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Aus Feinden wurden Freunde

Tausend Soldaten, Reservisten und Zivilisten machten sich auf unterschiedlich langen Strecken auf den Marsch durch den Truppenübungsplatz Elsenborn – Reservisten-Kameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel war dabei

Mechernich/Elsenborn – Vergangenen Sonntag waren wieder Mechernicher Reservisten beim traditionellen Marsch/Wandertag auf dem grenznahen belgischen Truppenübungsplatz in Elsenborn mit von der Partie. Insgesamt hatten sich über 1000 Teilnehmer registrieren lassen, aktive Soldaten, Zivilisten und Reservisten.

Wie Dr. Ralf Heming, der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Bad Münstereifel/Mechernich, berichtet, hatte man traditionsgemäß eine Einladung des belgischen Standortkommandanten erhalten. Der Übungsplatz hat eine wechselvolle Geschichte. Er wurde 1895 gegründet und vom preußischen Militär genutzt.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges fielen die knapp 60.000 Einwohner zählenden Nachbarkreise Eupen und Malmedy und mit ihnen Elsenborn nach dem Versailler Vertrag an das Königreich Belgien. Die belgischen Streitkräfte nutzen den Übungsplatz bis heute, lange Zeit bei Artillerieschießübungen in Verbindung mit dem auf deutschem Boden liegenden Übungsplatz Vogelsang, der heute der Dokumentation der nationalsozialistischen Vergangenheit und als Zentrum im Nationalpark Eifel dient. Auch andere Nato-Streitkräfte beanspruchen Elsenborn für militärische Übungen.

Hauptfeldwebel a.D. Karl-Heinz Cuber (l.), lange Jahre erster und jetzt stellvertretender Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel, und sein Nachfolger Dr. Ralf Heming (m.) mit belgischen Kameraden. Foto: Rose Foriers/RK/pp/Agentur ProfiPress
Hauptfeldwebel a.D. Karl-Heinz Cuber (l.), lange Jahre erster und jetzt stellvertretender Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel, und sein Nachfolger Dr. Ralf Heming (m.) mit belgischen Kameraden. Foto: Rose Foriers/RK/pp/Agentur ProfiPress

Bei gutem Wanderwetter begaben sich die Teilnehmer auf zwischen acht und 20 Kilometer lange Marschstrecken. Zu den tausend Teilnehmern zählten Reservisten, aktive Soldaten und Zivilisten aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich. Aus dem Kreis Euskirchen machten sich neben den Mechernicher Reservisten auch Mitglieder der Reservistenkameradschaften Euskirchen und Zülpich auf die Strecken.

Mahnung und Bereitschaft

Ebenso stand ein Treffen mit belgischen Reservisten auf dem Programm, zu denen die Mechernicher Kameraden seit langer Zeit gute Kontakte pflegen. Im Anschluss an die Wanderung besuchten die ehemaligen Bundeswehrsoldaten vom Bleiberg das auf dem Gelände befindliche Museum, das über die Geschichte des Übungsplatzes und die historischen Hintergründe informiert.

Dr. Ralf Heming, der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Mechernich/Münstereifel, sagte der Presse: „Ein begegnungs- und erlebnisreicher Tag! Wir hatten gute Gespräche mit den belgischen Kameraden und die Gelegenheit, an zwei schreckliche Kriege mitten in Europa zu erinnern.“ Das heute zwischen ehemaligen Feinden herrschende friedvolle Miteinander sei keine Selbstverständlichkeit, wenn man auf die von Russland überfallene Ukraine schaue.

Der internationale Marsch von Elsenborn gebe immer wieder Anlass, zu Frieden und Diplomatie zu mahnen, aber ebenso die Bereitschaft wachzuhalten, im äußersten Fall einen Aggressor militärisch abwehren zu können: „Dies ist uns Reservisten sehr bewusst“, so Heming.

pp/Agentur ProfiPress