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Aus Indien über Rom nach Mechernich

Aus Indien über Rom nach Mechernich
Pfarrer Bovas Mathew ist vom Leben in der Communio in Christo beeindruckt – Die Betrachtungen der Ordensgründerin Mutter Marie Therese erscheinen ihm aktuell und verheißungsvoll für die Zukunft
Mechernich – “Verstärkung” erhalten hat der junge indische Priester Jaison Thazhathil, der seit über zwei Jahren beim Mechernicher Orden Communio in Christo lebt und arbeitet. Pfarrer Bovas Mathew, ein Landsmann und Mitbruder Father Jaisons, ist zurzeit ebenfalls Gast im Mechernicher Mutterhaus, wenn auch für wesentlich kürzere Zeit. Pfarrer Bovas stammt aus derselben Heimatstadt wie Father Jaison, aus Thiruvananthapuram (früher Trivandrum) der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Kerala. Dort befindet sich auch die Erzdiözese der Syro-Malankarischen Katholischen Kirche, der beide angehören.
Am “Angelicum” in Rom, der Päpstlichen Universität des heiligen Thomas von Aquin, bereitet sich Pfarrer Bovas seit September 2010 über das Lizenziat auf seine Doktorarbeit vor. Dabei ist unter anderem der interreligiöse Dialog einer der Schwerpunkte seiner Studien und Lehrtätigkeit. Ob, wann und worin er anschließend promoviert, sei der Entscheidung seines Bischofs vorbehalten, sagte er.
Durch den Kontakt zu Father Jaison stattete er nun für die Dauer von gut vier Wochen dem Mechernicher Mutterhaus der Communio in Christo einen Besuch ab und lernte den jungen Orden, den er bis dato für eine kirchlich tätige Organisation gehalten hat, näher kennen und schätzen. Vor allem beeindruckten ihn die Spiritualität und die Aktualität der Betrachtungen der Ordensgründerin Mutter Marie Therese. “Was die Communio in Christo verkündet, ist eine wichtige Hilfe für die Kirche, um den Herausforderungen der Welt zu begegnen. Mutter Marie Thereses Sichtweise hat einen wichtigen Platz im Konzil”, sagte er im Gespräch mit der Agentur ProfiPress.
Auch die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, die bei der Communio in Christo ständig stattfinde, sei ihm besonders positiv aufgefallen, sagte der indische Priester, der vor seiner theologischen Berufung in seiner Heimat politisch tätig war. Das Konzil, das ein “Meilenstein in der Geschichte der Kirche sei”, öffne die Fenster zum Dialog der Kirche mit der Welt.
Seinen Aufenthalt in der Eifel nutzte Pfarrer Bovas Mathew auch zum Besuch des NS-Dokumentationszentrums im Kölner El-DE-Haus. Sowohl vor dem Hintergrund dieses Tiefpunktes der deutschen Geschichte als auch im Hinblick auf eine Zeit wachsenden Wettbewerbs und zunehmender Brutalität erscheine ihm das harmonische, auf Nächsten- und Gottesliebe basierende Gemeinschaftsleben bei der Communio in Christo und deren Dienst in der Gesellschaft verheißungsvoll. Aufgefallen sei ihm die im Mechernicher Orden gelebte Toleranz. “Bei der Communio spürt man keine Grenzen zwischen Laien und Priestern und Schwestern, zwischen den Nationalitäten und den Hautfarben”, schildert er seine Eindrücke. Dies gelte nicht nur für die Gemeinschaft im Orden selbst, sondern auch für die Arbeit im Hospiz und in der Schwerst- und Langzeitpflege, die geprägt sei von unvoreingenommener Gleichbehandlung aller Menschen.
Ähnliches wusste er auch aus seiner Heimat zu berichten, als sich Father Jaison bei seinem Landsmann erkundigte, wie dieser die Zukunft der Communio in Christo in Indien einschätze. Auch in Indien gewinne die Einbeziehung von Laien an Bedeutung. Diese seien mittlerweile in vielen Bereichen tätig, die früher ausschließlich Priestern und Schwestern vorbehalten gewesen seien. “Doch die Arbeit, beispielsweise in Hospizen, wird effektiver, wenn auch Laien Verantwortlichkeit erhalten”, ist eine seiner Beobachtungen.
Der Anteil der Christen an der multireligiösen Gesellschaft Indiens sei zwar mit nur 2,5 Prozent sehr gering. Nichtdestotrotz spiele die Kirche jedoch eine wichtige Rolle, werde akzeptiert und ihr Dienst im Bereich der Gesundheitspflege und Erziehung geschätzt. Als hilfreich und verheißungsvoll sehe er Mutter Marie Thereses Spiritualität auch für die indische Kirche an. Ein wichtiger Punkt bei der Neuevangelisierung sei, dass die Kirche nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten die Hinwendung zum Glauben fördere – ganz so, wie es in der Communio in Christo praktiziert wird.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

22.07.2011