe er zugleich die Grund- und Freiheitsrechte zu achten und schützen. Dafür stehe die Bundesregierung.

Ebenso, wie sie sich für „Bildung, Bildung und noch einmal Bildung“ stark mache. „Nicht umsonst investieren wir 80 Prozent mehr in Bildung, als die Rot-Grünen Vorregierungen“, sagte Bosbach. Ebenso, wie die CDU sich im Rentenrecht für die Anerkennung auch von Müttern einsetze, deren Kinder vor 1992 geboren wurden.

Eine Lanze brach Wolfgang Bosbach für Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Sie ist unser bestes Argument – nicht das einzige, aber das Beste.“ Dabei war er in der Vergangenheit auch mit Kritik in den eigenen Reihen aufgefallen. Detlef Seif sagte dazu: „Solche Menschen und Politiker brauchen wir, die in der Sache mit Nachdruck ihre eigene Meinung vertreten, aber gleichzeitig auch für den Zusammenhalt innerhalb der Partei stehen.“  Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sah dies ähnlich. Wolfgang Bosbach, so Dr. Schick, sage klar seine Meinung, das schätze er sehr. „Damit identifiziere ich mich“, so Dr. Schick schmunzelnd, „denn ich bin ja auch ein Mensch mit Ecken und Kanten.“ Menschen wie Bosbach fehlten in der Politik oft – ganz unabhängig von der Parteizugehörigkeit.

Der so Gelobte selbst nahm sich nach seiner über einstündigen und dennoch kurzweiligen Rede noch die Zeit, Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Dann aber musste Bosbach, den Seif „einen unserer fleißigsten und rührigsten Wahlkämpfer“ nannte, weiter nach Bornheim. Dort sprach er auf Einladung von Dr. Norbert Röttgen im Rhein-Sieg-Kreis.

In Mechernich verabschiedete sich Detlef Seif von einem ganz offensichtlich begeisterten Publikum: „Das war eine sehr gelungene Veranstaltung“, war man sich einig.

pp/Agentur ProfiPress