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Außenseiter in der Provinz

Dietmar Sous liest für die Lit.Eifel am Donnerstag, 15.Oktober, im Café Trottinette im Triangel, Vennbahnstraße 2, aus seinem Roman „Roxy“

St. Vith – Weil auch in seinen Büchern Pop- und Jazzsongs oft als Referenz für ein generationsspezifisches Lebensgefühl dienen, wurde der Stolberger Schriftsteller Dietmar Sous schon oft mit dem britischen Popkomödianten Nick Hornby verglichen. Doch der Vergleich hinke, befand die Kulturjournalistin Gisa Funck, die Sous neuen Roman „Roxy“ für den Deutschlandfunk rezensierte. Und zwar deswegen, weil Sous trotz seines heiter-lakonischen Sounds tatsächlich sehr viel bösere Pechvogel-Geschichten erzähle, so die Literaturkritikerin Funck.

Das trifft auch auf sein jüngstes Buch „Roxy“ zu, aus dem er am Donnerstag, 15.Oktober, um 20 Uhr, für die Lit.Eifel im Café Trottinette im Triangel Lüttich, Vennbahnstraße 2, liest. Musikalisch begleitet wird Sous dabei von Pianist Gero Körner.

Dietmar Sous liest im Rahmen der Lit.Eifel am Donnerstag, 15.Oktober, ab 20 Uhr im Café Trottinette im Triangel in Sankt Vith, Venbahnstraße 2, aus seinem Roman „Roxy“. Bild: Milena Sous
Dietmar Sous liest im Rahmen der Lit.Eifel am Donnerstag, 15.Oktober, ab 20 Uhr im Café Trottinette im Triangel in Sankt Vith, Venbahnstraße 2, aus seinem Roman „Roxy“. Bild: Milena Sous

Geschrieben hat Sous einen Roman über das unangepasste Leben von Jugendlichen. Roxy – so wird Paul Weber von seinen Freunden genannt – wächst in der „allerbesten Zeit“, nämlich Mitte der siebziger Jahre, in einer Kleinstadt mit Fußgängerzone, Kino und Autobahnanschluss auf. Er ist 18 Jahre alt, ein Außenseiter und Analphabet, was er vertuscht, indem er Radio- und Schulfunkfan ist. Er wird Hilfsarbeiter, Deserteur und schließlich Zivi im Krankenhaus und verliebt sich ziemlich aussichtslos in Sonja, ein rebellierendes Töchterchen aus gutem Hause.

Im Verlauf des Buches trifft Paul auf einige andere originelle Personen, wie Zippi, seine Wohngenossin, die für die Anerkennung der DDR kämpft. Oder Schuppe, immer mittellos, aber einfallsreich: Seinen Balkon vermietet er an Voyeure. Die kleine und überaus höfliche Koreanerin Han schützt Roxy vor dem Chefarzt Adamski, der sich an Weihnachten in Angst vor der Einsamkeit ins Krankenhaus schmuggelt.

Dietmar Sous wuchs als Sohn einer Hausfrau und eines Steinbrucharbeiters in Breinigerberg auf. Nach dem Abitur 1973 arbeitete er im Tiefbau und in Fabriken. Danach war er 16 Monate lang im Zivildienst als Krankenpfleger. Mit dem Roman „Glasdreck“ debütierte er 1981 und wurde mit seinem Erstlingswerk für den Aspekte-Literaturpreis des ZDF nominiert, der für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt vergeben wird. Sein drittes Buch „B-Film“ wurde 1985 mit dem Förderpreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Zudem erhielt er ein Stipendium des deutschen Literaturfonds und ein Literaturstipendium des Landes NRW. Auch sein vorletztes Buch „Sweet about me“ brachte ihm großes Lob, ebenso „Roxy“.

Der Eintritt kostet neun, ermäßigt sechs Euro. Alle Lit.Eifel-Termine und Vorverkaufsstellen gibt es unter www.lit-eifel.de .

 pp/AgenturProfiPress