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Bei „Schalom Chaverim“ sang das Publikum mit

Standing Ovations von 900 Zuschauern für den Klezmermusiker Giora Feidman

 

Mit seiner Bassklarinette und Liedern der jüdischen Klezmermusik begeisterte Feidmann sein Publikum im Kino Vogelsang. Foto: Vogelsang/Roman Hövel/pp/Agentur ProfiPress

Vogelsang – Standing Ovation gab es von gut 900 Zuschauern für den jüdischen Klezmer-Musiker Giora Feidman und die russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der künstlerischen Leitung von Juri Gilbo. Mit diesem Konzert begann das Kulturkino Vogelsang ip sein Programm. Ein Highlight stand gleich zu Beginn des Konzertes an: Feidman spielte beim Betreten des Konzertsaals das jüdische Volkslied „Prayer“. In diesem Klarinettensolo stimmte er den Ton A für das Publikum zum Mitsingen an und zeigte von Beginn an die Nähe zu seinen Zuhörern. Am Eingang begrüßte er die meisten seiner Gäste persönlich mit Handschütteln und Autogrammen.

Feidman lobte die Akustik des 1950er Jahre-Kinosaals: „Es ist mir egal, wo ich spiele, Hauptsache, ich kann Musik machen. Dies ist aber wahrhaftig ein besonderer Ort.“ In der Zugabe überraschten er und das russische Orchester mit einer künstlerischen Komposition aus den „Nationalhymnen“ Israels, Palästinas und Deutschlands. „Schalom Chaverim“ sangen die Zuschauer, bis Feidman und das Orchester nach dieser Zugabe die Bühne zur Pause verließen. „Ist es nicht schön, hier sind wir Juden und Deutschen zusammen! Warum sitzen nicht auch Juden und Palästinenser zusammen?“, fragte Feidman sichtlich bewegt. „Sie müssen lernen von diesem Platz hier!“

Mit seiner Bassklarinette ist Feidman als Musiker der jüdischen Musik unverkennbar. Dieses Jahr jährt sich sein Zusammenspiel mit dem russischen Orchester zum 16. Mal. Auf die Frage hin, ob er jemals ein anderes Instrument gespielt hätte, lacht er: „Ich bin in der vierten Generation! Mein Vater legte mir die Klarinette ans Herz. Dieses Instrument ist meine beste Freundin, meine Frau.“ Auf mehr als 50 Jahre Musikkarriere blickt Feidman zurück. Für das Konzert im Kulturkino ist Manfred Schubert mit seiner Familie aus Kommern gekommen. Er verrät, dass es das zweite Mal sei, dass er Feidman sehe, aber das erste Mal sei lange her. „Mitte der 80iger Jahre habe ich ihn im Schauspielhaus Hamburg gesehen. Das Konzert in Vogelsang war für mich daher besonders spannend und anrührend nach so einer langen Zeit.“

Für das Kulturkino vogelsang ip beginnt mit dem Weltmusiker Feidman eine neue Phase. In diesem Gebäude, dessen Fundament einst als Hörsaal und Teil des „Haus des Wissens“ der Nationalsozialisten geplant war, spielt ein Klezmer-Musiker und Brückenbauer zwischen den Kulturen. „Es ist ein besonderer Moment und der Beginn für viele weitere interkulturelle Begegnungen hier an diesem jungen Veranstaltungsort“, betonte Albert Moritz, dem die Leitung des Kulturkinos vogelsang ip obliegt.

pp/Agentur ProfiPress