Auf Positives achten und „Lächeln“
DLG Eifel hatte seine Mitglieder zum Impuls- und Beratercafé ins „EvA“ nach Gemünd eingeladen – Gesprächsrunde beschäftigte sich mit Tipps zur gesundheitsgerechten Arbeitsplatzgestaltung – Malte Duisberg und Arno Brauckmann vom Gemünder Alten- und Pflegeheim berichteten von guten Erfahrungen – Austausch hilft weiter
Schleiden-Gemünd/Kreis Euskirchen – Es ist wie im wahren Leben. Spricht man miteinander, merkt man schnell, den anderen drückt der Schuh manchmal an der gleichen Stelle. So erfuhren es jedenfalls die Teilnehmer des Impuls- und Beratercafés im Gemünder Alten- und Pflegeheim „EvA“, zu denen die DLG Eifel ihre Mitglieder eingeladen hatte.
Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer stand diesmal im Fokus der Zusammenkunft. Vertreter verschiedenster Branchen tauschten sich aus, teilten Erfahrungen und erhielten von den Beratern Impulse in Fragen wie: „Wie kann ich Arbeitsbedingungen gesundheitsgerecht gemeinsam mit den Mitarbeitern gestalten?“.
Hilfreiche Erkenntnisse lieferte auch der besondere Einblick in die betriebliche Praxis, den Malte Duisberg (EvA-Geschäftsführer) und Arno Brauckmann (EvA-Pflegeleiter) in der Gesprächsrunde boten. Sie berichteten von den Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung und Arbeitsplatzanalyse die von einer Studentin im Rahmen einer Projektarbeit im Alten- und Pflegeheim durchgeführt wurde. Bei der Befragung ging es vor allem um Wertschätzung in der Pflege.
Positives hervorheben
Positives bewusst hervorheben, viel Loben und auf Stärken besinnen, lautet kurz gefasst das Ergebnis, wonach die EvA-Mitarbeiter seit der Umfrage verstärkt handeln. Duisberg und Brauckmann erläuterten im „Café“, wie die Mitarbeiter befragt wurden, worauf man achten sollte und wie später die Umsetzung funktioniert hat.
Sie betonten, dass vor allem Transparenz im gesamten Prozess gefragt ist. Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung müssen ungefiltert rausgegeben werden, so Duisberg. Dem nachgelagerten Soll-Ist-Vergleich müsse man sich stellen – auf allen Ebenen und Teams. Neue Wege gehen ist ein Lernprozess, der Zeit brauche, aber alle weiterbringe. In „Erfolgsbesprechungen“ werde benannt, was gut gelaufen ist. Wichtig sei eben, den Fokus nicht immer nur auf Defizite zu richten, was enorm zur Motivation beigetragen habe.
Tipps aus der Beraterpraxis
Erika Sander, die DLG-Eifel-Expertin vom Eichenberg-Institut für Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung, berichtete von Erfahrungen aus der Unternehmer- und Beraterpraxis und ging nicht zuletzt darauf ein, welche Faktoren wichtig sind bei der gesundheitsgerechten Arbeitsplatzgestaltung.
Sie beleuchtete, wie wichtig für den Mitarbeiter Handlungsspielräume, mitarbeiterorientierte Führungskultur und Kommunikation sind, aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Arbeitssicherheit als auch das Gemeinschaftsgefühl. Aber auch emotionale Belastungen und Anforderungen würden an Bedeutung gewinnen.
Dr. Katharina Hoß, Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement der DLG Eifel, betonte, dass aber auch Mitarbeiter in der Pflicht stehen, offen und ehrlich Probleme im Arbeitsalltag zu benennen. Sie können gute Ideen zur Verbesserung einbringen. Und gerne immer wieder „Lächeln“, rief sie auf, denn das allein habe schon positive Auswirkung auf die Gesundheit und fördere das Wohlbefinden – auch am Arbeitsplatz.
pp/Agentur ProfiPress