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Aufklärung der Neuankömmlinge tut not

Junge Flüchtlinge sind neue Zielgruppe des Vereins „Donum Vitae“ – Jahresbericht 2016 präsentiert

Mechernich – Als neuen Schwerpunkt seiner sexualpädagogischen Präventionsarbeit nennt der Verein „Donum Vitae“ die Arbeit mit geflüchteten männlichen Jugendlichen und jungen Männern. In seiner Mechernicher Beratungsstelle stellte das Team jetzt den Bericht für das Jahr 2016 vor. „Spätestens die Silvestervorfälle in Köln machen deutlich, dass in punkto Sozialisation und Integration vor allem junger flüchtender Männer ein hoher Handlungsbedarf besteht“, resümiert Diplom-Sozialarbeiter Theo Brocks, verantwortlicher Donum-Vitae-Mitarbeiter für Sexualpädagogik und auch für das neue, vom Land NRW finanzierte Projekt.

In Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern, Lehrern und Erziehern der Schulen, Berufskollegs und Jugendhilfeeinrichtungen bietet Donum Vitae seine Angebote speziell für junge Männer mit Migrationshintergrund an. Dabei geht es darum, die jungen Männer für die Werte des neuen Kulturkreises, in dem sie sich nun befinden, zu sensibilisieren und mit ihnen gemeinsam die Unterschiede des sexuellen Verhaltens von Mann und Frau hinsichtlich ihrer Herkunftsländer herauszuarbeiten.

Grundsätzlich machen deutschstämmige Jugendliche früher erste sexuelle Erfahrungen als Altersgenossen mit ausländischen Wurzeln. Dabei sind Mädchen früher aktiv als Jungen. Insgesamt ist jedoch nur ein Drittel der 14- bis17-Jährigen sexuell aktiv. „Diese Ergebnisse einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung decken sich auch mit unseren Erfahrungen“, so Theo Brocks.

(V.r.) Ursula Fuest und Dr. Friedrich Callenberg vom Rotary-Club Euskirchen-Burgfey übergaben eine Spende in Höhe von 1.000 Euro an Monika Schick, Vorsitzende Rita Gerdemann, Gabriele Pesch und Dr. Annette Beyenburg-Weidenfeld vom Verein „Donum Vitae“. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt erreichte das Team von Donum Vitae im Jahr 2016 mit seiner Präventionsarbeit in Schulen 657 Jungen und 478 Mädchen. Brocks: „Nach unserer Einschätzung gibt es etliche Themen, zu denen Jugendliche Informationsbedarf haben. Fast alle würden gerne mehr zum Thema Verhütung und Sexualität erfahren.“

Der „vernünftigen Aufklärung“, die der Vereine leistet, ist es laut Vorsitzende Rita Gerdemann zu verdanken, dass es kaum noch ungewollte Schwangerschaften bei Jugendlichen gebe. „Nichtdestotrotz ist es wichtig, dass wir in die Schulen gehen“, so die pensionierte ehemalige Rektorin der Grundschule Mechernich. Sie freut sich, dass die Donum-Vitae-Mitarbeiter „überall sehr gut angesehen und hochwillkommen seien“.

Die Beratung von geflüchteten Frauen hinsichtlich Schwangerschaft und Verhütung nimmt ebenfalls stetig zu. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 376 Erstberatungen, davon entfielen 93 auf die Konfliktberatung und 274 auf die allgemeine Schwangerenberatung. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete Donum Vitae auch bei den Online-Beratungen, hier stieg die Zahl von 64 auf 117. „Dies entspricht dem allgemeinen Trend, sich zuerst anonym im Internet zu informieren, bevor gegebenenfalls eine Beratungsstelle aufgesucht wird“, erklärt Diplom-Sozialpädagogin Hedi Leuer. Die Online-Beratung habe sich als eigenständige Beratungsform auf hohem Niveau etabliert.

„Vorne und hinten nicht“, so Rita Gerdemann, reiche der vom Kreis finanzierte Familienplanungsfonds des Vereins. Spenden der Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen speziell für Flüchtlingsfamilien und eine 2.000-Euro-Spende der Mechernich-Stiftung für Frauen aus Mechernich halfen hier weiter. Ebenso eine Spende in Höhe von 1.000 Euro, die anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes der Mechernicher Gynäkologe Dr. Friedrich Callenberg und Ursula Fuest für den Rotary-Club Euskirchen-Burgfey überbrachten. Wie Callenberg betonte, zählen die Rotarier seit vielen Jahren zu den treuen Unterstützern der in Mechernich ansässigen Organisation.

pp/Agentur ProfiPress