Bauhöfe sollen sich vernetzen
Gemeinde Kall veranstaltet erstes Bauhofleitertreffen nach mehrjähriger Pause – Firmen präsentierten ihre Produkte – Fast alle Bauhöfe und Straßenmeistereien waren gekommen
Kall – Die Gemeinde Kall hofft, eine Tradition wiederzubeleben, die in den vergangenen rund zehn Jahren eingeschlafen war: die jährlichen Bauhofleitertreffen. Der seit dem 1. November in Kall tätige Bauhofleiter André Kaudel hatte mit seinem Team die Idee und begeisterte auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Und tatsächlich waren nun fast alle Bauhöfe, Straßen- und Autobahnmeistereien aus dem Kreis Euskirchen mit Vertretern im Kaller Bauhof an der Daimlerstraße erschienen. Erste Früchte trug die Veranstaltung sogar noch vor dem Start: Der Kreis hat zugesagt, im Jahr 2020 als Ausrichter zur Verfügung zu stehen.
Wichtig, das machte Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser in seiner Begrüßung deutlich, sei heutzutage die Zusammenarbeit zwischen den Bauhöfen der einzelnen Kommunen und Träger. „In vielen Bereichen funktioniert diese interkommunale Zusammenarbeit bereits erfolgreich. Bauhöfe gehören aber bisher nicht dazu“, meinte er. Esser sieht die Rolle der Bauhöfe vor einem Wandel angesichts des Personalmangels in der Baubranche
Im Gespräch mit der Presse führt André Kaudel aus, warum er in der Vernetzung der Bauhöfe ein großes Potenzial sieht. „Die Probleme sind vielerorts die gleichen: Es gibt Sanierungsstau bei der Straßenunterhaltung.“ Gerade bei Maßnahmen in den Bereichen Schlaglöcher- und Fugensanierung seien die Mitarbeiter der Bauhöfe perfekt geeignet. Für Kall gesprochen meint er: „Meine Kollegen sind Spitzenfachkräfte.“
Abgerundet wurde das Bauhofleitertreffen durch Präsentationen und Vorführungen. Eine Landtechnikfirma hatte Traktoren ausgestellt. Ein Anbieter stellte Produkte vor, die man im Bereich Straßenerhaltung und -instandsetzung einsetzen kann.
Ein Hersteller von Kommunalmaschinen präsentierte unter anderem Gerätschaften, die sich per Fernbedienung steuern lassen. „Das ist doch der Traum eines jeden Jungen“, frohlockte der stellvertretende Bauhofleiter Theo Dreßen. Unter diesen Geräten war auch eine Mähraupe mit 50 PS, die im Hang einsetzbar ist, wo derzeit noch mühselig mit Hand gemäht werden muss. Die Fernsteuerung funktioniert auf 300 Metern Entfernung. Auch ein sogenannter „Alleshäcksler“ wurde demonstriert, eine Kombination aus Scheibenrad- und Hammer-Häcksler.
Wer selbst einmal den Kaller Bauhof besichtigen möchte, kann das am 5. Mai tun. Im Rahmen der ersten Kaller Frühlingsschau hat der Bauhof an der Daimlerstraße Tag der offenen Tür.
pp/Agentur ProfiPress