Berühmter Pate für den kleinen Nilo

Vater, Mutter, sieben Kinder: Familie Dederichs aus Obergartzem hat sich ganz bewusst für das Leben mit vielen Kindern entschieden – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick überreichte die Urkunde der Ehrenpatenschaft durch Bundespräsident Joachim Gauck

Mechernich-Obergartzem – „Es sind sieben!“ Wenn Katja Dederichs bemerkt, dass Passanten mal wieder mit ungläubigem Blick versuchen, ihre Kinderschar zu zählen, nimmt sie ihnen schon einmal die Mühe ab. „Man erregt schon Aufsehen mit so vielen Kindern“, erzählte sie anlässlich der Übernahme der Ehrenpatenschaft durch den Bundespräsidenten für das Nesthäkchen der jungen Familie aus Obergartzem.

Dazu empfing Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sie mit dem drei Monate alten Söhnchen Nilo und dem knapp zweijährigen „großen“ Bruder Henri in seinem Büro, um ihr die Urkunde zu überreichen. Die älteren Geschwister Kimi (3), Josua (5), Philine (7) als einziges Mädchen, Noel (9) und Aaron (11) waren derweil im Kindergarten oder in der Schule, während Papa André seiner Arbeit als Bankkaufmann in Leverkusen nachging.

„Früher gab es solch große Familien öfter“, sagte Bürgermeister Schick, der selbst aus einer kinderreichen Familie stammt, „doch heute ist das ja eher selten.“ Seit seinem Amtseintritt im Jahr 1999 handelt es sich um die erste Ehrenpatenschaft im Mechernicher Stadtgebiet. Dass sieben Kinder keine Last sein müssen, sondern viel Lebensfreude bedeuten, dafür ist Katja Dederichs das beste Beispiel. Die junge Mutter, die den Alltag ohne Unterstützung „wuppt“, strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihren Kindern spricht. „Das war ja eine bewusste Entscheidung“, sagt sie.

Dafür nimmt das Ehepaar auch gerne in Kauf, dass Urlaub allenfalls im familienfreundlichen Ferienpark stattfindet. Eine große Erleichterung war die Anschaffung eines Neun-Sitzer-Kleinbusses. „Vorher fuhren wir mit zwei Autos, wenn Familienausflüge stattfanden.“ Trubel herrscht im Hause Dederichs ja eigentlich immer, besonders aber im Sommer, wenn fünf der sieben Kinder innerhalb eines Monats Geburtstag feiern. Wenn es überhaupt etwas gibt, dass sie gelegentlich stört, dann, dass die Geräuschkulisse zeitweise an den Nerven zehrt. Mittlerweile können die Eltern auch darauf zählen, dass die größeren Kinder mit auf ihre kleinen Geschwister achten. „Anders geht es auch nicht. Wenn wir dann beispielsweise einen Ausflug ins Phantasialand gut hinbekommen haben, sind wir schon ein bisschen stolz“, erzählt Katja Dederichs.

pp/Agentur ProfiPress