Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

“Beweisen, dass das Gute im Menschen überwiegt”

“Beweisen, dass das Gute im Menschen überwiegt”
200 Delegierte aus zwölf Ortsvereinen kamen zur Kreisversammlung des Roten Kreuzes zusammen – Ehrungen, Beförderungen und viel Lob für das starke ehrenamtliche Engagement
Kreis Euskirchen – “Beweisen, dass das Gute im Menschen überwiegt”, dieser Wunsch überkomme ihn immer wieder, wenn er mit den Leuten vom Roten Kreuz im Kreis Euskirchen zu tun habe. Das sagte Landrat Günter Rosenke, der Schirmherr dieser größten und mitgliederstärksten Rettungs- und Hilfsorganisation im Kreis Euskirchen. Rosenke versicherte den hunderten “selbstlosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern”, aber auch den einigen tausend Kreisbürgern, die das Rote Kreuz ideell und materiell unterstützen, seine “uneingeschränkte Solidarität.”
Rosenke und Rotkreuz-Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld ließen in der Kreisversammlung am Freitagabend im Rotkreuzzentrum Kreis Euskirchen/Eifel vor knapp 200 Delegierten aus zwölf Rotkreuz-Ortsvereinen des Euskirchener Kreisgebietes noch einmal die Ereignisse des Jahres 2006 Revue passieren. Im Mittelpunkt standen dabei die auch überörtlich mit viel Lob zur Kenntnis genommenen Einsätze bei der Fußballweltmeisterschaft und bei der Weltmeisterschaft der Behinderten.
Ehrenamtspreis und viele
Siege der Wasserwacht
Doppelfeld lobte das durch die Bank enorm ausgeprägte ehrenamtliche Engagement aller seiner Leute und hob nur einige wenige persönlich hervor. So die über 50 Angehörigen der Wasserwacht des Roten Kreuzes, die 2006 bei den Bundes-, vor allem aber bei den Landesmeisterschaften “das Siegerpodest gepachtet hatten”. Weiter nannte er exemplarisch Dr. Barbara Roitzheim, die zur Bundesnaturschutzbeauftragten der Bergwacht ernannt worden sei – eine Anerkennung der sensationell guten Arbeit des Kreis-DRK in Sachen Natur und Umwelt. Ebenso nannte Doppelfeld Sebastian Drexler, der “stellvertretend für alle Rotkreuzhelfer den Ehrenamtspreis der Stadt Euskirchen” erhalten habe.
Für 20jährige aktive Rotkreuzzugehörigkeit wurden Monja Chaduska und Werner Eicks ausgezeichnet. Für 30 Jahre Peter Koenzgen, Horst Klöcker, Bert Spilles und Karl-Werner Zimmermann. Für ihren Sanitäts- und Logistik-Einsatz während der Fußballweltmeisterschaft wurden Angelika und Herbert Schmitz, Paul Klein und Ingo Scholz mt Urkunde und Ehrenabzeichen dekoriert. Zum Gruppenführer wurde Ralf Krutwig ernannt, Sebastian Wawer zum Gemeinschaftsleiter der Rotkreuz-Bereitschaft Mechernich. Beim Kreisauskunftsbüro, das weltweit nach vermissten Angehörigen fahndet, gab es an der Spitze einen Wechsel von Peter Koenzgen auf Ingo Schulz.
Erstmals verliehen wurde am Freitagabend die Berni-Müller-Verdiensturkunde, die an den ehemaligen Vorsitzenden erinnert und auch an Freunde und Förderer außerhalb der Organisation vergeben wird. Empfängerin war Käthe Müller, die Witwe des früheren Rotkreuzchefs, die “sich große Verdienste um das Rote Kreuz erworben hat ohne selbst groß in Erscheinung zu treten”, wie es Erwin Doppelfeld formulierte.
Weitere Konzentration
im Rotkreuz-Zentrum
Die Finanzen des Rotkreuzkreisverbandes sind in Ordnung, die Kassenprüfer bescheinigten eine vorbildliche Buchführung und beantragten die Entlastung des Vorstandes. Zurzeit hat das Rote Kreuz einen Anbau an das Rotkreuz-Zentrum Kreis Euskirchen/Eifel in Angriff genommen, der eine weitere Konzentration der Hauptamtlichen rund um Leitstelle, Rettungswache und eigene Rettungsschule ermöglicht.
Geschäftsführer Rolf Zimmermann appellierte am Schluss an die Solidarität der Rotkreuzler auch in finanziellen Dingen: Im Kreis Heinsberg hätten gerade 85 hauptamtliche Rotkreuzler ihre Arbeitsplätze im Rettungsdienst verloren, weil das Rote Kreuz bei einer Neuausschreibung des Rettungsdienstes durch die Kreisverwaltung Heinsberg von einer anderen Hilfsorganisation mit vielen jüngeren Einsatzkräften finanziell unterboten worden sei.
“Rettungssystem Euskirchen”
aus Geldgründen in Gefahr?
Die nächste Ausschreibung des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen stehe zwar erst in sechs Jahren an, so Zimmermann, aber schon heute gelte es Vorsorge zu treffen, damit das landesweit als vorbildlich geltende “System Euskirchen” im Rettungsdienst nicht durch ein finanzielles gegenseitiges Unterbieten von Preisen zerstört werde. Im Kreis Euskirchen habe sich ein Miteinander von Kreis, Maltesern und dem Roten Kreuz sehr bewährt.
Um Ausschreibungen zu bestehen und Arbeitsplätze zu sichern, könne es in Zukunft passieren, dass Rettungsleute, aber beispielsweise auch Kindergärtnerinnen aus Solidarität bewährte Gehaltsstandards freiwillig aufgeben, um ihre Arbeitsplätze und die ihrer Kollegen zu retten. Rolf Zimmermann: “Leider stehen die Zeichen in unserer Gesellschaft zurzeit so und nicht anders!” (pp)

Manfred Lang

08.01.2007